- Was Chrysalis angeht, es liegen etwa 8 bis 10 Tage "Erzählzeit" zwischen Chrysalis und den Geschehnissen in Feuerprobe. Die nächsten Folgen schließen in Echtzeit an.
- Warum hegen die Minbari einen Groll gegen Sheridan? Schließlich herrschte
Krieg.
Sie nehmen ihm übel, wie er es getan hat, nämlich ziemlich hinterlistig. Meiner Meinung nach haben die Minbari so etwas wie einen Überlegenheitskomplex: die Vorstellung, wenn auch nur kurzfristig, von einer technologisch unterlegenen Rasse geschlagen zu werden, nagt an ihnen. Denkt auch daran, daß die Kriegerkaste nicht vollständig darüber informiert wurde, WARUM ihnen befohlen wurde, zu kapitulieren... es gibt dort eine Menge gerade so verschleierte Feindseligkeit, die sich gegen den einzigen wirklichen Menschen, den sie aus dem Krieg kennen, richtet... weil er sie teuer zu stehen kam.
- In der Kriegerkaste der Minbari rollten (bildlich gesprochen) eindeutig Köpfe nach dem Schwarzer-Stern-Zwischenfall. Sie waren überheblich geworden und hatten ihre Arbeit nicht richtig gemacht, was mehr als beschämend für sie war.
- Es stört ihr Gefühl der Überlegenheit; außerdem geht ihr Ehrgefühl eher in die Richtung eines Kampfes Mann gegen Mann als dahin, irgend etwas als Falle zu verminen. Seht es etwa so, wie die britischen Truppen die amerikanischen Unabhängigkeitskämpfer sahen, die sich hinter Bäumen versteckten und Guerilla-Taktiken einsetzten, anstatt auf die Art zu kämpfen, wie die Briten es wollten: auf offener Fläche, in hübschen, leicht zu treffenden Reihen....
- Wir werden die Haupt-Titelsequenz nach der Ausstrahlung von "Rückkehr der Finsternis" ändern, um die neue Version von Delenn zu zeigen. Es wäre albern, wenn wir es in den Episoden bevor sie wieder erscheint, täten.
- Die Tatsache, daß die Minbari an Seelen glauben bedeutet nicht, daß es so ist.
Wenn eine Geschichte strikte SF ist, aber einige Leute, die diese Geschichte bevölkern, Glaubenssysteme haben, disqualifiziert das dann automatisch die Geschichte als SF?
Ich glaube nicht, daß es die Aufgabe der Serie ist, zu entscheiden, ob ein Glaubenssystem richtig ist, sondern sich mit den Handlungen derjenigen zu beschäftigen, die GLAUBEN, daß es wahr ist: nicht Diskussionen zu beenden, sondern sie auszulösen (siehe
"Die Gläubigen" zu diesem Thema).
Was die Charaktere glauben, ist subjektiv und es ist ihre Angelegenheit. Oder, wie Sheridan in einer späteren Episode sagt:
"Ich sage nicht, was ich sage. Ich sage nicht, was ich denke. Um genau zu sein, DENKE ich nicht einmal was ich denke."
(vergleiche: Synchrobugs Episode #030)
- Das ist richtig.
Sheridan hat Präsident Clark NICHT von der Situation mit den Minbari-Seelen erzählt. Clark wußte
schon davon. Sheridan sagt: "Ich habe mit dem Präsidenten gesprochen. Außer uns weiß er als einziger, warum die Minbari kapitulierten."
Auch in der ersten Ausgabe des Comics wird klar, daß Clark schon früher davon wußte.
- nebenbei, und einfach nur so... der Satz über das immer schnellere abbezahlen des Karmas, das ist etwas,
das Kathryn seit Jahren vor sich hinmurmelt; ich hab es zum Spaß ins Script aufgenommen.
