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Interview mit Ron Thornton

von Eric Reinholt <e.reinholt1@genie.com>. Das Original wurde in Babylon 5 - Online! publiziert. Wiedergabe für den Lurker mit Genehmigung des Autors.

Woche für Woche kreieren Visual-Effects-Künstler Ron Thornton und seine Mitarbeiter bei Foundation Imaging für J. Michael Straczynskis Fernsehuniversum Babylon 5 die ins Auge springenden CGI (Computer Generated Images) Special Effects, die bereits einen Emmy gewonnen haben.

Unzufrieden mit der Arbeit auf einem Flughafen in England, ging Ron mit einem Freund zusammen ins Kino, um sich den Film "Alien" anzusehen, wo ihm aufging, daß das irgendjemand dafür bezahlt wurde, all diese Modelle aus Plastik zu bauen.

Thornton schmiß seinen Flughafenjob hin, nahm das meiste seines verbleibenden Geldes, kaufte Plastik und andere Materialien und begann Modelle zu bauen und zu fotographieren. Diese Fotos benutzte er, um eine Arbeit bei BBC zu bekommen.

Seitdem hat Ron in verschiedenen englischen Fersehserien wie Peter Davidsons Serie "Doctor Who" mitgearbeitet, Raumschiffe für die letzte Staffel von Blake's 7 entworfen und gebaut (Ron hat die Scorpio in seinem Wohnzimmer gebaut. Genau genommen hat er sieben verschieden große Modelle und Teilmodelle der Scorpio angefertigt.) und an Tripods mitgewirkt. Danach ist Thornton nach Los Angles gezogen. Dort arbeitete er an den Requisiten und Miniaturen für Real Genius, Class of 1999, Robot-Jox, T2 (Wo er die Kampfgewehre kreierte.), The Addams Family, Highlander 2, Critters und Spaceballs. Vor Babylon 5 arbeitete Thornton an den Fernsehserien Captain Power und Soldiers of the Future mit, wo er zum ersten Mal computergenerierte Spezialeffekte für's Fernsehen sah.

Fernseh- und Computerbildschirme sind Felder von kleinen Punkten, "Pixel" genannt. Jedem Pixel werden Farbe, Kontrast und Helligkeitswerte zugeordnet und wenn tausende dieser Pixel kombiniert werden, entsteht daraus das Bild. Bildbearbeitungsprogramme erlauben es dem Künstler, Pixel zu Bildern zu arrangieren und 3D-Programme ermöglichen es ihm, diese Pixel so zu manipulieren, daß sie Objekte so simulieren, als würden sie wirklich im dreidimensionalen Raum existieren.

Der Pilotfilm "Spacecenter Babylon 5" wurde von acht untereindander verbundenen Amiga 2000 mit Video Toaster Karten gerendert. Das Ergebnis wurde auf einen IBM Computer übertragen, der die Bilder in fünf Gigabyte Memory speicherte. Seit dem hat sich die Rechenpower von Foundation Imaging gewaltig entwickelt. Jede der heutigen Workstations vereint alleine die Kraft der ursprünglichen acht Amigas und Rons Workstation bringt es auf sechzehn.

Die Industrie der computergenerierten Effekte steckt noch in den Kinderschuhen und mit einer Ausnahme wurden alle Effekte für Babylon 5 von Thornton und seinem Team entwickelt. Diese eine Ausnahme ist Jason Ironharts gottgleicher Torsoeffekt am Ende von "Die Macht des Geistes" aus der ersten Staffel.

Eric: "Fans der ersten Staffel von Babylon 5 (wie ich selbst) wollen wegen diesem gottgleichen Torso von Jason Ironheart aus "Die Macht des Geistes" gerne wissen, ob LightWave bereits ein fertiges Torso-Modul beinhaltet."

Thornton: "Nein, das war eine fertige Datenbank von der Stange, die wir gekauft und modifiziert haben."

Eric: "Gab es sonst irgendwas, das ihr einfach so von der Stange kaufen konntet?"

Thornton: "Das hätte ich mir gewünscht! Niemand hatte irgendetwas und so mußten wir alles von Null auf selber bauen. Die Show sieht gut aus und so soll es auch bleiben."

Die Modelle werden mit Lightwaves 3D-Programm durch sorfältiges Verbinden von einzelnen Punkten im dreidimensionalen Raum erschaffen. Die Punkte werden als Eckenpunkte von Oberflächen (Polygone) genutzt, die dan die eigentliche Außenhülle des Computermodells bilden.

Um die Erstellung zu vereinfachen und das Aussehen zu verbessern, bauen Thornton und sein Team physische Modelle, die photographiert und am Computer eingescannt werden.

