Shaal Mayan, eine berühmte Dichterin der Minbari und eine alte Freundin von Delenn, ist auf Babylon 5 angekommen, um dort öffentlich einige ihrer Gedichte vorzutragen. Sie und Delenn sitzen in Delenns Quartier, wo sie sich über die Lyrik und das Leben im allgemeinen unterhalten. Mayan muß am nächsten Morgen früh aufstehen, da sie sich auf ihre Reise zur Erde vorbereiten muß. Deshalb sagt sie Delenn auf Wiedersehen und begibt sich auf den Weg zu ihrem Quartier. Auf dem Weg dahin wird sie brutal niedergeschlagen und von ihrem Angreifer auf der Stirn gebrandmarkt. Dieser schreit sie an: "Wag es nicht, auf die Erde zu kommen, Du Mißgeburt!"

Mayan wird gebrandmarkt.

Mayan wird Gott sei Dank überleben, da sie rechtzeitig gefunden wurde und ihre Wunden behandelt werden konnten. Delenn ist allerdings außer sich und konfrontiert Sinclair und Garibaldi. Sie ist verärgert darüber, daß die beiden es zugelassen haben, daß solch ein Anschlag auf Babylon 5 geschehen konnte - ein ungeheuerlicher Angriff auf eine friedliche Dichterin, die niemals irgendjemanden einen Grund für einen solchen Angriff gegeben hat.

Später redet Garibaldi mit Sinclair über den Angriff auf Mayan. Wie sich herausstellt, war dies der sechste Anschlag in der letzten Zeit auf einen prominenten Außerirdischen. Höchstwahrscheinlich ist die Home Guard, eine militante Pro-Erde Gruppe, für die Anschläge verantwortlich (das Symbol mit dem Mayan gebrandmarkt wurde, war das Symbol der Home Guard). Außerdem sei Babylon 5 nicht der einzige Ort, wo solche Anschläge in letzter zeit passiert wären, erklärt Garibaldi. Es gab eine ganze Welle von ähnlichen Anschlägen auf der Erde und dem Mars. Offensichtlich gewinnen die Home Guard - und ähnliche Gruppierungen - in letzter Zeit immer mehr Rückhalt in der Bevölkerung. "Aber es gibt zu viele, die diese Leute unterstützen und zu viele Gleichgültige", meint Garibaldi.

Gerade als Garibaldi sich entfernt, kommt G'Kar auf Sinclair zu und macht ihm seine Empörung über diesen letzten Vorfall deutlich. "Ich hege keine besondere Liebe für die Minbari und ihre Poeten, doch ich warne Sie, Commander ... sollte ein Narn auf diese Weise zu Schaden kommen, wird es blutige Rache geben", droht G'Kar.

Sinclair droht G'Kar ebenfalls und warnt ihn davor, das Leben auf Babylon 5 mit Racheaktionen zu stören.

Garibaldi befragt die verletzte Mayan im MedLab. Sie kann keine Angaben dazu machen, wer der Angreifer war und sie hat keine Ahnung, wer es wünschen würde, sie zu verletzen. Dr. Franklin kommt kurz danach zu ihr und bietet ihr an, das Brandmal von ihrer Stirn zu entfernen, was sie aber ablehnt: "Es ist eine Lehre-die ich niemals vergessen werde."

Währenddessen informiert der Kapitän eines Centauri-Raumschiffs Ivanova, daß sie gerne einige offensichtlich-harmlose Gefangene an jemanden von der B5 Kommandocrew ausliefern würden. Da weder Ivanova noch Garibaldi ihre Zeit mit der Begrüßung von diesen Gefangenen verschwenden möchten, knobeln sie um diese Sache. Garibaldi gewinnt und Ivanova macht sich auf den Weg, um die Gefangenen in Gewahrsam zu nehmen.

Die verhafteten Centauri, ein Junge und ein Mädchen, beschweren sich beide über ihre Festnahme. Beide möchten sofort mit "Botschafter [Vir] Cotto sprechen." Ivanova sagt den Sicherheitsbeamten, die die beiden Gefangenen mitnehmen, daß sie die Repräsentanten der Centauri auf der Station informieren sollen. Gerade als sie sich umdreht sieht sie, daß sich ihr Malcolm Biggs, ihr früherer Lebensgefährte, den sie seit acht Jahren nicht mehr gesehen hat, nähert. Sie scheint über dieses Wiedersehen nicht sonderlich erfreut zu sein und tut so, als würde sie ihn ignorieren - Sie sagt ihm, daß sie im Dienst sei und gerade keine Zeit habe.