- Sheridan fragte, was für Scanner die Kampfflieger benutzten, weil er sich nicht vorstellen konnte, warum sie die Minbari-Kampfflieger wahrnahmen. Er wollte sicher sein, daß ihm niemand eine neue Technik vorenthalten hatte. Sobald er wußte, daß es die selbe Technik wie zuvor war, war ihm klar, daß etwas Seltsames vorging.
- Korrekt, da oben: Sheridan sagt ziemlich eindeutig, als er mit Ivanova im Konferenzraum ist, nachdem das Mitglied des Grauen Rates gegangen
ist: "Der Gegner benutzte eine Tarntechnologie, die nicht zu überwinden war." Das hat nichts mit älterer oder billigerer
Technik zu tun: wir haben ihre Technologie einfach noch nicht geknackt.
- Und ja, Schiffe können im Hyperraum warten (etwas, das von Laurel Takashima im Pilotfilm erwähnt wird:
"An stelle der Vorlonen würde ich schon einen Kreuzer im Hyperraum bereit halten, der nur darauf wartet uns anzugreifen."
- Ich habe mich entschlossen, die EA-Lounge "Earhart's" zu nennen, weil sie eine bedeutende Figur der Luftfahrtgeschichte ist und weil ich den Ort im Art Deco Stil der 40er Jahre haben wollte, bis hin zu Big Band Musik, und es paßt wunderbar. Es gab mehr weibliche Piloten, im zivilen Bereich und anderswo, als wir wissen, speziell während des II. Weltkriegs, und sie verdienen Anerkennung.
- Die Lounge der Erdstreitkräfte (nur für EA-Personal) heißt Earhart's, nach der berühmten Pilotin.
(Konsequenterweise wird traditionell nur Swing oder Big Band Musik dort gespielt.)
Ja, wir haben die Dinge ein klein wenig aufgehellt, weil wir feststellten, daß eine Menge guter Arbeit, die in den Sets und den Kostümen steckt, nicht gesehen wird, weil es zu dunkel war. Also sind wir etwa einen f-Punkt heraufgegangen, begannen aber gleichzeitg, mehr Schatten, Texturen und Farben einzusetzen, so daß es den Bildern mehr Tiefe gibt.
- Wie an anderer Stelle bereits erwähnt... wir haben bereits vorher gezeigt, daß sich die Kuppel periodisch im Standby-Modus befindet, wenn das System automatische Backups, Routinewartungen und solche Dinge ausführt. In "Ragesh 3" erzählt Garibaldi Ivanova, daß er gern dort hin geht, wenn sie auf Standby steht und es ruhig ist. In "Cybernetz" fragt Ivanova den ersten Techniker, ob für die nächste Zeit Schiffe erwartet werden, und als die Antwort nein lautet, legt sie ihre Füße hoch auf die Konsole, während niemand sonst anwesend ist
Außerdem orientiert sich B5 an menschlichen Tag- und Nacht-Zyklen, etwas, das wir auch bei den Sets und Effekten zu berücksichtigen versuchen, indem wir beispielsweise den Garten tagsüber hell und während Nacht-Szenen dunkel zeigen (wie zur Dinner-Zeit im Fresh Air Restaurant). Solche Zyklen zu benutzen, hat sich in dieser Art von Umgebung als sehr wichtig erwiesen.
Der Standby-Modus tritt nur alle 36-48 Stunden für etwa eine Stunde ein. Die meisten Abteilungen haben ihre eigenen Kontrollbereiche und benötigen die Kontrollzentrale nur, wenn Führungskräfte benötigt werden. Außerdem wird die Kommandozentrale überwacht, so daß, *sollte* etwas passieren, innerhalb von Sekunden jemand anwesend sein könnte.
- Die Hyperion wurde vor dem Erde-Minbari-Krieg gebaut und hat ihn überstanden.