Thornton: "Wir haben Modelle gebaut und eingescannt. Im Prinzip ist es nur ein flaches Objekt, ein flaches Stück Plastik, das wir ausgeschnitten, angemalt und abgezeichnet haben.

So kann man mehr organische Muster erzeugen. Jeder, der mal mit Farbe gemalt hat, wird sagen, daß es völlig anders als Malen am Computer ist. Da gibt es verschiedene Dinge, die man mit Farben machen kann. Zum Beispiel kann man sehr, sehr dünner Farbe auf etwas ausprühen und dann drüberwischen, was dann Rillen bildet. Sowas kann man nicht am Computer nachbilden. Die Art von "Kapillarblutungs-Effekt" bekommt man nur mit ganz dünnen Farben hin. Auf diese Art erzeugt man großartige organische Texturen, die man auf anderem Weg nicht bekommt. Wir haben das ein paarmal getan."

Laut Thornton wird das nur für organische Effekte gemacht, die dann digitalisiert und auf die Oberläche eines elektronisch erzeugten Schiffes aufgeblendet wird.

Jason Ironhearts Schiff in "Die Macht des Geistes" war das erste Schiff, das Ron mit dem Computer gebaut hatte. Es war auch in "Spacecenter Babylon 5" als Tribut an einige seiner "Lehrer" zusehen und erinnert an die Zep One der britischen Fernsehserie Captain Zep.


Ron konstruierte Babylon 5 (inclusive der Cobra Bays) fast alleine und "baute es" in zwei Wochen mit dem Computer, während ein herkömmliches Modell sechs oder mehr Wochen und ein größeres Team benöntigt hätte.

Einige der Schiffe haben wirklich physikalische Gegenstücke. Die klobigen Transportschiffe gehörten zu den Modellen, die Ron gebaut und fotographiert hatte, um eine Arbeit bei den Special Effects zu bekommen.

Steve Berg und Ron teilen sich die Arbeit an den Schiffen für Babylon 5 ungefähr 50/50.

Eric: "Ron, wie kamst Du auf die Idee, Computer für die Erstellung von Special Effects zu benutzen?"

Thornton: "Es ist einfach irgendwie passiert. Irgendwann bekam ich eine von diesen Maschinen, den Video Toaster und fing an, damit herumzuspielen. Am Ende dachte ich: 'Gib dem ganzen ein Jahr oder so und es könnte funktionieren.'"

"Das war lange nach Captain Power. Captain Power hat mich eigentlich davon abgebracht (von Computer Generated Special Effects), weil das Ergebnis nicht gut aussah und es per se kein Texture Mapping gab. Es sah alles klobig aus, die Animation war nicht so toll und sie hatten arge Lieferschwierigkeiten. Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis sie es ferstig hatten."

"Eine zeitlang hatte ich einen Amiga und habe mit verschiedenen 3D Paketen rumgespielt, aber der Toaster war das erste wirklich annehmbare."

Eric: "Wie lange dauerte es von der Erkenntnis, daß der Toaster für die Arbeit an Effekten eingesetzt werden könnte, bis Foundation Imaging betriebsfähig war?"

Thornton: "Es dauerte ungefähr andertalb Jahre. Während dieser Zeit habe ich in Nordcalifornien zusammen mit Todd Rundgren an einer seiner Shows gearbeitet."

"Aber ein Großteil war einfach nur Warten. Nachdem ich Joe [Straczynski] und John Copeland erstmal überzeugt hatte, daß das das Ganze auf diese Art und Weise gemacht werden könnte, eröffneten sich völlig neue Möglichkeiten und ich machte eine Menge Tests. Dann haben wir uns drangesetzt, und es auch Peter [Ledger] vorgestellt. Zumindest konnte sie diesmal sehen, daß wir es so machen können, daß wir die Bilder auf diese Art und Weise erzeugen können."

Eric: "Wie groß ist der Kostenunterschied zwischen der Herstellung von Special Effects mit dem Computer und der herkömmlichen Methode?"

Thornton: "Ich würde sagen, wir liegen irgendwo zwischen einem und zwei Dritteln der Kosten."

Eric: "Welche grundlegenden Schritte geht man beim Erstellen einer CGI-Szene?"

Thornton: "Naja, erstmal baut man sein Modell. Überträgt das Layout. Man fügt das Licht hinzu. Man filmt es. Es ziemlich ähnlich, als hätte man eine Bühne für Modellaufnahmen, nur eben ohne Grenzen."