Währenddessen sind die Gefangenen zu Sinclair, Londo und Vir gebracht worden. Vir erklärt das der Junge Kiron Maray sei - Vir's Cousin - das Mädchen sei Aria Tensus - Kiron's Geliebte und Freundin. Kiron befragt Vir, wobei er bemerkt, daß Vir in seinen Briefen meinte, daß er der Centauri Botschafter auf Babylon 5 sei; Vir antwortet darauf nicht und sagt zu Kiron, daß dies zu schwer zu erklären sei. Währenddessen erklärt Sinclair Garibaldi, daß die beiden jungen Centauri gestohlene Kreditchips bei sich hatten und sofort bei Betreten von B5 in Gewahrsam genommen wurden; trotzalledem ist Sinclair bereit, die Sache Londo zu übergeben, da die Gefangenen Centauri seien. (Natürlich hat Londo weder Lust sich mit den beiden Jugendlichen abzugeben, noch weiß er was er mit ihnen machen soll - doch er hat kaum eine Wahl).

Kiron und Aria.

Ivanova's Schicht ist gerade zuende und während sie einen Drink zu sich nimmt kommt Malcolm herbei. Sie unterhalten sich miteinander; Malcolm möchte, daß sie es noch einmal miteinander versuchen, doch Ivanova steht dem ablehnend gegenüber. Sie geht, doch diesmal fällt der Abschied um einiges netter aus.

Vir, Londo und die beiden Verliebten sind in Londo's Quartier. Vir erklärt Londo die Situation: Als die Familien der beiden Jugendlichen eine Heirat arrangierten (mit *anderen* Personen), flüchteten Kiron und Aria nach Babylon 5. Sie wollen keinen anderen heiraten außer einander. Londo kann das alles nicht so ganz verstehen - er versteht weder, was Liebe mit einer Heirat zu tun hat, noch respektiert er ihre Entscheidung, von zuhause davonzulaufen. Er versucht ihnen die Traditionen der Centauri näherzubringen, wobei er ihnen sagt, daß seit über 1000 Jahren die Ehen für Centauri Kinder arrangiert worden sind. Diese Ehen sind dazu da, um die verschiedenen Herrscherfamilien einander näher zu bringen und "die Kraft der Republik zu stärken." "Und manchmal," sagt Londo. "erfordern diese Ehen große persönliche Opfer [er schaut zu den Bildern seiner Ehefrauen auf seinem Schrank]. Ich habe das am eigenen Leib erfahren müssen. Aber diese Opfer bringen wir Centauri mit freudigem Herzen, weil das zu den Pflichten eines aufrechten Bürgers gehört! Wenn ihr euch nun dieser Tradition wiedersetzen wollt, gebt ihr all das auf, was die Größe unseres Volkes ausmacht." Die beiden Liebenden hören ihm zu, doch seine Argumente berühren sie nicht. Sie behaupten, daß diese Traditionen schlicht und ergreifend unfair seien.

Währenddessen hat Garibaldi einen Menschen verhaftet, der ein Messer in seinem Besitz hatte. Dem verhafteten Mann, Roberts, gefällt das ganz und gar nicht - er meint, daß er das Recht habe sich zu verteidigen, gegen "merkwürdige Gestalten auf der Station." Garibaldi kommt zur Sache: Auf Robert's Messer sind frische Blutspuren, und deshalb verdächtigt Garibaldi ihn, den Angriff auf Mayan in der letzten Nacht durchgeführt zu haben. Roberts behauptet, daß das Blut auf dem Messer sein eigenes sei - er hat sich in die Finger geschnitten, als er eine Kiste öffnen wollte. Obwohl er offen zugibt, daß er mit der Home Guard einer Meinung sei - "und diese Leute haben die richtige Einstellung.... Die verdammten Außerirdischen machen doch alles kaputt" - behauptet er weiter, daß er Mayan nicht angegriffen habe. Da Garibaldi keine weiteren Beweise hat, nimmt er nur Roberts Personalien auf, wegen eines späteren Verfahrens wegen unerlaubten Besitzes einer Waffe. Außerdem befiehlt Garibaldi seinen Beamten das Blut auf dem Messer zu untersuchen. "Und wenn das Blut auf Ihrem Messer von Shaal Mayan stammt, übergebe ich Sie den Minbar, die werden Sie richtig in die Mache nehmen", sagt er zu Roberts.