Die Agamemnon, ein weit überlegenes Schiff, wurde danach gebaut. Sheridan hat die Aggy nicht während des Krieges kommandiert. Sie ist eines der besten Schiffe, die wir haben, beinahe das Äquivalent zu einem Flugzeugträger oder Zerstörer und man braucht eine Menge Erfahrung um das Kommando zu erhalten.
- Ja, wir werden die Agamemnon wiedersehen.
- Es wurde nichts abgeflacht oder vereinfacht: in der ersten Episode einer Staffel (anders ausgedrückt: in der ersten Episode jeder Staffel) gibt es eine Menge Zusammenfassungen. Wenn die Serie unverständlich bleibt oder man zuviel Vorwissen braucht, um einzusteigen... dann laufen einem die Zuschauer weg. Also gab es ein wenig mehr geradlinige Erklärungen in dieser Episode, um neue Zuschauer nicht zu verschrecken.
Und wie ich schon vor einiger Zeit sagte, ist dieses eine leichtere Episode, da sie zwischen zwei sehr intensiven Episoden, "Chrysalis" und "Rückkehr der Finsternis" steht und ich der Meinung bin, daß man manchmal an solchen Stellen ein wenig Auflockerung braucht.
Und wie Walker bemerkt, gibt es Zeiten, in denen die Kuppel auf Standby steht, wie in "Ragesh 3" gezeigt. Die Systeme führen etwa alle 36 Stunden für ein bis zwei Stunden einen Wartungs- und Selbstreparatur-Zyklus durch; wenn irgend etwas durch das Sprungtor oder in den nahen Raum kommt, kann innerhalb von Sekunden jemand dort sein.
- Ich würde in der ersten Episode nicht erwarten, daß viel von Garibaldi zu sehen ist: er wurde in den
Rücken geschossen... ich bin der Meinung, daß, im Gegensatz zur Logik des Fernsehens, es ZEIT braucht, um
sich von so etwas zu erholen. Dementsprechend wird es einige Episoden dauern, bis er zumindest halbwegs wieder
auf dem Damm ist.
- Ja das Zitat ist eindeutig von Lincoln. Ich habe das alte Babcom-Logo gehaßt, also haben wir es geändert.
- Re: Yankee-Zentrismus... wir versuchen immer, eine Balance herzustellen. Ja, er hat Lincoln zitiert, aber er hat auch erwähnt, daß er an seinem 21. Geburtstag fortlief, um die Amtseinführung des neuen Dalai Lama zu sehen.
- Danke. Wenn ihr meint, daß "Feuerprobe" "wham" sei, kann ich es kaum erwarten, eure Reaktionen auf "Rückkehr der Finsternis" zu sehen.
Ich hatte überlegt, Sheridan durch seinen Vorfahren General Philip Sheridan (von Lincoln manchmal "Little Phil" genannt) eine Verbindung zum Unabhängigkeitskrieg zu geben. Interessanterweise stellte ich später fest, daß Bruce sich mit diesem Thema verdammt gut auskennt, wodurch diese Lincoln-Geschichte wunderbar herauskam.
Eine meiner Lieblingssequenzen in dieser Episode sind die Szenen an Bord des Minbari-Kreuzers während der Letzten Schlacht: die Einstellungen um Delenn und die anderen Minbari geben dem ganzen einen ziemlich göttergleichen Aspekt. Einfach wunderbar.
- Ja, Sheridan stammt von General Philip John Sheridan von der Union Army ab.
- Sheridan ist ein Soldat. Als Soldat wird einem in Kriegszeiten gesagt: DIES ist Dein Feind. Du tötest Deinen Feind oder er tötet Dich. Danach befindet man sich in der selben Position wie die amerikanischen Soldaten nach dem Ende des zweiten Weltkriegs, als die Zeit kam, sich wieder den Deutschen und den Japanern anzunähern. Das kann manchmal sehr schwierig sein... und manchmal dauert die Annäherung eine Weile.
