Deutscher Guide: Mit allen Mitteln

Überblick

In den Docks der Station kommt es zu einem Unfall, ein Arbeiter wird tödlich verletzt. Dieser Unfall läßt die ohnehin schon angespannte Situation der Dockarbeiter eskalieren, ein illegaler Streik steht unmittelbar bevor. Londo behindert ein für die Narn wichtiges religiöses Ritual und provoziert so eine Konfrontation mit G'Kar. John Snyder als Orin Zento. Katy Boyer als Neeoma Connoly. Aki Aleong als Senator Hidoshi.

Ursprünglicher Titel: "Backlash" (Rückwirkung)

Untergenre       : Drama
D5 Rating        : 7,00

Originaltitel    : By Any Means Necessary [Mit allen notwendigen Mitteln]
Produktionsnummer: 114
Erstausstrahlung : 11. Mai 1994 (USA)
                   22. Dezember 1995 (D)

Drehbuch         : Kathryn Drennan
Regie            : Jim Johnston

Handlungshintergrund

Der Heimatplanet der Narn ist 10 Narn-Lichtjahre von Babylon 5 entfernt, dies entspricht in etwa 12 Erden-Lichtjahren.
Das Rangsystem der Narn bestimmt die religiöse Autorität. Von dem Narn mit dem höchsten Rang wird erwartet, daß er religiöse Handlungen leitet.
Der "Rush Act", eingesetzt während des Krieges der Erde mit den Minbari, legitimiert die Erdregierung einen illegalen Streik mit allen Mitteln aufzulösen.

Offene Fragen

Welche Anstrengungen hat Londo auf sich genommen, um die G'Quan Eth Pflanze zu bekommen? Hat er dies nur getan, um G'Kar zu verärgern?

Analyse

Es hat den Anschein, als hätte die Erdregierung nicht viel für Unruhestifter übrig. Zumindest nicht für solche, die in der Öffentlichkeit agieren.

Anmerkungen

Die G'Quan Eth Pflanze wird zum einen von den Narn in ihren religiösen Ritualen benutzt, zum anderen aber von den Centauri als Vergnügungsdroge gebraucht. Dies ist für die Narn ein Sakrileg.
Der "Rush Act" wurde nach dem konservativen amerikanischen Fernseh- und Radiokommentator Rush Limbaugh benannt.

jms spricht

Beinahe die gesamte Produktionscrew von Babylon 5 hat Gastauftritte in "Mit allen Mitteln". Zum Beispiel der Typ, der ruft: "Ich sage wir streiken!" ist der Regisseur dieser Episode, Jim Johnston. Und ja, John Flinn hat John Flinn gespielt.
Der "Rush Act" bezieht sich hauptsächlich auf Gewerkschaften, es ist kein weitreichendes Gesetz. Er wurde wöhrend des Krieges gegen die Minbari erlassen um schnell und effizient mit Firmen und Gewerkschaften umzugehen, die Schwierigkeiten machten oder auf andere Art die Kriegsanstrengungen blockierten. (Die Gewerkschaft der Fluglotsen wäre ein gutes Beispiel dafür, daß die Regierung jedes verfügbare Mittel einsetzt, um der Situation Herr zu werden.). Er verleiht außergewöhnliche Macht, um jedweden Streik zu beenden, der die Sicherheit einer militärischen Einrichtung oder Operation gefährdet, wie Zento sagt. Er findet nur in diesem Bereich Anwendung und bleibt weiterhin in den Gesetzbüchern, obwohl er (wie ebenfalls erwähnt wurde) seit einiger Zeit nicht verwendet wurde.
Ein britischer Poster fragt, wer Rush Limbaugh sei, nach dem der "Rush Act" in dieser Episode benannt wurde.
Re: Wer ist Rush Limbaugh?
Der führende amerikanische Proktologe.

Vertrau mir.
Die Entscheidung Sinclairs ist legal, aber politisch unklug. Sie wird eine von vielen Entscheidungen sein, deren Konsequenzen er in "Die Untersuchung" zu tragen haben wird.
Ich habe mir gedacht in Bezug auf "Happy Ends" Abwechslung zu schaffen: In "Die Gläubigen" hatten wir ein eher hartes Ende, in "Ein Wiedersehen mit Folgen" ein bitter-süsses und hier entwickeln sich die Dinge gut für Connoly und G'Kar, nicht aber für Sinclair. In nicht allzu ferner Zukunft werden ihm diese und andere Entscheidungen um die Ohren fliegen.
Diese Folge ist ein gutes Beispiel für Unterschiede in Bezug auf Kultur, Sprache und Religion ähnlicher Völker (wie den Narn). Als ich vor ein paar Wochen auf die monolithischen Religionen in Babylon 5 ("Angriff auf G'Kar") angesprochen wurde, konnte ich nur auf diese Episode zu verweisen und um Geduld bitten. Wir hatten "Mit allen Mitteln" bereits gedreht, also wußte ich, daß es darin vorkam. Womit wir bei einem interessanten Thema wären: Vieles, was uns von Fans vorgeschlagen wird, haben wir bereits umgesetzt.
Ich "tanze" immer noch so schnell ich kann...
Das Drehbuch zu "Mit allen Mitteln" stammt von Kathryn Drennan. Sie glaubt aufrichtig an die Rechte von Arbeitern, eigentlich an die Rechte aller Menschen. Kathryn ist der Meinung, daß Charaktere interessanter wirken, wenn sie clever agieren.
Kathryns Nachname ist Drennan, nicht Straczynski. Ihr voller Name ist Kathryn M. Drennan. Vielleicht ist das ein Zeichen von Weisheit ihrerseits: Straczynski - zehntausend Buchstaben, aber keine Vokale.

