Inhalt: Überblick - Hintergrund - Fragen - Analyse - Bemerkungen - JMS
G'Kar bringt Neuigkeiten über einen schrecklichen neuen Feind. Die Ankunft von Sheridans Schwester reißt beim neuen Commander alte Wunden auf. Dr. Franklin wendet eine unorthodoxe Methode an, um Garibaldi aus seinem Koma zu holen. Delenns mysteriöse Verwandlung ist vollendet. Beverly Leech als Elizabeth Sheridan. Macaulay Bruton als Garibaldis Gehilfe.
Untergenre : Drama D5 Rating : 7.90 Originaltitel : Revelations [Offenbarungen] Productionsnummer: 202 Erstausstrahlung : November 9, 1994 Drehbuch : J. Michael Straczynski Regie : Jim Johnston
Kreisend und kreisend in weiter werdenden Spiralen
Kann der Falke den Falkner nicht (mehr) hören
Alles zerfällt, das Zentrum kann nicht halten,
Bloße Anarchie wird auf die Welt losgelassen
Die Flut, von Blut verdunkelt, ist losgebrochen, und überall
Wird die Zeremonie der Unschuld ertränkt;
Den Besten fehlt all ihre Überzeugung, während die Schlechten
Voll leidenschaftlicher Spannung sind.
Sicherlich steht eine Offenbarung bevor;
Sicherlich steht die Wiederkunft bevor.
Die Wiederkunft! Kaum ist dies Wort hervorgebracht,
Da beunruhigt ein riesiges Bild aus dem "Spiritus Mundi"
Meinen Blick: Irgendwo im Sand der Wüste
Bewegt eine Gestalt mit einem Löwenkörper und dem Kopf eines Menschen,
Mit einem Starren, so leer und mitleidslos wie die Sonne,
Seine trägen Schenkel, während rundherum überall
Die Schatten hartnäckiger Wüstenvögel wirbeln.
Die Dunkelheit fällt wieder, doch nun weiß ich,
Daß zwanzig Jahrhunderte steinernen Schlafes
Zum Alptraum gequält wurden von einer schaukelnden Wiege
Und welches rauhe Untier, dessen Stunde endlich gekommen ist,
Nach Bethlehem kriecht, um geboren zu werden.
(Und ich möchte anmerken, daß meine eigene Bessere Hälfte ihren Namen behalten hat. Andererseits - wer im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte WÜRDE Straczynski wählen...?)
Etwas, das ich hier vor einiger Zeit als einen wichtigen Grund erwähnt habe, warum ich "Fortsetzung folgt" bei "Chrysalis" fallen ließ, ist, daß es eher ein Dreiteiler als ein Zweiteiler ist, und daß einige der Handlungsfäden, die in "Chrysalis" gezogen werden, noch bis in die dritte und vierte Episode hinein nicht ganz gelöst sind. Es geschieht eine MENGE, und wenn wir versuchen das alles in eine Episode zu stopfen (wie ich es zuerst mit "Chrysalis Teil 2" versucht habe), hat NICHTS davon genügend Zeit, um irgendeine Wirkung zu haben.
Und schließlich werden wieder neue Leute sich die erste Episode der neuen Season ansehen, wie es bei den meisten Serien der Fall ist. Deshalb muß man eine ganze Menge Zeug in den Dialogen erwähnen, das man anderenfalls andeuten oder als bekannt voraussetzen könnte. So macht man sozusagen Neulinge mit der Situation bekannt, und das verlangt eine ganze Menge Erklärungen. Dies findet allerdings hauptsächlich in "Feuerprobe", mit der darauffolgenden Episode werden wir wieder bei voller Geschwindigkeit sein. Die zweite Episode behandelt genausoviele Themen/Handlungsfäden wie "Chrysalis", mit dem hauptsächlichen Unterschied, daß sie hier *aufgelöst* statt hängengelassen werden.
Dann fehlt also nur noch eine Kobra an passender Stelle....
Also nochmal: wir mußten Mary Woronov praktisch ohne Vorwarnung ersetzen, nachdem wir herausfanden daß sie echte Probleme mit der Narn-Maske hatte (unter anderem vertrug sie die Kontaktlinsen nicht). Unser Besetzungschef bat in Panik Caitlin Brown um einen Gefallen, die hauptsächlich weibliche Hauptrollen spielt. Sie kam dazu und trug in der ersten Episode (die direkt danach gedreht wurde) tatsächlich eine Variation der Ko'Dath-Maske, weil keine Zeit blieb, eine für sie anzufertigen.
Als sie dazukam, stand sie nicht unter der Fünfjahres-Option, die man normalerweise in diesen Situationen hat. Sie arbeitete für ein Jahr, etwa 9 Episoden, als Na'Toth. Und sie mußte dafür eine Reihe von Hauptrollen ablehnen. In der Staffelpause spielte sie eine Hauptrolle in einem Film mit Jack Nicholson und Meryl Streep. Und mußte sich die schwere Frage stellen: arbeite ich weiter an meiner Karriere als Hauptdarstellerin in Spielfilmen oder spiele ich Na'Toth? Sie ist eine umwerfend schöne Frau und fühlte sich unbehaglich dabei, sich hinter der Maske zu verstecken und sich selbst von Hauptrollen in Spielfilmen auszuschließen, um das zu tun.