- Was das angeht, Sheridan ist weder ein "Space Cowboy" noch ein "gung ho type." Diese Beschreibung hat nichts mit dem Charakter zu tun, mir ist nicht ganz klar, wo Du das her hast. Auf jeden Fall habe ich das nie gesagt oder angedeutet.
Captain John Sheridan ist in gewisser Weise ein Kriegsheld: er hat den einzigen echten Sieg im Erde-Minbari-Krieg erzielt (was bedeutet, daß die Minbari im Allgemeinen nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen sind). Er tat es, weil es sei Job ist. Er ist Berufssoldat. Während der vergangenen zwei Jahre hatte er das Kommando über die Agamemmnon, ein renommiertes Schiff der Erdstreitkräfte auf Langstrecken-Patrouille. Dadurch mußte er lernen, mit einer Anzahl verschiedener Rassen und Spezies zusammenzuarbeiten.
In gewisser Hinsicht ist sein Charakter etwas besser abgerundet, als es bei Sinclair der Fall war, bei dem man oft
den Eindruck hatte, daß ein Anflug von Verhängnis über ihm schwebte. Sheridan ist oft sehr nachdenklich und
introspektiv, in anderen Momenten ist er auch einfach nur ein wenig exzentrisch; seine Führungsqualitäten
liegen darin, seine Untergebenen zu respektieren und ihnen die Möglichkeit zum Wachsen zu geben; wie jeder
Berufsoffizier *HASST* er die Bürokratie leidenschaftlich und sie kann ihn manchmal in den Wahnsinn treiben; er
weiß, daß das Kommando über B5 eine große Chance ist, aber er weiß auch, daß seine
Anwesenheit gewisse Komplikationen mit sich bringt und steht diesem Aspekt sehr ambivalent gegenüber; er ist der
Sohn eines Diplomaten, lief an seinem 21. Geburtstag fort, um (ausgerechnet) die Amtseinführung des neuen Dalai
Lama zu sehen; er ist sehr umgänglich und hat eine Menge Sinn für Humor. Er baut schnell wieder ein
freundschaftliches Verhältnis zu Ivanova auf, für die er großen Respekt und professionelle
Bewunderung empfindet (eine Zeit lang hat sie unter ihm bei Io gedient).
Tatsächlich ist er ein faszinierender Charakter mit vielen verschiedenen Facetten... von denen *keine* etwas mit "Space Cowboy" oder "gung-ho type" zu tun hat.
Jedenfalls... was ich sagen will... als angekündigt wurde, daß es einen neuen Lieutenant-Commander geben würde, wurden einige Leute widerspenstig und sagten, daß das die Serie ruinieren würde. Ich sagte sinngemäß, seht mal... ich habe Takashima erfunden: ich kann einen anderen interessanten Character erfinden, um sie zu ersetzen. Und ich habe mir Ivanova ausgedacht, die nach den Meinungsumfragen in rec.arts.b5 der beliebteste Charakter der Serie ist. Als nach dem Pilotfilm angekündigt wurde, daß Sinclair in der Serie BLEIBEN würde, sagte einige Leute, daß das schlecht sei, er sei hölzern, er würde zum Himmel stinken, schmeiß ihn raus... und waren später von ihm begeistert. Meine einzige Antwort zum Thema Bruce... gebt ihm und mir eine Chance. Ich bin mir sicher, daß ihr das, was ihr sehen werdet, *sehr* mögen werdet.
Im Verlauf der ersten Staffel haben sich Ivanova, Garibaldi, G'Kar, Londo, Delenn und andere zu sehr starken Charakteren entwickelt. Man braucht einen genauso starken Charakter, der für sich allein stehen kann und in dieser illusteren Gesellschaft nicht untergeht. Sheridan wurde in dem Wissen geschaffen, daß er auf einem ziemlich schwierigen Feld agieren mußte.