Das Design der Starfuries ist einzigartig in der Science Fiction. Thornton sagt, es basiere in keinster Weise auf den Star Wars X-Wings, sondern ist eher eine Hommage an Ron Cobbs' Design aus "The Last Starfighter."

Der Starfury ist in der Lage, sehr realistische Flugbewegungen durchzuführen, sich in einer Richtug zu bewegen und gleichzeitig um seine eigene Achse zu rotieren, um andere Schiffe zu bekämpfen. Nicht der "Battle of Britain"-Stil, den man oft in anderen Filmen sieht.

Thornton: "Wenn man genau drüber nachdenkt, ist es unmöglich, einen Starfury als bewegtes Modell zu filmen. Es sei denn, an Fäden, da man wegen der Art und Weise, wie die Ablenkplatten der Maschine hinten angebracht sind, keinen mittig angebrachte Haltestab benutzen kann. Der würde die Platte, die sich hinten um ihn herumbewegen, werdecken. Der einzige Weg wär ein Stab von vorne. Es ist einfach eins von diesen 'unmöglichen Modellen.'"

Foundation Imaging hat mit 5 Leuten angefangen und wurde für die Serie Babylon 5 auf 15 aufgestockt. Thornton, sein Partner Paul Beigle-Bryant (der das Software-Netzwerk entwickelt hat, das das Rendern ermöglicht und auch Harwarereperaturen durchführt), die Chefanimatoren Mojo (aus New York) und John Teska, der die anderen Computer Animateure beaufsichtigt. Computeranimateur Mark Swain, Effects Coordinator Shannon Casey und Cherry Hitch (der mit einem 2D-Rotoskop an virtuellen Sets arbeitet und damit Laserfeuer und ähnliche Effekte einblendet) sind der Kern einer talentierten Manschaft, die die Computereffekte von Babylon 5 Realität werden lassen.

Das Effektdesign wird mit Lightwave 3-D und Modeler 3-D auf einem hochgezüchteten Amiga 2000 mit Video Toaster Board gemacht.

Eric: "Was unterscheidet das Modellelieren am Computer von dem mit plastischen Modellen?"

Thornton: "Man muß die Modelle immernoch bauen, nur nimmt man Polygone und Pixel statt Plastik und Pinsel."

Ein weiteres einzigartiges Beispiel für organisches Design bei Babylon 5 ist das vorlische Schiff von Botschafter Kosh. Die Inspiration zu diesem kalmarähnliche Schiff kam so originall und überraschend:

Eric: "Eines der wirklich einzigartigen Schiffe, die von Anfang an dabei waren, war der vorlonische Kreuzer. Er sieht einem Kalmar ziemlich ähnlich. Woher kam die Idee zu diesem Schiff?"

Thornton: "Eigentlich ist es eine Knoblauchzehe. Die Idee hatte ich, als ich durch Gilroy fuhr, das in etwa die Welthauptstadt des Knoblauch ist. Dort riecht es total lecker."

Diese Knoblauchzehe entwickelte sich zu einem Bioschiff, mit dem Thornton Straczynski die Idee verkaufte, organische Technologie für einige der außerirdischen Rassen zu nutzen.

Thornton: "Wenn man Raumfahrtechnologie hat und Genetik nutzen kann, warum sollt man kein Schiff züchten, das an die Umgebung des Raumes angepaßt ist? Meine Idee war es, in ein Raumschiff zu treten, wie ins Maul eines Wales und dann loszufliegen."

Eric: "Die Außenhaut des Vorlonenschiffes ist irgendwie gesprenkelt und fraktal. Kosh' Schutzanzug hat ungefähr das gleiche Aussehen. War das Absicht?"

Thornton: "Das hat sich beides zusammen entwickelt."

Die Benutzung von Comutern für die Special Effects erlaubt komplizierte und spektakuläre Effekte, wie die Startsequenz der Star Furies, die mit herkömmlichen Methoden kaum machbar gewesen wären. J. Michael Straczynski hatte sich Schiffe auf Plattformen, die die Schiffe herumdrehen und starten oder Startsequenzen von der Frontseite der rotierenden Station vorgestellt. Aber Thornton hatte andere Vorschläge. Besonders, da aufgrund der Rotation der einzige Weg, Schiffe aus dem vorderen Teil zu starten, Buchten in der Mittelachse gewesen wären. Daraus ergab sich für die Starfuries:

Thornton: "Der einzige Weg, das Schiff zu starten und Energie zu sparen, ist, es gewissermaßen fallen zu lassen ... man läßt es fallen ... es hat bereits ein Bewegungsmoment ... und abhängig davon, wo im Rotationszyklus man es abwirft, entscheidet sich, welchen Weg weg von der Station es nehmen wird."