"Wer ist denn nun schlimmer, diese Außerirdischen oder Menschen, die sich bei denen einschmeicheln auf Kosten ihrer eigenen Leute", antwortet Roberts.

Da die Situation sich auf der Station immer weiter zuspitzt, geht Sinclair zu Botschafter Kosh, um ihn über die letzten Vorfälle zu informieren. Kosh scheint dies aber alles nicht zu interessieren; als Sinclair ihn fragt, ob er mit den anderen Botschaftern über diese Sache sprechen werde, antwortet Kosh: "Wir interessieren uns nicht für die Angelegenheiten anderer." Dann bemerkt Sinclair den fernsehähnlichen Bildschirm, den Kosh beobachtet, seit Sinclair den Raum betreten hat - Der Bildschirm zeigt Bilder aus der Erdgeschichte. Als Sinclair Kosh fragt, was er da tue, sagt Kosh ihm, daß er "studiere". Doch als Sinclair Kosh fragt, *was* er studiere, beendet Kosh abrupt die Unterhaltung. Sinclair geht, da er weiß, daß weitere Diskussionen nicht bringen werden.

Sinclair besucht Kosh.

Nach seiner Unterhaltung mit Kosh kehrt Sinclair auf die Brücke zurück. Dort trifft er Ivanova. Die beiden unterhalten sich. Er fragt sie, ob sie über den Vorfall Bescheid weiß, der passierte als Kosh gerade zum ersten Mal Babylon 5 betreten hatte. Sie antwortet, daß sie nur eine oberflächliche Beschreibung bekommen habe. Er erzählt ihr was damals vorgefallen ist: Er betont besonders, daß der Mordanschlag gegen Kosh mit einem Gift durchgeführt wurde, welches durch die Hand in seinen Kreislauf gebracht wurde. Er sagt ihr, daß er schlußendlich herausgefunden habe, was ihn an der ganzen Sache schon immer gestört habe: "Er trägt einen hermetisch geschlossenen Raumanzug als Schutz gegen die Atmosphäre." sagt er, "Wie konnte das Gift in seinen Körper gelangen? Denn seine Arme sind auch vollständig bedeckt."

Ivanova meint, daß die Vorlonen sehr geheimnistuerisch seien, un das der Schutzanzug vielleicht mehr zur Tarnung gedacht sei, denn zum Schutz vor der Umgebung.

Sinclair versteht das, doch er ist sehr verwundert darüber, daß der einzige Mensch, der je einen Vorlonen gesehen hat, versetzt wurde. Dr. Benjamin Kyle. Kyle wurde kurz nach diesem Vorfall zur Erde zurückgerufen, um direkt mit dem Präsidenten zu arbeiten. (Sinclair sagt Ivanova, daß Kyle, der durch den Hippokrates-Eid gebunden war, Sinclair niemals mitgeteilt habe, was er gesehen hat). Außerdem wurde das einzige Mitglied des Psi-Corps, das jemals einen Vorlonen gescannt hat - Lyta Alexander - ebenfalls versetzt. ("Spacecenter Babylon 5").

Londo ist ziemlich verärgert über Vir, da dieser ihn in die Sache mit dem Centauri-Liebespaar hineingezogen hat. Kiron und Arias Familien haben schon mehrere Botschaften an Sinclair geschickt -"Die beiden Familien sind empört und jetzt wollen sie mir natürlich an den Kragen." Londo meint, daß er nur eine Wahl habe - er werde Kiron und Aria zurück nach Hause schicken. Vir ist anderer Meinung, denn nach seiner Ansicht lieben sich die beiden und sie sollten nicht zu einer Heirat gezwungen werden, die keiner von beiden möchte.