Eindeutig, klar und unwiderlegbar hat ein Schauspieler einen *großen* Einfluß auf eine Rolle. Keine Frage. Aber es fängt mit dem an, was die Vorlage ist. Ich habe hier wiederholt gelesen, daß keiner der Charaktere uninteressant ist: sie alle haben ein Leben und eigene Interessen, die ihre Faszination ausmachen: Londo, Morden, G'Kar, Delenn, Garibaldi, Ivanova... was diese Charaktere darstellen, stammt aus meinem Kopf, in Hinsicht darauf, wer sie sind, was sie sagen, was sie glauben, woher sie kommen und wohin sie sich entwickeln. Warum sollte ich einen Charakter erfinden, der weniger mitreißend, interessant oder facettenreich wäre? Speziell wenn es sich um einen zentralen Character handelt?
Als jemand der schon seit langer Zeit dem Fandom angehört, weiß ich, daß es immer die Tendenz zur Panik gibt, die Annahme, daß die Apokalypse naht, daß etwas nie wieder so sein wird, wie es war. Ich habe das gehört, nachdem die Enterprise in "Auf der Suche nach Mr. Spock" zerstört wurde. Ich habe es im Laufe der Jahre oft gehört. Es ist im Allgemeinen eine Überreaktion und Sorge, bevor auch nur irgend jemand einen Meter Film gesehen hat.
Also... wartet es ab, seht es Euch an und dann urteilt darüber. Ich habe mich sehr bemüht, Euch nicht zu enttäuschen und ich glaube bis jetzt habe ich es auch nicht getan... und ich habe nicht vor, jetzt damit angefangen. Bruce leistet wirklich *brillante* Arbeit als Captain Sheridan, er bringt eine Nachdenklichkeit, Intensität und Charme in die Rolle, daß es eine Freude ist, zuzusehen. Gebt ihm eine Chance.
- Leider hab ich die Bemerkung über Bruce gegen 1 oder 2 in der Nacht geschrieben und wollte eigentlich zu *Intensität* noch *Intelligenz* hinzufügen, aber mein Gehirn hat die ersten Buchstaben I-n-t-e gesehen und dann einen Kurzschluß gehabt.
- Wie wichtig ist Sheridan für den Handlungsbogen?
Wie entscheidend war Aragorn für die Handlung im Herrn der Ringe?
- Die Art, in der Sheridan in die Handlung kommt, ist *absolut* passend zu allem, was vorher geschehen ist und was folgt.
- Sheridan stand am Anfang nie zur Wahl [um B5 zu kommandieren], da zu der Zeit die Erdallianz auf die Finanzierung von B5 durch die Minbari angewiesen waren, und sie wußten, daß es die Minbari verärgern würde, ihn dort zuhaben. Also wurde er nie für den Posten vorgesehen.
- "Klingt wie die Formel dafür, die Minbari wirklich zu verärgern."
Jupp.
- Nur um es klarzustellen: in "Der Seelenjäger" haben wir die Frage aufgeworfen, was diese Dinge seien, und wir lösen sie nicht. Dr. Franklin bietet die Erklärung, daß man mit der richtigen Technologie in der Lage sein könnte, einen (in Ermangelung eines besseren Ausdrucks) Klon der neuralen Muster einer Person herzustellen, seine Persönlichkeit und Erinnerungen auf ein Speichermedium zu kopieren... aber er lehnt gleichzeitig die Idee ab, daß man jemandes Seele stehlen könnte.
Ich mag Widersprüche.
- Ja, in gewisser Weise hat dadurch "Die Gläubigen" mit dem Arc zu tun... aber auch "Der Seelenjäger" in größerem Umfang. Seht Euch noch mal Lenniers Gespräch mit Sheridan und Ivanova an, danach dann Delenns Gespräch mit Sinclair und dem Seelenjäger in dieser Episode und plötzlich passen eine Menge Dinge zusammen.