Eric: "Man muß nur aufpassen, daß man keinen der nicht rotierenden Ausleger trifft!"

Thornton: "Oh, ja! [lacht] Ich denke, das ist so, wie bei diesen Maschinengewehren aus dem ersten Weltkrieg, die durch die Propeller geschossen haben. Das Ganze [die Abwurfsequenz] wird unterbrochen, wenn es sich mit den nicht rotierenden Teilen überscheidet."

Eric: "Welche war die technisch complexeste Sequenz, die Sie bis jetzt erstellt haben? Ich erinnere mich an eine Szene aus "Spacecenter Babylon 5", wo zweihundert vorlonische Schiffe aus dem Sprungtor vor Babylon 5 kamen. (Das schlug sogar den Rekord der "Meisten gleichzeitig sichtbaren Schiffe" aus "Rückkehr der Jediritter".)

Thornton: "Eigentlich war das ein Kinderspiel. Ich habe eine Handvoll Schiffe erstellt, und die immer wieder übereinandergeblendet. Das ist eins von den Dingen, die man mit dem Computer wirklich einfach, auf andere Weise aber nur sehr kompliziert machen kann."

"Genaugenommen, in Sachen 'Knifflig" ... If glaube, eine der (technisch) härtesten Aufnahmen die richtig gut rübergekommen sind, war John Teskas Sequenz, wo sich diese kleinen Dämonen auf Londos Rücken anklammern ["Ein Frage der Farbe"], was ziemlich spannend war, denn wir mußten die Bewegungen der Dämonen an Londos Bewegungen angleichen. Und das mußten manuell steuern, es gab keine automatische Bewegungssynchronisation, wie bei einigen teureren Paketen, als durften wir alles von Hand nach Augenmaß machen. Das war sehr, sehr spanned. Ich bin extrem zufrieden mit dem Ergebnis."

"Es ist eine Schande, weil John Flinn [Director of Photography John C. Flinn, III A.S.C.] die Szene unglücklicher Weise recht dunkel gehalten hat und man gar nicht erkennen kann,was passiert. Sie [die Dämonen] haben sich auf seinem Rücken gebalgt und sich gegenseitig gehauen. Es war, als ob man die "Three Stooges" auf seinen Rücken gepinnt hätte. Unglaublich lustig."

Eine große Gemeinsamkeit zwischen computergenerierten und herkömmlichen Effekten für eine Serie, an der gerade gedreht wird, ist der Zeitmangel. Es liegen nur wenige Wochen zwischen der Ausgabe des Drehbuches und der Generierung der ungefähr dreißig Effekte, die für eine komplette Episode benötigt werden. Jedes computergenerierte Einzelbild für "Spacecenter Babylon 5" benötigte eine Stunde, bis es gerendert war. Aber diese Zeitspanne hat sich wesentlich verkürzt, und liegt jetzt bei cirka zwanzig Minuten. Wenn man bendenkt, daß pro Minute etwas dreißig Einzelbilder benötigt werden, ist Zeit einer der wichtigsten Faktoren bei Foundation Imaging.

Thornton: "Es gibt ein Icon [auf jeder Computerstation], das man anklickt, wenn man seinen Platz verläßt. Dann wird die Station automatisch zum Slave und fängt an, Bilder zu rendern. Wenn wir Abends das Haus verlassen, ist das ganze System dabei, zu rendern. Wie versuchen, keine Minute zu verschwenden."

Battle of the Line Wie die enthusiastischen Babylon 5 Fans, würde auch Thornton gerne wissen, was später in Straczynskis wohlbehüteter Storyline passiert, nur aus anderen Gründen. Das würde Thornton in die Lage versetzen, noch aufregendere visuelle Effekte zu planen. Thornton glaubt, daß selbst so unglaubliche Szenen, wie der "Battle of the Line" ["Gefangen im Cybernetz"] noch besser hätten aussehen können, wenn etwas mehr Zeit für die Planung da gewesen wäre.

Eric: "Was glaubst Du, welche Aufnahmen der Serie hätten besser aussehen können, wenn Du mehr Zeit gehabt hättetst?"

Thornton: "Oh, der "Battle of the Line" ist eine, für die ich mir mehr Zeit zur Vorbereitung gewünscht hätte. Es sollte sehr gefühlvoll sein, wurde aber eher was alltägliches."

"Ich sage Dir, was ich wirklich gerne machen würde. Ich würde gerne eine richtig schöne Szene mit Minbarikreuzern machen. Ich finde, die Minbarikreuzer sehen wirklich cool aus und ich hätte gerne eine bedeutende Schlachtszene."