"Liebe, pah! Die wird total überbewertet!" schreit Londo. "[Er zeigt auf die Bilder seiner drei Ehefrauen.] Das sind meine drei Frauen-Pest, Hungersnot und Tod. Meinst Du, ich hätte die drei wegen ihrer Persönlichkeit geheiratet? Die wären glatt im Stande, einen ganzen Planeten zu zerstören! Ich habe sie aus reinen Vernunftgründen geheiratet, aber ich habe dadurch viele Vorteile gewonnen. Sie haben mir weitergeholfen. Und das Wissen, daß die drei mich auf Centauri-Prime erwarten, macht es mir leicht, hier zu bleiben, 75 Lichtjahre von ihnen entfernt." Deshalb stehe auch seine Entscheidung fest. Er werde die beiden Jugendlichen nach Centauri Prime zurückschicken.

Sinclair hat gehört, daß Garibaldi einen Verdächtigen für den Angriff auf Mayan hat. Deshalb ruft er ihn in sein Büro. Doch Garibaldi bringt schlechte Nachrichten: Das Blut auf Robert's Messer war wirklich sein eigenes Blut. Garibaldi erklärt Sinclair, daß er Roberts freigelassen habe. (Im Original wird noch erwähnt, daß Roberts jetzt unter "red level surveillance" steht, er also überwacht wird - A.d.Ü.) Die DNS-Untersuchung hat bewiesen, das Blut auf seinem Messer ist sein eigenes. Trotzdem hätte er es sein können. Er ist ein Fanatiker.

"Aber ich glaube, er nützt uns mehr, wenn er frei ist," sagt Garibaldi. "Er ist der ideale Rekrut für die Home Guard." Garibaldi sagt zu Sinclair, daß die gesamte Unruhe auf der Station, die durch die letzten Vorfälle ausgelöst wurde immer größer wird. Überall brechen Kämpfe aus; die Außerirdischen auf der Station sind mehr und mehr verärgert. Sinclair meint dazu, daß dies wahrscheinlich genau das ist, was die Home Guard erreichen will - wenn sie genügend Spannungen zwischen den Menschen und den Außerirdischen provozieren, wird die Home Guard immer mächtiger werden. Dies könnte dann dazu führen, daß sich die Erde aus allen galaktischen Angelegenheiten zurückzieht (so hoffen sie jedenfalls). Eine Sache ist Sinclair klar: falls die Home Guard nicht bald aufgehalten wird, wird alles für das Babylon 5 steht zerstört werden.

Ivanova hat zu einem Abendessen mit Malcolm zugesagt und ihr scheint es gut zu gefallen. Sie schwelgen in Erinnerungen aus alten Tagen, damals als sie noch zusammen waren. Malcolm sehnt sich nach den alten Zeiten zurück; Er ist sogar soweit gegangen, daß er nun plant ein Geschäft auf Babylon 5 zu eröffnen, wie er zu Ivanova sagt. So können sie öfter zusammen sein, ohne mit ihren Karrierewünschen in Konflikt zu kommen. Unnötig zu sagen, daß Ivanova sehr überrascht ist.

Kiron und Aria sitzen auf einer Bank im Garten, wo sie die Aussicht und die Gesellschaft des anderen genießen, als sie plötzlich von einigen Home Guard Mitgliedern angegriffen werden. Ein paar Menschen greifen die beiden Jugendlichen gnadenlos an - sie schießen Kiron aus kurzer Entfernung mit einer PPG nieder und betäuben Aria mit einem Elektroschlagstock; nach dem kurzen Anschlag, verlassen die Menschen schnell den Tatort.

Glücklicherweise findet Vir die beiden kurz nach dem auf sie verübten Anschlag. Aria wird es bald wieder besser gehen (sie kann sich allerdings an gar nichts mehr erinnern), docvh Kiron wurde schwer verwundet. Garibaldi, der bei Dr. Franklin ist, wird plötzlich weggerufen wegen einer Demonstration im zentralen Sektor."

Der Aufruhr wird von G'Kar verursacht, der einen Aufstand entfachen will. "Wir werden nicht länger tatenlos zusehen", sagt G'Kar, "wie unsere Völker von diesen feigen Menschen abgeschlachtet werden. Wir werden mit allen uns zu Verfügung stehenden Miteln und Waffen zurückschlagen." Garibaldi, der Sinclair mitgebracht hat, nähert sich G'Kar - doch G'Kar beschuldigt sofort Sinclair, daß er die Angreifer decke ("Und Sie haben bisher auch noch nicht einen einzigen Verdächtigen festgenommen.... Wir wissen genau, warum diese Fälle unaufgeklärt bleiben. Es gibt eine ganz einfache Begründung: Die Täter sind ausnahmslos Menschen", sagt G'Kar). Garibaldi überzeugt Sinclair, daß es besser sei, wenn er jetzt gehe. Dann droht er G'Kar mit der Arrestzelle, falls dieser nicht aufhöre hier einen Aufstand zu entfachen. Kurz danach geht G'Kar.