- Re: Dir ist der Satz "You talk like a Minbari" von Neroon zu Sinclair in "Krieger wider Willen" aufgefallen ....jupp. Manchmal sind solche Dinge ziemlich plakativ, manchmal liegen sie in winzigen Dingen wie diesem hier. Es hängt auch stark damit zusammen, wohin Sinclair sich entwickelt.
- Beachtet, daß Lennier sagt, er wünschte, er hätte ihnen (uns) den *Rest* der Prophezeiung erzählen können... und es ist eindeutig mehr an Sinclair, wie wir im Verlauf der Staffel sehen werden. Erinnert Euch daran, daß der Graue Rat nie jemandem die ganze Wahrheit erzählt (denkt daran, wie Kalain diese Frage stellt, als ihm gesagt wird, Sinclair sei nur ein Botschafter).
- Es war/ist wirklich nicht genügend Zeit in Feuerprobe, sich mit der allgemeinen Beunruhigung zu beschäftigen, die Sinclairs Abgang ausgelöst hat (obwohl ein Teil davon seltsamerweise bei Sheridan zu bemerken ist). Aber es WIRD in nachfolgenden Episoden auftauchen, speziell von Garibaldis Seite.
- Sinclair war der erste Mensch, den die Minbari (oder zumindest der Graue Rat) je getroffen haben, nachdem sie so weit für ihren endgültigen Sieg gereist waren. Das Erd-Forschungsschiff war Teil einer Militärflotte, die einem Minbari-Konvoi begegnete, es gab Mißverständnisse, etwas, das fälschlicherweise als Drohung angesehen wurde und unsere Schiffe eröffneten das Feuer. Es gab keinen persönlichen Kontakt.
- Natürlich kann man einfach blind auf einen Minbari-Kreuzer feuern, aber er ist ziemlich stark gepanzert. Und während man auf ihn schießt, wird man nicht nur von den Waffen des Kreuzers, sondern auch von mehreren Dutzend Minbari-Kampffliegern getroffen, die hinter einem herankommen. Und nach Augenmaß auf einen knapp unterlichtschnellen Kampfflieger zu schießen, funktioniert einfach nicht. Man *muß* sich dabei auf die Hilfe des Computers verlassen.
(BTW, für Scharfäugige... wenn ihr Euch noch mal die Cockpit-Aufnahmen aus "Cybernetz" in Einzelbildern anschaut, werdet Ihr feststellen, daß auf der taktischen Anzeige in Sinclairs Cockpit etwas wie "Unable to lock-onto target" zu sehen ist)
- Ja, natürlich kann man nach Sicht auf einen Minbari-*Kreuzer* schießen... aber die Realität sieht
so aus, daß jede Langstreckenwaffe von Abwehfeuer abgefangen wird, selbst wenn man richtig nah heran geht...
und wenn man richtig dicht rangeht... naja, genaugenommen *kann* man nicht wirklich nahe herangehen, weil man dann, wie Mitchell
in "Cybernetz" gelernt hat, von den Kampffliegern abgeschossen wird.
Die Kampfflieger sind hauptsächlich mit den Minbari-Kampffliegern beschäftigt, die *unglaublich* schnell sind... zu schnell um nach Sicht auf sie zu zielen.
Und glaubt mir, wie Sheridan bemerkte, hat die Erde eine ganze Weile *versucht*, die Tarntechnologie zu knacken, sie war nur nicht dazu in der Lage.
- Re: [Robert] Foxworth... er war jemand, mit dem wir gesprochen hatten, für den Fall, daß Bruce nicht verfügbar wäre. Wir mochten ihn sofort und er mochte die Serie. Also hatten wir das Glück, ihn für diese Rolle, die vielleicht noch mal auftauchen wird, zu bekommen. Er ist ein großartiger Schauspieler.
- Wofür stehen all diese Auszeichnungen, die General Hague auf der Brust trägt?
Ich müßte nachsehen, aber wahrscheinlich hat er den größten Teil davon für Aktionen während des Erde-Minbari-Krieges und des Dilgar-Krieges erhalten. Ich müßte nachsehen, um etwas genaueres darüber zu sagen.