Durch die verbesserten Fähigkeiten von Foundation Imaging, dynamisch Bilder in kurzer Zeit zu produzieren, gibt es in jeder Episode ungefähr dreißig Szenen mit Raumschiffen. Aber statt mit der steigeneden Leistungsfähigkeit der Computer für spätere Episoden mehr und mehr solcher Aufnahmen zu produzieren, hat Thornton darum gebeten, die Anzahl gleich zu halten, damit er sich statt auf Quantität, auf Qualität konzentrieren kann.

Dennoch macht Foundation Imaging mehr als nur Szenen mit Raumschiffen. Solche speziellen Effects werden später manchmal in richtigen Aufnahmen für die Serie eingemischt. Dazu wird am Set ein Supervisor benötigt, der den Regisseur unterstützt und die besonderen Anforderungen in Sachen Hintergrund (virtuelle Sets und "Blue Screen" Aufnahmen) später an Foundation Imaging weitergibt.

Eric: "Was wird für virtuelle Sets benötigt? Müssen Sie den Regisseur untestützen, welche Anforderungen an Blue Screen und ähnliche Aufnahmen nötig sind?"

Thornton: "Virtuelle Sets sind im Prinzip Hintergrundbilder; es gibt einen Supervisor am Set, der im Prinzip alle Aufnahmen überwacht. Dieses Jahr ist das Ted Rae. Virtuelle Sets sind eine Technik, die es, wie ich schon sagte, seit einigen Jahren gibt."

Bei Foundation Imaging ist dann Cherry Hitch verantwortlich für das 2-D Rotoscoping, Viruelle Sets und die Einbettung von Effekten wie Laserfeuer und ähnlichem. Sie nimmt die Hintergründer und fügt die Effekte ein.

"Blue Screen" sind Live-Aufnahmen vor einer Farbfläche, die eine bestimmte Farbcodierung aufweist, sodaß sie später durch Spezialeffekte ersetzt werden kann.

Virtuelle Sets sind Umgebungen, die in der realen Welt nicht existieren. Wieder spielen die Darsteller vor einer Farbfläche, die eigentliche "Bühne" wird später in den Computern von Foundation Imaging erstellt und die Schauspieler dann dort eingeblendet. Da wären zum Beispiel die Brücke des Narn-Kreuzers und das Beobachtungsdeck, wo sich der Imperator der Centauri (in Schatten am Horizont) mit Captain Sheridan getroffen hat.

Ein gleichartiger Effekt, der ebenfalls mit den Computern bei Foundation Imaging erstellt wird, ist Matte Painting. Der doppelstöckige Zocalo der in der Eröffnungssequenz jeder Episode der zweiten Staffel gezeigt wird, ist ein Beispiel, wo eine Etage des Zocalos gefilmt wurde und die zweite Ebene mit Schauspielern, die sich auf vordefinierten Flächen bewegt haben, am Computer über die erste Ebene geblendet wurde.

Eric: "Ich weiß, daß Sie momentan mit der Erstellung der Effekte für die dritte Staffel von Babylon 5 beschäftigt sind, aber hat Foundation Imaging auch Effekte für andere Serien und Filme produziert?"

Thornton: "Oh ja. Momentan arbeiten wir an meiner Serie "Hypernauts", so eine Art Kindersendung."

"Letztes Jahr haben wir eine Show namens 'Journey to Mars' gemacht, die ... nicht überragend ist. Und ich glaube auch nicht, daß sie sie je wieder im Fernsehen zeigenen werden, so 'nicht überragend' ist sie. Wenn man den Auftrag bekommt, Müll zu produzieren, hat man es zu tun. Ich finde, die Aufnahmen waren gut, aber sehr, sehr langatmig. Wir hatten Flüge über die Marslandschaft, die andertalb Minute lang waren und das ist wie 'schlaf mal 'ne Runde, geh raus, hol' dir 'ne Tasse Kaffee und ein Sandwich' und wenn man wiederkommt, läuft die Szene immernoch.

"Da war dieser etwas eigenartige Regisseur, der sich dan ganzen Kram ausgedacht hat."

Aber mit den Talenten von Ron Thornton und seinem Team bei Foundation Imaging, dem einfallsreichen Produzenten J. Michael Straczynski und den begnadeten Regisseuren von Babylon 5, können Computer mit Sicherheit auch weiterhin Aufsehen erregende Spezial Effekte produzieren.

 

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Übersetzung: CW
Letze Änderung: 31. Januar 1999