- Wir benannten "Raiding Party" (was für mich immer eher ein Arbeitstitel war, zu prosaisch) in "Zeichen und Wunder" um. Es ist schön, eine Episode pro (geplantem) Jahr zu haben, die den Jahres-Arctitel trägt.
- "Zeichen und Wunder" ist der allgemeine Titel für Jahr Eins. Aber wie gerade der Titel eines einzigen Kapitels eines Buches dasselbe wie das ganze Buch sein kann, beinhaltet diese Episode den Titel von Jahr Eins in sich selbst (was bedeuten könnte, daß gerade diese, nun... bedeutsam ist...)
- Was meinte Kosh mit "Sie"? Und wer ist in dem Shuttle?
"Sie" bezieht sich auf die Menschen. Es gab keinen Grund, Sinclair zu fragen und sein Befehl war, es nicht zu tun. Und wer ist in dem Shuttle ? ... eine ausgezeichnete Frage.
- Warum wieder diesselbe alte Abflugszene?
Ich neige dazu, Dir diesbezüglich zuzustimmen. Es sollte eigentlich neue Abflugszenen für "Visionen des Schreckens" geben aber es gab diesmal *so* viele neue Szenen, daß uns zum Schluß einfach die Zeit zum rendern fehlte. Obwohl, es wird neue in "Verloren in der Zeit" und in dem Zweiteiler geben, die ziemlich dramatisch aussehen.
- Ich stimme Dir zu; Ed [Wasser, er spielte Morden] hat wirklich tolle Arbeit geleistet. Er war einfach perfekt für die Rolle (er hat eine sonderbare Rod Serling-artige Qualität in seiner Haltung, wie ich bemerkte).
Und wir werden ihn definitv wieder sehen.
- Ed Wasser ist mehr oder weniger unsere eigene Entdeckung: Ich schrieb den Part von Morden größtenteils mit ihm in der Rolle im Hinterkopf. Und er ist wirklich großartig darin.
- Du hast das auch bemerkt? Erstaunt mich auch. Wir gaben ihm die Rolle des Morden und dann kamen die Aufnahmen des ersten Tages rein und sein Auftritt, seine Art, die Art wie er aussah...wir schauten auf den Fernseher und sagten mehr oder weniger gleichzeitig, "Heilige Sch***, es ist Rod Serling!"
- Witzige Geschichte. Ich sah Ed Wasser ("Morden") am nächsten Tag und fragte ihn, ob er irgendwelche Reaktionen auf seinen ersten Auftritt in der Show hatte. Nur eine, sagte er. Er war in einem Blumengeschäft und suchte etwas für einen kranken Freund zusammen. Der Besitzer kam zu ihm und fragte "Was wollen Sie?" Ed murmelte etwas in der Art das er einige Blumen wolle. "Was wollen Sie?" fragte ihn der Besitzer erneut. Ed, der´s immer noch nicht kapierte, sagte, daß er nach etwas Nettem für einen kranken Freund suche. "Ja, aber was *wollen* Sie?" fragte der Besitzer. Ab diesem Punkt kapierte Ed endlich, was los war. Er sagte später, daß es in der Tat ein aufreibendes Verfahren sei, was genau den Punkt traf.
Natürlich fügte der Besitzer hinterher dazu, daß er dachte, die Szene sei von DS9 aber was soll´s, das Universum ist halt nicht perfekt.
- Eine sehr nette Sache über "Visionen des Schreckens" die Du rausgesucht hast, ist etwas, mit dem ich gerne spiele:
Auf eine Sache hinweisen während man genau das Gegenteil sagt. Schau Dir
mal alles an, was der wichtigste Vertreter der Schatten, Morden, tut: Er fragt
die Leute, was sie wollen, wird aus Delenns Quartier rausgeworfen, er ist
die ganze Zeit sehr angenehm in seinem Umgang mit anderen, schreit nie,
lächelt immer und ist höflich. Er iunternimmt etwas, das
Londo, einen unserer Hauptcharaktere, vor Schmach und Resignation rettet.
Ja er hilft sogar, die Bösen in dieser Episode zu jagen.
Und nun gehen sie alle und denken, die Schatten seien schlecht. Was
natürlich die Absicht war... auf die Art, wie sie "Gutes" taten.
Kosh verhindert, daß die Menschen die Unsterblichkeit erlangen, erschreckt
Talia zu Tode (vgl. "Die Todesbringerin"), gibt nie eine direkte Antwort, es
scheint ihm nichts auszumachen, wenn die Leute Angst vor ihm haben...und
wir gehen wieder weiter mit der Vermutung, daß er eigentlich doch gut ist,
wegen der Art und Weise wie er Dinge tat, die "böse" waren.