- Naja, mein Gedanke damals war, und ich hätte das vielleicht rückblickend in einem Dialog darstellen sollen, daß es etwa alle 36 Stunden ein Fenster gibt, in dem das gesamte System der Kontrollzentrale für etwa eine halbe Stunde eine Selbstwartung durchführt, Backups macht, Selbstreparaturen ausführt, Logs an die Erdzentrale überspielt und solche Dinge. Normalerweise wird dafür eine Zeit ausgewählt, in der nur wenige Schiffe zum Docken anstehen und die anderen Routineaufgaben werden von der Ersatz-Zentrale auf der anderen Seite der Stationsachse wahrgenommen (man kann sie direkt über der Andockbucht sehen, wenn die normale Kontrollzentrale sich direkt darunter befindet).
Zuerst hatte ich daran gedacht, das Ivanova in den Mund zu legen, als sie "Of all the time he could've picked," sagt, aber dann wäre die Auflösung, wo er ist und was er tut, unter den Tisch gefallen: es mußte eine Überraschung sein oder es hätte seinen Effekt und Humor verloren. Naja....
- Es wurde bereits in früheren Episoden erwähnt, daß es kurze Zeiträume gibt, in denen sich die
Kontrollzentrale im "Standby-Modus" befindet, wenn keine Schiffe erwartet werden, sich die Station im "Nacht"-Zyklus
befindet und die Geräte in der Kontrollzentrale Routine-Backups und Wartungsarbeiten ausführt.
In "Ragesh 3", unserer ersten Episode, erzählt Garibaldi Ivanova, daß Sinclair sich in der Kontrollzentrale
aufhält, wenn sie sich im Standby-Modus befindet, weil er die Stille während dieses kurzen Zeitraums liebt
(der üblicherweise nur etwa eine Stunde dauert); in "Chrysalis," fragt Ivanova Tech 1, ob in nächster Zeit
noch Schiffe erwartet werden, erhält ein Nein als Antwort und legt dann die Füße auf die Konsole und
sieht sich die Nachrichten an, während sonst kaum jemand anwesend ist.
Das ist nicht die Brücke eines Raumschiffes: es ist hauptsächlich ein Operationszentrum für die
Andockprozeduren und andere Aktivitäten der Station, die die Anwesenheit von Personal der Kommandoebene
erfordern. Jede einzelne Abteilung - Umwelt- und andere Ressourcen - hat ihr eigenes separates
Kontrollcenter mit jeder Menge Redundanz.
Außerdem wird die Zentrale ständig überwacht, *wenn* es also ein Problem gibt, kann als innerhalb von 30 Sekunden jemand vor Ort in der Kontrollzentrale sein. Grundsätzlich sprechen wir über etwa eine Stunde oder so, einmal alle 36 bis 48 Stunden. Ich hätte das im Dialog erklären können, aber das hätte die Pointe verdorben und ich war der Meinung, daß wir es vorher oft genug erwähnt hätten, so daß es kein Thema mehr sei.
- Nur als Hinweis... die Frau, die in Feuerprobe (die Technikerin, die Sheridan sagte, daß der Sicherheitsdienst nach ihm gefragt hätte)sprach, ersetzt nicht etwa Tech 1; sie war nur für diese eine Episode dort. Wir haben jetzt einige Leute, die immer wieder mal dort auftauchen werden, weil es nur logisch ist, daß man dort Crews im Schichtbetrieb einsetzt.
- Eine Vibratonsdusche müßte theoretisch Schallwellen benutzen (in Kombination mit anderen Elementen wie beispielsweise desinfizierendes Licht, wie wir es in "Signs" sehen), um Schmutz zu entfernen und Bakterien abzutöten.
Es ist meine Geschichte und ich bleibe dabei.