G'Kar wird davon überzeugt mit seiner Rede aufzuhören

Währenddessen ist Roberts selbst das Opfer eines Anschlags geworden - diesmal sind Außerirdische die Angreifer. Er wird schwer verletzt.

Ivanova und Malcolm haben einen schönen Abend miteinander verbracht und sind nun zusammen in Ivanovas Quartier. Gerade als sie sich küssen wollen, wird Ivanova von Sinclair angerufen. Sinclair befiehlt ihr sich sofort wegen G'Kars Demonstration zum Planungsraum zu begeben. Malcolm (der die Tatsache, daß es eine Demonstration gab sehr interessant fand) verläßt etwas enttäuscht ihr Quartier.

Garibaldi unterrichtet Sinclair - die Lage hat sich "beruhigt" laut Garibaldis Aussage, doch es gab trotzdem weitere Angriffe. Er erwähnt noch, daß Roberts, den er immer noch beschatten läßt, angegriffen und verletzt wurde.

Im MedLab versuchen Londo und Vir Aria zu beruhigen, doch sie ist verärgert darüber, daß Dr. Franklin sie nicht zu Kiron lassen will. Londo erklärt ihr, daß dies die medizinische Standard-Prozedur sei, doch Aria behauptet, man müsse ihr erlauben bei Kiron zu sein, da dieser das spüren würde und sich deshalb schneller erholen würde, wenn sie bei ihm sein würde. Aria bittet Londo, Franklin zu fragen, ob sie nicht bei Kiron bleiben dürfe, doch Londo sagt ihr nur, daß sie in ihr Quartier gehen solle - "hier kannst Du im Moment gar nichts tun", sagt er. Aria geht.

Shaal Mayan allerdings, die die Unterhaltung mitbekommen hat, ist ganz anderer Meinung als Londo. Sie bittet ihn, Aria zuzuhören: "Sie sollten der Kleinen Gehör schenken. Wir Minbari schreiben der Liebe übernatürliche Heilkraft zu und Aria liebt Kiron, das sieht man. Ihr Gefühl könntet seine Gesundung herbeiführen."

"Aber ja, sicher", antwortet Londo. "Aber was ist, wenn er stirbt trotz der übernatürlich großen Kraft der Liebe ..."

"Wenn er stirbt, wird das Mädchen großen Schmerz empfinden und jeder Augenblick mit ihm zusammen wird diesen Schmerz etwas lindern", antwortet Mayan.

"Diese Art von Logik kann nur eine Dichterin entwickeln", sagt er abfällig. "Trotzdem, was kann eine Minbari schon über Gefühle der Centauri wissen?"

"Botschafte", antwortet sie, "ich bin sehr weit gereist und habe viel gesehen. Und was ich gesehen habe zeigt mir, daß die meißten Lebewesen durch ihre Fähigkeit definiert werden, Liebe zu empfinden."

"Aria muß aber lernen, ohne Liebe zu leben," sagt er bestimmt.

"So wie Sie", sagt Mayan mit einer Spur des Bedauerns in ihrer Stimme.

Währenddessen zeigt Garibaldi Sinclair etwas, was er während der Überwachung von Roberts gefunden hat. Roberts, der verletzt in einem Bett im MedLab lag wurde von keinem anderen als dem Mann, den Sinclair als Malcolm Biggs erkennt, besucht (Sinclair erkannte Malcolm, weil er ihn in Ivanovas Quartier gesehen hat, als er Ivanova befahl zum Planungsraum zu kommen). Malcolm unterhielt sich kurz mit Roberts - sich unterhielten sich über die Home Guard. Malcolm meinte, daß die Home Guard davon profitieren würde, wenn Roberts Mitglied wird. Malcolm meint, daß er - und die Hoem Guard, der er angehört - die Unterstützung von Leuten wie Roberts brauchen - Leute, die angegriffen oder auf andere Weise von Außerirdischen geschädigt wurden. Garibaldi und Sinclair zeigen die Aufnahme Ivanova, die vollkommen entsetzt ist über die Rolle ihres ehemaligen Geliebten. Sinclair bittet Ivanova ihn mit Malcolm bekannt zu machen - er teilt Ivanova mit, daß er vorhabe, in die Home Guard aufgenommen zu werden. "Fanatische Gruppen freuen sich sehr über Mitarbeiter, die hohe Positionen innehaben", sagt er. "Wenn ich akzeptiert werde, können wir alle festnageln bevor noch mehr Schaden angerichtet wird." Ivanova stimmt zu, doch nur unter einer Bedingung: Sie möchte dabei sein, wenn Sinclair die Home Guard auffliegen läßt. Sinclair ist damit einverstanden. Beide planen heute Abend auf dem diplomatischen Empfang die Sache anzugehen.