[...] Das ist etwas, was ich sehr oft in meinen Drehbüchern tue und was
mir bei anderen Leuten eher selten auffällt. Du musst das Drehbuch
*wirklich* sehr sorgfältig aufbauen um so etwas voranzutreiben....ein
kleines Spiel zwischen meinen Zuschauern und mir.
- Morden versuchte herauszufinden, was die Botschafter wirklich wollen.
Morden arrangierte die Rettung eines bedeutenden Centauri-Artefaktes,
Morden half, die Gauner auszulöschen. Morden rettete Londo´s Karriere und
wollte nichts als Gegenleistung.
Und dennoch bekommen wir das Gefühl, daß Morden zu den Schlechten gehört.
Kosh zerstört unsere Chance auf Unsterblichkeit. Weigert sich, in
die Affären der anderen verwickelt zu werden. Studiert uns einfach.
Terrorisiert einer unserer Hauptcharaktere, Talia, aus unbekannten Gründen.
Und dennoch bekommen wir das Gefühl, daß Kosh zu den Guten gehört.
Sollte irgendjemand fragen, ich *liebe* es wirklich, die Show zu schreiben...
- Eigentlich liegt der Ursprung dieses "Was wollen Sie" in
Begegnungsgruppen die ich geleitet habe und anderen Arten der
Gruppentherapie wie z.B. den originalen Synanon-Spiele. Du fragst "Wer bist
Du?" immer und immer wieder und lehnst es dabei ab, diesselbe Antwort
zweimal zu akzeptieren um die Persönlichkeit immer mehr freizulegen.
Es ist dann nur ein kleiner Schritt zu "Was wollen Sie?" (Ich wusste, daß
mein Abschluß in Psychologie eines Tages nochmal nützlich sein könnte).
- Warum Londo? Weil er derjenige war, der Mordens Frage korrekt beantwortete. Dinge geschehen wegen eines
*Grundes*, der zu den Personen passt. G´Kars Ambitionen sind einfach nicht groß genug; Delenn ist schlau genug, solchen Leuten nicht zu nahe zu kommen; Kosh ist gegen sie; die Erdallianz wird momentan auf Abstand gehalten, die Liga der Blockfreien Welten ist nicht groß genug....und da sind wir.
- Es dürfte wahrscheinlich mehr als nur eine Antwort geben, die ausreichen
würde aber eine Antwort war besser als alle anderen. Gerade die richtige
Mischung aus Zorn, Nostalgie, Ambitionen, Frustration und einem Gefühl von
verhinderter Bestimmung. Londo traf das alles, als er Morden antwortete.
- "JMS, was möchtest DU?"
Ich will Pommes dazu haben.
- Der Arbeitsname für die sechste Rasse ist Schattenmänner.
- Ich nannte diese Schatten nach der Begriffsdefinition von Jung,
derzufolge der Schatten der Teil des Willens ist, der wünscht und
gleichzeitig zerstörerisch ist.
- David: Du hast es *exakt* auf den Punkt gebracht. Wieder funktioniert das ganze Zeug hier auf vielen verschiedenen Ebenen, genau wie Du es sagtest. Ich versuche wo ich nur kann einer Szene mehr als nur eine Bedeutung zu geben. Das Streit vor dem Aufzug ist ein gutes Beispiel dafür. Das Drehbuch sieht einen Menschen vor, eingekeilt zwischen G´Kar und Londo. Keine andere Rasse. Es musste ein Mensch sein. Das wird symbolisch für die
Rolle der Menschen sein, die während des [Narn-Centauri] Krieges zwischen beiden Seiten stehen werden, etwas das sehr überzeugend in den nächsten Episoden zu sehen sein wird.
Selbstverständlich steht im Vordergrund dieser Szene erstmal der Gag, der Witz. Es sollte zuerst nur auf dieser Ebene arbeiten und so sah die Szene auch erst bei mir aus: Nur ein Witz. Dann, als ich daran ging, diese Szene
zu schreiben, fing ich an, zu überlegen, ob man nicht einige Dinge auch aus einem anderen Blickwinkel sehen könnte. Ich erkannte die Möglichkeit, einen kleinen (sehr kleinen) Blick in die Zukunft unterzubringen. Es machte nichts, ob das irgend jemand bemerkte oder nicht; es war nie dazu gedacht, große Aufmerksamkeit zu erregen. Nur eine kleine Einzelheit, die später richtig schön ironisch wurde.