Wir haben das wieder und wieder diskutiert, es war eine sehr schwierige Entscheidung für sie, weil sie die Serie und die Leute hier mag, aber schlußendlich stieg sie aus. In gewisser Weise ist das nervig, aber wir respektieren ihre Entscheidung. Und es *ist* ihre Entscheidung, nicht unsere.
(Schnelle Nebenbemerkung... pfffttthhpplttt an all die, die in ihrer Theorie, Sinclair/O'Hare hätte gekündigt, behaupteten, ich würde auf jeden Fall sagen, daß es in gegenseitigem Einverständnis geschah, weil ich keinesfalls erwähnen dürfte, daß es die Entscheidung des Schauspielers sei, da ich sonst irgendwelche Schwierigkeiten bekäme. Nein, ich *würde* es sagen, wenn O'Hare von sich aus ausgestiegen wäre. Und in diesem Fall ist es genau das, was passiert ist).
Wir haben Sinclair nicht neu besetzt, weil der Charakter an einen Ort geht, von dem er zurückkehren kann (und wird) und weil es der Story dient. In diesem Fall besetzen wir Na'Toth neu. Am Ende der ersten Staffel weiß Na'Toth Dinge, die ich bei diesem Charakter, G'Kars Adjutantin, brauche (obwohl ich kurzfristig versucht war, die Murphy-Brown-Sekretärinnen-Nummer durchzuziehen, so daß G'Kar alle Nase lang wegen schrecklicher Luftschleusenunfälle eine neue Adjutantin bekommt... ich hab mich dann eine Weile hingelegt und es ging vorüber).
Also: Nein, es ist kein Gerücht, es entspricht der Wahrheit. Tatsächlich haben wir gerade eine Casting Session hinter uns und jemanden gefunden, der sehr gut in die Rolle paßt; und obwohl wir uns in dieser Hinsicht nicht eingeschränkt haben, hat sie tatsächlich in etwa die gleiche Größe, Figur und Haltung wie Caitlin und ihre Stimme ist sehr ähnlich. Ich glaube wirklich, daß man auf lange Sicht keine großen Unterschiede bemerkt.
Die Minbari wissen recht gut, was kommen wird, aber sie wissen auch sehr gut, daß, wenn sie damit zu uns kämen, wir ihnen nicht glauben würden. Es exstiert immer noch genügend gegenseitige Abneigung durch den Krieg, so daß sie der Meinung sind, wir müßten es selbst herausfinden (und das werden wir).
Also bringt man sie dazu, auf ihre Konditionierung zu vertrauen, und dann fängt man mit dem Stühlerücken an, so daß der, von dem man GLAUBTE, daß er der Gute sei, vielleicht etwas ganz anderes ist, der, von dem man GLAUBTE, er sei die komische Type, ist eine tragische und düstere Figur und der, von dem man GLAUBTE, daß er der Bösewicht sei, ist vielleicht einer der wahren Helden der Geschichte. Und man versucht, den Weg, der zu diesen Veränderungen führt, so interessant, bewegend oder gruselig wie nur möglich zu machen.
Hier ist der Schlüssel zur Charakterisierung: wer ist Dein Charakter, was will er, wie weit wird er dafür gehen und was ist er bereit, dabei zu verlieren?
Mehr als das kann ich nicht sagen.
Außerdem war beabsichtigt, daß G'Kar sowohl Sheridan als auch Londo ansieht, nicht sicher, wer von ihnen die die Information hat durchsickern lassen, ich glaube aber, daß der Schnitt dieser Szene zu stark auf Londo fokussiert hat.
Wäre Lyta auf B5 geblieben, wäre ihr Handlungsbogen dem Talias sehr ähnich gewesen, außer daß sie angefangen hätte, eine starke Bindung zu Kosh zu entwickeln, zuerst in Form von Träumen, dann etwas mit Auswirkungen, die man als bedrohlich oder freundlich verstehen könnte.
Wenn Dr. Kyle dort geblieben wäre, wäre er mehr in die Position eines Ratgebers/Vaterfigur für Sinclair gerückt. Er wäre auch weiterhin mehr Wissenschaftler als Arzt gewesen.
Takashima wäre am Ende der Staffel als am Attentsatsversuch auf den Vorlonen beteiligt entlarvt worden und hätte während der Ereignisse in "Chrysalis" Garibaldi verraten, indem sie ihn entweder an diejenigen übergibt, die an dem Coup beteiligt sind oder selbst den Finger am Abzug hat. Während wir dies dann wüßten, täten es unsere Charaktere für ungefährt eine weitere Staffel nicht.
Carolyn Sykes wäre in große Schwierigkeiten mit einem bedeutenden Erdenkonzern geraten.
Schlußendlich, wäre Sinclair an diesem Punkt auf B5 geblieben, hätten die Ereignisse in "Feuerprobe" (die Enthüllungen über die Kapitulation der Minbari) in der dritten statt in der ersten Episode stattgefunden. Die erste Episode hätte hauptsächlich aus den Ereignissen in "Rückkehr der Finsternis" bestanden, wobei er praktisch nur Zuschauer der Ereignisse um ihn herum gewesen wäre, da es den für Sheridan spezifischen Aspekt der Schwester nicht gegeben hätte. Grundsätzlich hätte er bei all den Ereignissen, die Delenn, Londo, G'Kar und andere umgeben, in den ersten sechs bis acht Episoden nicht gerade viel zu *TUN* gehabt, da dieses Segment hauptsächlich dazu gedacht war, den Schattenkrieg einzuführen und in Gang zu bringen und Sinclair keine direkte Verbindung dazu hatte.