Vir spricht mit Londo; er sagt ihm ganz offen, daß Londo mit seiner Entscheidung, Kiron und Aria zurückzuschicken, falsch liege. "Mein Cousin und Aria wollen zusammenbleiben, weil sie sich aufrichtig lieben.... Glauben Sie im Ernst, daß das die 'große Centauri-Republik' zerstören könnte?" Londo entgegnet, daß sie ihren Traditionen nicht einfach den Rücken kehren könnten, doch Vir ist anderer Meinung. Er meint, daß Reichtum und Macht nicht über der Liebe stehen dürften.

"Meine Schuhe sind mir viel zu eng", entgegnet Londo, etwas betroffen, darauf. "Das hat mein Vater einmal zu mir gesagt. Da war er schon sehr alt. Sehr alt und sehr klug. Ich kam überraschend in sein Zimmer. Und da fand ich ihn, allein, im Dunkeln sitzend, Tränen in den Augen. Ich fragte ihn natürlich, was er hätte. Und er sagte 'Meine Schuhe sind mir viel zu eng. Aber das spielt gar keine Rolle, weil ich schon seit langer Zeit vergessen habe, wie man tanzt.' Bis heute habe ich nicht gewußt, was er damit gemeint hat. Mir sind *meine* Schuhe auch zu eng und auch ich habe verlernt, wie man tanzz." Vir meint, daß er nicht versteht was Londo meint, doch Londo sagt nur, daß Vir dies jetzt noch nicht verstehen könne.

Am Abend auf dem diplomatischen Empfang stellt Delenn Sinclair die Leiterin einer landwirtschaftlichen Delegation von Ava IV vor, die gerade auf Babylon 5 weilt um in den hydroponischen Gärten zu forschen. Sinclair begrüßt die Leiterin mit knappen Worten - er ist weitaus unhöflicher als gewöhnlich - und lobt die Erd-Ingenieure für die Konstruktion der hydroponischen Gärten. Die Ängste der Leiterin über die Sicherheit ihrer Delegation weist er entschieden zurück.

Sinclair geht dann zu Ivanova und Malcolm. Er spricht kurz mit Malcolm, wobei er von Erd-Minbari Krieg und seiner Auffassung, daß "nur ein toter Außerirdischer ein guter Außerirdischer sei" spricht. Er sagt zu Malcolm, daß sein Job von ihm verlange, daß er sich diplomatisch verhalte. Er möge das aber oft nicht.

Sinclair, Ivanova und Malcolm verlassen den Empfang. Sinclair fährt fort und erklärt seinen "Haß" auf die Außerirdischen: obwohl er im Erd-Minbari Krieg kämpfte und dort seine besten Freunde sterben sah, ist er verärgert, weil "die verdammten Minbari uns den Sieg überlassen haben. Das war nur ein schaler Triumph. Traurig." Malcolm meint, daß er dies schon oft von Veteranen des Erd-Minbari-Krieges gehört habe. Er redet weiter und erklärt, daß er Teil einer Bewegung auf der Erde sei, die versuche jegliche Bindungen der Erde mit Außerirdischen zu beenden. Malcolm eröffnet Sinclair, daß er einige Freunde habe, die er gerne mit Sinclair vostellen möchte. Doch zuerst müsse Sinclair seine Loyalität beweisen und ihm einen kleinen Gefallen erweisen ...

Sinclair, Ivanova und Malcolm treffen sich

In der Ratsversammlung erklärt Sinclair allen Botschaftern, daß von nun an keine Gefahr mehr von Pro-Erde Gruppen ausgehe. Garibaldi meint, daß sie Grund zur Annahme haben, daß die Angreifer zurück auf die Erde geflüchtet sind. Allerdings weigert sich Sinclair den Außerirdischen irgendeine weitere Information zu geben, da diese Informationen geheim sind. Die außerirdischen Botschafter sind darüber sehr verärgert, doch Sinclair scheint dies überhaupt nicht zu kümmern.