- Londo hat das Auge nicht. Wenn er es nicht schafft, es weiterzugeben, dürfte seine Karriere ruiniert sein. Es zurückzubekommen war die einzige Möglichkeit, auf Babylon 5 zu bleiben.
- Es gibt einen Grund warum Morden nicht zur Erdallianz ging.
- Ja, die Raiders sind für immer verschwunden.
- Re: Happy Ends und nicht so glückliche Enden
Für "Visionen des Schreckens" kann ich wirklich nicht sagen, *wie* ich das Ende dieser Episode selbst einschätze. Jemand bekommt das, was er gesucht hat, aber es kann sowohl gut als auch schlecht sein. Ich würde grundsätzlich sagen, es gab ein sehr ominöses Ende. Wir haben versucht, es sehr gemischt zu machen ... eine Person mag sehr gut dabei wegkommen aber ein anderer zahlt den Preis dafür oder wird angeprangert.
- Es ist wie bei Tolkien oder Jonathan Carroll, deren wunderbare Bücher sehr nett und gemütlich anfangen ...
und Dich dann allmählich an dunkle, fremde und einzigartige Orte führen.... Ich habe versucht, eine ähnliche Erzählstruktur bei Babylon 5 anzuwenden Es sieht wie das herumhantieren an einer guten Idee auf relativ vertrautem
Terrain aus. Mein Job ist es, neben der Story herzugehen und ihr mit einem Brecheisen ein richtig gutes WHAM! zu geben um sie in eine andere Flugbahn zu bringen. "Angriff auf G'Kar" war in gewisser Weise der erste Schubs. "Gefangen im Cybernetz" war gutes, solides WHAM! Die Episode dieser Woche, "Visionen des Schreckens" ist ein weiteres WHAM!, sogar größer als das vorhergehende.
Es gibt 2 große WHAM Episoden: "Verloren in der Zeit", die sich mit dem Schicksal von Babylon 4 befasst
und "Chrysalis", das Staffelende, die wirklich mehr einer Atombombe als einem Brecheisen gleicht. So
ungefähr ein Viertel der Episoden dieser Staffel sind WHAM Episoden. Diese Zahl wird im Jahr Zwei auf ein Drittel
ansteigen. Jahr Drei (wenn Neilsen [Quoten, Anm.d.Ü.] mitspielt) wird zur Hälfte WHAM Folgen haben und zur
anderen Hälfte nicht. Jahr Vier wird Dreiviertel WHAM werden. Und Jahr Fünf nur noch WHAM.
- Lasst uns das mal zusammen ausarbeiten: Das Problem, das Du mit der (den) Show(s) zu haben scheinst, ist - leider! - ein Teil der grundsätzlichen dramaturgischen Struktur. Du hast eine Einleitung, zunehmende Aktion, einen Höhepunkt und dann eine Auflösung. Bis auf einige Bereiche des experimentellen Theaters ist das die grundlegende Struktur aller Kinofilme, Theaterstücke und Fernsehserien.
"Twin Peaks", das Du zitierst, ist kein gutes Beispiel, da, meiner Ansicht nach, *niemals* irgendwas in TP aufgelöst wird. Deswegen wurde diese Serie ein gutes Beispiel für nachhaltige Frustration der Zuschauer was schließlich auch hauptsächlich zu ihrer Absetzung beigetragen hat.
Die ersten paar Babylon 5 Episoden waren mehr in sich abgeschlossen. Denk daran, daß wir versuchten, neue Zuschauer zu gewinnen ohne sie gleich zu verschrecken oder zu vertreiben. Wir wurden sogar noch etwas vorsichtiger, je mehr wir in die Show eintauchten. In einigen Fällen wie z.B. "Gefangen im Cybernetz" wurden Teile der Story aufgelöst, andere Teile nicht. Generell sind wir der Meinung, daß bei einer B-Story mit offenem Ende die A-Story einen erkennbaren Schluß haben muß.
"Visionen des Schreckens" und "Verloren in der Zeit" sind zwei Episoden, bei denen ich auf Anhieb sagen würde, daß sie symbolisch für das sind, nachdem Du fragtest. Die A-Story in "Visionen" ist zu einem Ende gebracht worden....aber in dieser Episode geht es überhaupt nicht um die A-Story. Es geht um etwas Ungewöhnliches in der B-Story, etwas das sehr viel Dinge im weiteren Verlauf dieser Staffel in Bewegung bringt. Und diese Story endete, wurde aber nicht *aufgelöst* wenn Du den Unterschied bemerkst.
