Inhalt: Überblick - Hintergrund - Fragen - Analyse - Bemerkungen - JMS
Ein alter Freund von Garibaldi kommt auf die Station und versucht, an einer gefährlichen Sportart der Außerirdischen teilzunehmen. Ein Rabbi hilft Ivanova, mit dem Tod ihres Vaters fertigzuwerden. Theodore Bikel als Rabbi Koslov. Greg McKinney als Walker Smith. Soon-Tek Oh als Der Muta-Do. Don Stroud als Caliban.
Untergruppe : Drama D5 Rating : 4,25 Originaltitel : TKO [Technischer KO] Produktionsnummer: 119 Erstausstrahlung : 25. Mai 1994 (US) : 5. Januar 1996 (D) Drehbuch : Larry DiTillio Regie : John Flynn
Ivanova ist Jüdin. Ivanova ist Russin. Sie selbst sieht sich in erster Linie als Russin. Das ist kein Werturteil, so ist sie einfach. Ihre Eltern waren beides Russen, und das seit Generationen auf beiden Seiten. Einige in ihrem Stammbaum waren Juden, andere nicht; es gab einige Mischehen. Das könnte ein Grund sein, warum sie sich eher als Russin denn als Jüdin sieht, aber es könnte genausogut nur eine Eigenart von ihr sein.
(und wenn jetzt jemand protestiert: "Aber Du hast sie doch erschaffen" - ja, das habe ich. Aber wenn man seine Arbeit als Autor richtig gemacht hat, kommt irgendwann ein Zeitpunkt, an dem der Charakter mehr oder weniger übernimmt und anfängt, DIR zu erzählen, wer oder was er oder sie ist. Es gibt Momente, in denen ich mich mental an Ivanova wende und frage: "Okay, was denkst *Du*?" Und sie redet mit mir in meinen Gedanken, wie es alle meine Charaktere tun. Es ist ein Teil davon, seine Charaktere real zu machen.)
Als sie im Ausland im Internat war - ein Teil eines internationalen Programms der Erdzentrale, um ihren verschiedenen Mitglieds-Nationen zu helfen, miteinander auszukommen - identifizierte sie sich am stärksten mit ihrem russischen Aspekt in Beziehung auf andere. Und sie lernte, akzentfreies Englisch zu sprechen.
Der Samovar ist ein wichtiger und wertvoller Teil des russischen Lebens. In gewisser Weise ist er der Herd der Familie, ein Gegenstand, der von Generation zu Generation weitergegeben wird. Da er wußte, daß Ivanova nicht sonderlich religiös ist, hätte er ihr allgemein keine seiner persönlichen religiösen Gegenstände hinterlassen, sondern sie seiner Synagoge gestiftet, während andere, wie eine Menorah, vielleicht an andere Verwandte gegangen wären. An Menschen, die sie zu schätzen wissen und etwas damit anfangen können. Der Samovar ist ein sehr persönliches Objekt: an den Schreiber, dessen Verlobte Russin ist... *ich* bin Byelorusse, Weißrusse, Amerikaner seit eineinhalb Generationen. Und ich kann Dir sagen, daß die größten Erbstreitigkeiten, die ich je gesehen habe, sich um a) Geld und b) den Samovar drehten.
Das Problem bei dieser Diskussion ist, daß sie sehr wenig damit zu tun hat, wer Susan Ivanova *ist*, und mehr mit der Politik dessen, wie eine Russin oder Jüdin oder eine russische Jüdin *sein sollte*. Sie ist wie sie ist, ob Ihr es nun mögt oder nicht.
. . . die Bemerkung ist grundsätzlich zutreffend: niemand kann so schmollen wie eine dreizehnjährige.
Ivanova spricht akzentfrei, weil sie im Ausland ausgebildet wurde, da ihr Vater ihr gewisse Vorteile verschaffen wollte, die der Rest ihrer Familie nicht hatte.
Wir haben nirgendwo gesagt, daß Andrei oder der Rest der Familie Ivanov jemals emigrierte. Das taten sie nicht. Sie leben in Rußland. Oder lebten, in diesem Fall. Nicht jeder wandert in die USA oder nach Israel aus, und nicht jeder hat den Wunsch es zu tun.
Was die Treel/koscher-Diskussion angeht... da kann ich nur mit den Schultern zucken. Niemand hat je Juden in der Zukunft gezeigt, sie als Stammcharakter im Herzen einer Science-Fiction-Serie plaziert, niemand hat vorher Schiwe in (und vielleicht auch außerhalb) einer SF-Serie gezeigt... und einige Leute beschweren sich darüber, daß nicht alle Aspekte dessen, ob ein Treel nun koscher ist, beim Essen diskutiert wurden.
Manchmal kann man einfach nicht gewinnen....
Hmpf.
Eindeutig.
Es gibt so ein Ding in "Im Ring des Blutes," aber im Moment ist es absolut nicht zu bemerken. Es ist kein Hinweis, es ist nicht notwendig für die Geschichte, es ist nur eines von diesen Dingen, die einem, nachdem man den Rest der Episoden in dieser Staffel gesehen hat, ein "Autsch" entlocken, wenn man es das nächste Mal sieht.
Auf ihrem Herzen ist viel herumgetrampelt worden. Und sie hat es nie herausgelassen. Sogar beim Tod ihres Vaters hat sie den Schmerz in sich hineingefressen, die Tränen zurückgedrängt. Es gibt eine Episode, die am Ende des Jahres gezeigt wird, wo sie erkennt, daß sie nicht länger vor ihrem Schmerz davonlaufen kann... nicht länger vor den Tränen davonlaufen kann... und damit in einer Szene umgeht, die sehr bewegend ist und einen zu Tränen rührt.