Währenddessen ist Kiron im Medlab aus seinem Koma erwacht, sehr zur Freude von Aria.

Auf der Kommandobrücke informiert Ivanova Sinclair darüber, daß Malcolm ein weiteres Treffen arrangiert hat - sie sagt, daß er ihr die exakte Position nicht sagen wollte, aber sie sollen sich mit ihm in 30 Minuten auf dem Zocalo treffen. Sinclair und Ivanova sollen keine Waffen dorthin mitnehmen; sie werden aber einen Kommunikationskanal zu Garibaldi offenhalten.

Im Medlab spricht Londo mit Kiron und Aria. Er sagt ihnen, daß sie beide ihre Pflichten erfüllen und nach Centauri Prime zurückkehren müßten. Wenn sie dort ankommen, werden sie allerdings von seinem zweiten Cousin in Empfang genommen werden. Dieser wird sie dann zum Sitz seiner Familie bringen. Dort werden sie erzogen werden. Man wird sie unter anderem die Traditionen und Gebräuchen der Centauri lehren. Am Ende ihrer Erziehung - wenn sie erwachsen sind - werden sie sich in bezug auf ihre Heirat frei entscheiden können. Londo glaubt, daß ihre Eltern damit einverstanden sein werden, da die Erziehung in einem fremden Haus eine alte hochangesehene Tradition ist, welche, obwohl sie heute nicht mehr oft praktiziert wird, in den Tagen der alten Republik gang und gäbe war. "Zu wiedersprechen wäre gegen die tradition!" sagt Londo. Kiron fragt Londo, warum er dies alles für ihn arrangiert habe. "Weil ihr zwei immer noch Kinder seid, und Kinder sollten das recht haben zu tanzen", sagt Londo.

Währenddessen findet das geplante Treffen zwischen Sinclair, Ivanova, und Malcolm statt. Während sie zusammenstehen erscheinen viele Mitglieder der Home Guard. Sie scheinen aus dem Nichts zu kommen - Malcolm erklärt, daß sie dafür Prototypen einer "Schwarzlichttarnungmaschine" benutzen. Malcolm befiehlt einem seiner Männer ein Störfeld zur Unterbindung jedweder Kommunikation zu erzeugen. Dies verhindert, daß Garibaldi weiter zuhören kann. Garibaldi mobilisiert seine Leute und sie rennen zu Sinclairs letzter bekannter Position. Währenddessen erklärt Malcolm Ivanova und Sinclair, daß es in zwei Tagen eine großangelegte Aktion gegen die außerirdischen Botschafter geben wird. Mit einem schnellen Schlag sollen alle außerirdischen Führer getötet werden. Malcolm braucht Sinclairs Hilfe, um in den diplomatischen Sektor zu gelangen (und um später, nach den Attentaten wieder sicher zur Erde zu gelangen). Sinclair meint, daß dies kein Problem sei. Als Test für Sinclairs Loyalität wird nun ein Außerirdischer vor Sinclair gebracht, den Sinclair töten soll. Es ist der Agrikulturexperte von Ava IV. Natürlich zögert Sinclair und während der dadurch entstehenden Verzögerung kommen Garibaldi und seine Sicherheitsleute in den Raum gerannt. Malcolm wird mit Ivanovas Hilfe gefangengenommen.

Malcolm und die anderen Mitglieder der Home Guard werden zu den Landebuchten eskortiert. Als Malcolm geht sieht er Ivanova und schreit sie wütend an: "Ich glaube immer noch nicht, daß Du mir das angetan hast, Susan. Du bist ein Mensch und stellst Dich auf die Seite der Außerirdischen ?"

"Ich weiß inzwischen, daß viele von ihnen menschlicher sind als Du und deinesgleichen", antwortet Ivanova. Sie schaut ihren ehemaligen Geliebten an, ohne etwas zu sagen. Beide wissen nun, daß sie einander nie richtig gekannt haben.

Shawn Bayern <bayern@cshl.org>

Übersetzung: SP, LK
Letzte Änderung: 16. April 2000
Original: 11. Oktober 1995