- Was Du mit dem letzten Stück der Musik in "Visionen" ansprichst ist etwas, was ich versucht habe, rüberzubringen. Die Titelmusik hier ist nicht exakt dasselbe was wir sonst benutzen. Ich sprach Chris darauf an, daß es toll wäre, eine Titelmusik in Moll oder Mollakkorden zu haben. Das ist eine etwas andere Art und eine Titelmusik in Moll anstelle Dur oder Dur-Akkorden wirkt düster, traurig und erschütternd. Wir sahen gerade Babylon 5 explodieren und dieser besondere Riff in dieser Melodie erschien uns beiden als gute Idee. Spiels noch einmal vor, dann die normale Melodie und Du wirst den Unterschied erkennen
- Wir haben eine Menge mit verschiedenen Melodien während der Staffel gearbeitet und planen, noch mehr zu tun, z.B. "Themen" für jeden unserer Charaktere zu entwickeln. Ich mag es, alle möglichen Teile des B5 Themas in Teile der Show einzubauen. Die Mollversion des Ende von "Visionen" erschien mir immer als sehr wirkungsvoll.
- Re: Die Musik am Ende von "Visionen". Ich glaube, ich war es (aber ich kann auch falsch liegen), der Chris, unserem Komponisten, vorgeschlagen hat, die Musik diesmal in Mollakkorden statt in Dur zu machen. Das machte es sehr traurig und sehr wirkungsvoll.
- Trotzdem, im allgemeinen habe ich Chris schon immer gesagt, er soll es voranbringen... mit der Musik wirklich soweit gehen, wie er möchte. Wenn es zu weit geht können wir es immer noch zurückfahren oder etwas abschwächen. Grundsätzlich bin ich eher ein Rock-and-Roll Typ...Ich mag meine Musik laut und ich mag eine MENGE davon. Diese Show ist oft randvoll mit Musik. Chris komponiert oft mehr als 20-25 Minuten neue Musik pro Episode, die meisten 1-Stunden Shows haben vielleicht 13-16 Minuten Musik pro Episode.
Und er wird oft von uns beauftragt, einige SEHR lange Stücke zu machen. TV-Musik ist oft nur dazu da, Übergänge (10-20 Sekunden) zu verdecken, eine bestimmte Stimmung am Höhepunkt oder am Ende einer Szene aufzubauen und für den Ausklang (1 Minute bis 1 Minute 30 Sekunden im Durchschnitt). Wir haben sehr sehr viele dieser Stücke in dieser Show die 2, 3 oder sogar 4 Minuten dauern. Ich glaube sogar, wir hatten sogar mal 6 Minuten an einem bestimmten Punkt in einer Episode. Achtet mal auf Akt 3 in "Visionen des Schreckens" und schaut, wieviel Musik wir in diesen Akt hineingequetscht haben, es ist fast durchgehend.
- Re: Die Fahrstuhl-Szene
Solange wie ich jetzt schreibe hatte ich einen sehr einfachen Grundsatz, der auch bei Babylon5 dabei war: Versuche, eine wirklich gute Aktionszene hineinzubringen, mindestens eine wirklich schöne Charakterszene, eine solide dramatische Szene...und eine Szene die wirklich witzig ist.
Ich mag Humor. Ich mag es wenn Charaktere auch mal eine andere Seite zeigen können. Wenn es irgendeinen echten Test auf Bewußtsein gibt, dann muß einer davon das Vorhandensein eines Sinnes für Humor testen, da dieser Sinn eine Selbstbetrachtung erfordert. Und dann gibt es immer noch (abhängig von dem jeweiligen Charakter) den unabsichtlichen Humor.
SF-Fernsehen hat sich immer selbst viel zu ernst genommen, mit erzwungenem Humor...oder es nimmt sich selbst ÜBERHAUPT nicht ernst und wird albern. Diese Show nimmt sich selbst ernst, aber nicht in einer Art und Weise die eine Klassifizierung wie eben beschrieben ermöglicht.
Ich als Zuschauer mag Shows die wie eine Achterbahn sind: Die Dir eine wirklich witzige Szene zeigen...und dich im nächsten Moment mit einer sehr dramatische Szene konfrontieren. Hill Street war so eine, Picket Fences ist es aktuell...warum nicht SF? Ich habe auch herausgefunden, wie gut Humor dabei helfen kann, bestimmte Dinge über die Charaktere herauszufinden. Diese Londo/G´Kar-Szene am Aufzug in "Visionen des Schreckens"
zum Beispiel. Sie sagt einiges über beide ohne es wirklich *aussprechen* zu müssen.