Abgesehen von der gemeinsamen Arbeit zu einer Serie von Artikeln zur "Night Gallery" Serie für das TZ Magazine arbeite ich mit Kathryn nicht zusammen. Nie. Ich arbeite auch nicht mit Larry D., oder einem meiner anderen Autorenfreunde zusammen. Ich habe mal es mal mit Larry zusammen versucht - wir arbeiteten zusammen am Pilotfilm und der "Bibel" zu einer Serie basierend auf den "Elfquest" Büchern für CBS - alle beteiligten Parteien leben VIEL länger indem sie Abstand voneinander halten.

Etwas was ich jetzt, da "Mit allen Mitteln" fast fertig ist, sagen kann, ist daß ich ein richtiges Problem mit Vetternwirtschaft habe. Genauer gesagt, ich hasse sie. Daher lasse ich die Leute dann meist doppelt so hart arbeiten. Je enger die Bindung, desto mehr muß der- oder diejenige sich selbst beweisen.
Meine bessere Hälfte, Kathryn Drennan, ist auch Autrin. Sie hat schon für mehrere andere Serien geschrieben, hauptsächlich für Zeichentrickserien, mit einigen Ausflügen in andere Gebiete (Sie war Co-Autorin der "Night Gallery" Reihe, die ich für das Twilight Zone Magazine geschrieben habe und eine Zeit lang Produzentin für das öffentliche Fernsehen).

Kathryn wollte unbedingt ein Drehbuch für Babylon 5 schreiben. Aber wegen meiner Abneigung gegen Vetternwirtschaft lehnte ich ab (Ich kann ein echtes A****loch sein). Etwas ähnliches war schon bei "The Real Ghostbusters" passiert. Sie hat die Serie geliebt und wollte eine Episode schreiben. Also habe ich sie "durch den Fleischwolf gedreht". Sie mußte ihre Entwürfe den Produzenten vorlegen, erst danach sollte entschieden werden, ob das Skript gedreht werden würde. Die Produzenten aber wußten nichts von meiner Beziehung zu Kathy. Ihre Entscheidung, daß Skript zu kaufen, basierte also einzig und allein auf der Qualität des Drehbuchs. Punkt. Und so lieferte Kathy Skripts für zwei Episoden: "Egon's Dragon" und "The Man Who Never Reached Home", von denen erstere eine der Lieblingsepisoden der Fans wurde. Erst lange nach den Arbeiten zu "The Real Ghostbusters" erfuhren die Produzenten von unserer Beziehung.

Aber im Fall von Babylon 5 bin *ich* ausführender Produzent, was die Sache erschwerte. Zu allererst sagte ich nein. Aber schließlich stellte ich eine Anzahl von Bedingungen und Vorgaben auf. Nicht weil ich erwartete, sie würde kein gutes Skript schreiben, sondern weil ich Vetternwirtschaft nicht mag. Ich hasse sie, und die Art und Weise, wie diese Stadt nach dem Prinzip der Vetternwirtschaft arbeitet. Die Bedingungen waren, daß sie das Skript ohne Garantie auf Verwendung (und Bezahlung) schreiben mußte. Und sie mußte nicht nur - wie üblich - einen Entwurf abliefern, sondern ein komplett ausgearbeitetes Skript. Dieses Skript mußte dann zunächst von der Crew Bestand haben, hätte nur einer von der Crew etwas gegen das Skript eigewendet, so wäre es das gewesen. Und diese Überprüfung wurde nicht von mir, sondern von Larry überwacht, der in solchen Angelegenheiten nicht besonders großzügig ist, was Kathryn Lawrence bestätigen kann. Keine Bevorzugung. Danach wurde das Skript an Warner weitergegeben. Und erst WENN auch sie zustimmten, nicht einen Moment vorher, würde das Skript gekauft werden. Andernfalls wäre es nur eine 50-seitige übung für Kathryn gewesen, und nichts mehr.

Ich bin froh berichten zu können daß das Skript bestanden hat und daß die Arbeiten an "Mit allen Mitteln" bereits zur Hälfte abgeschlossen sind. Michael O'Hare und andere Schauspieler sagen bereits jetzt, daß dies ihre Lieblingsfolge bis jetzt ist, aus sehr merkwürdigen Gründen. Wir haben es uns für diese Episode zur Aufgabe gemacht, etwas zu machen, was in "Star Trek" unter keinen Umständen denkbar wäre, etwas, was ich daran mag. Darüberhinaus erhalten wir einen Einblick hinter die Kulissen von Babylon 5 auf die Arbeiter, die die Station am Laufen halten ...und was geschieht, wenn dort etwas passiert. Die Nebenhandlung handelt von einer Konfrontation zwischen Londo und G'Kar, da sich Londo in eine für die Narn wichtige religiöse Zeremonie einmischt.

John Snyder (Seelenjäger #2), diesmal ohne Maske, kehrt als Orin Zento an das Set von Babylon 5 zurück, Katy Boyer ist unser anderer Gaststar, beide spielen ihre Rollen hervorragend. Die Handlung ist sehr intensiv und darauf angelegt, Sinclair 48 Stunden lang zu hetzen und zum Wahnsinn zu treiben. Bis zu einem gewissen Punkt gelingt es uns auch.
Die Referenz in "Mit allen Miteln" bezieht sich auf Matewan, wo ein großer Streik stattfand (über den auch ein Film gedreht wurde); das andere ist Matawan, wo ich eine Zeit lang gewohnt habe, aber es beziwht sich auf ersteres.