- Im allgemeinen sieht man nicht allzuviele Lichtreflektionen von anderen Objekten wenn es eine Explosion gibt da sie im allgemeinen nicht nah genug dran sind um überhaupt eine Reflektion verursachen zu können. In "Visionen des Schreckens", die in einigen Wochen gezeigt wird, gibt es Explosionen in unmittelbarer Nähe eines größeren Objektes und da werden wir auch einige Lichtreflexe sehen.
- Einen Stationskommandanten *und* einen Repräsentanten der Erde zu haben kann in vielen Dingen hinderlich sein wenn es um Befehle geht. Es ist einfacher auf diese Art. Nicht viel anders war es auf einem Segelschiff des 18. Jahrhunderts und davor als der Kapitän als offizieller Repräsentant seines Landes angesehen und auch ein entsprechendes Handeln von ihm erwartet wurde.
Da ist jedoch noch ein zweiter Hintergedanke dabei, ein wenig davon wird man in "Visionen des Schreckens" herausfinden.
- Es wird weder in "Krieger wider Willen" noch in "Die Heilerin" (die "Visionen des Schreckens" in der Produktionsreihenfolge folgen werden) viel CGI geben, da beide Stories das nicht unbedingt nötig haben. Aber es gibt eine *Menge* in "Visionen des Schreckens", einiges davon ziemlich umfangreich.
Das Drehbuch einer durchschnittlichen Babylon 5 Episode hat im Vergleich vom Anfang bis zum Ende ca. 60 bis 70 setups (setup bedeutet eine numerierte Szene oder Einstellung, z.B. INT. COCKPIT oder INT. ZEN GARTEN ). "Visionen des Schreckens" hat um die 112 setups. Das ist mehr als in manchem Film. Es ist ein *sehr* ausführliches Drehbuch.
- Ja, wir machen auch virtuelle Sets...ungefähr ein Dutzend in dem ersten kleineren Teil von Akt Eins in "Visionen des Schreckens".
-
Ja, das ist der tatsächliche Text eines Drehbuches. Und ein Drehbuch enthält Szenenbeschreibung, Dialoge,
Anweisungen (Entgegen der landläufigen Meinung improvisieren die Darsteller ihren Text nicht nach lockeren Vorgaben, wenn sie ihren Auftritt haben). Meine Drehbücher neigen dazu, *sehr*
detailliert zu sein, mit Vorschlägen zur Kameraführung, Notizen für die Beleuchtung/Optik, Markierungen
für Ausblendungen statt Schneiden und so weiter. Eine typische Szene sieht dann ungefähr so aus:
AUSSEN BABYLON 5 - Eröffnung
Ein Transportschiff entlädt Fracht von einem Schiff, das längsseits zur
Station liegt. RÜBERSCHWENKEN mit dem Transportschiff, solange verfolgen
bis es die Andockbucht passiert dann RUNTER zu dem Fenster der
Beobachtungskuppel wo wir dann reinschauen können.
INNEN BEOBACHTUNGSKUPPEL
Wo Lieutenant-Commander IVANOVA an der Konsole steht, eine Tasse
in der Hand, sorgenvoll nach draußen in die Sternenlandschaft
schauend als SINCLAIR neben sie tritt.
IVANOVA
Ich hasse Morgen ... Es fällt mir immer sehr schwer
aufzustehen, wenn es draussen noch dunkel ist.
SINCLAIR
Wir sind im Weltraum. Es ist immer dunkel
dort draussen
IVANOVA
(verzweifelt)
Ich weiß... Ich weiß....
(Das, nebenbei gesagt, ist eine leichte Modifikation einer aktuellen Einstellung von "Überfallkomando")
Eine Drehbuchseite, einzeilig, enthält ungefähr diesselbe Wortmenge wie ein zweizeilige Romanseite,
ca. 225-250 Wörter pro Seite.
- Warum gehörte das Schiff Lady Ladira und nicht Lord Kiro?
Ladira war Kiros Tante und eine Menge des Famileinvermögens bzw. -eigentums gehört ihr.
- Ich glaube, das Auge kehrte am nächsten Tag zurück. Damit gab es eine beträchliche Zeitspanne zwischen Ladiras Vision und der Szene in Londos Quartier.
- Was wurde aus dem Auge?
Das Auge ist sicher nach Hause gekommen und wird nun zur Schau gestellt.
- Ich hasse es, deine Seifenblase einfach so platzen zu lassen aber das Raiderschiff rotierte *wirklich*. Schau
nochmal danach. Am besten siehst Du es, wenn das Schiff von hinten mit Babylon 5 im Hintergrund aufgenommen wurde.
Du kannst dann den runden Teil des Schiffes (mit der Andockbucht im Mittelpunkt) rotieren sehen.