- Daß Delenn bleibt, während Sinclair geht, ist ein Teil dessen, WARUM Sinclair geht und Delenn bleibt. Es ist absolut folgerichtig.
- Delenn hatte vor, Sinclair viel über die Seelen-Angelegenheit zu erzählen, bevor sie in die Chrysalis ging.
- Es ist immer interessant, wenn man einen Charakter hat, auf den sich jeder andere stützt, sogar von ihm abhängt, und diesen dann für einige Zeit zu *entfernen*. Dann nämlich müssen all die anderen Charaktere *reagieren*... und stehen oder fallen für sich allein. Es bringt die Dinge ein wenig in Bewegung... und intensiviert die Charaktere sehr stark.
- Ich werde mich selbst auf die Probe stellen und sehen, wieviel ich sagen kann, ohne zuviel zu sagen.
Man hat eine Anzahl von X Charakteren. Sie sind alle am selben Ort. Man versucht eine Geschichte zu erzählen, die sehr umfassend ist, sich mit vielen verschiedenen Welten, Veränderungen in der Politik, Allianzen und so weiter beschäftigt. Die Frage ist, wie *illustriert* man das? Um einen Satz aus der Original Star Trek-Serie zu benutzen, als ein Bandenmitglied an Bord der Enterprise gebracht wird, sagt er später, "Alles was ich gesehen habe, war ein Raum und fünf Leute."
Also fängt man an zu überlegen, "Hmmm... was wäre, wenn ich Charakter aus dem Spiel nehme und ihn für eine Weile *hierhin*
bewege? Er hätte in der nächsten Zeit sowieso nicht viel zu tun gehabt. Und wir werden mit dieser Veränderung nicht nur leben, sie
ist ein Teil der Geschichte... es weitet die Geschichte aus, Ort A *und* Ort B einzubeziehen. Es wird Auswirkungen für die Zukunft haben.
Es wird in Zukunft wieder auftauchen. Elemente von Ort B werden nun an Ort A bekannt. Character A könnte sogar irgendwann wieder auftauchen
um die Verbindung zu Ort B darzustellen, was notwendig ist, da Ort B sehr, sehr wichtig ist."
Was wir vorhaben ist nicht ganz mit irgend etwas zu vergleichen, das vorher gemacht wurde. Der Character wird immer
noch am Leben sein. Der Character wird auch weiterhin einen Einfluß auf die Geschichte haben. Der Character
wird von Zeit zu Zeit gesehen werden. Der Character wird auch weiterhin in den Romanen und Comics auftauchen. Und
durch diesen Schachzug hat man den Vorteil, das B5-Universum erheblich auszuweiten, die Charaktere und Loyalitäten
neu zu orden und es bringt die Dinge in Bewegung, wie wir es auch in Chrysalis getan haben.
Einfach eine etwas kultivierte Argumentation.
- Ich kann Deine Frage möglicherweise etwas besser beantworten, wenn Du die zweite Episode dieser Staffel
gesehen hast. Für den Augenblick nur dies: in der Ausarbeitung der Handlung für das zweite Jahr war
Sinclair hauptsächlich mit den Minbari beschäftigt. Aber die Handlung um die Minbari tritt in den
Hintergrund, was mit dem Krieg im zweiten Jahr zusammenhängt: wir wissen alle, was im zweiten Jahr stärker
in den Vordergrund tritt: gewisse dunkle Mächte. Ich brauchte jemanden, der eine Verbindung zu *dieser* Seite der
Geschichte hat, um sie zu personalisieren, und Sheridan bringt diese Verbindung mit ein, obwohl er es jetzt noch nicht
weiß.
- Die Letzte Schlacht und das Loch in Sinclairs Erinnerung waren immer Als Einstiegspunkt oder Auslöser der Geschichte gedacht. So wie im Herrn der Ringe Frodo den Ring erhält. Die Geschichte dreht sich nicht darum, es ist unser EINSTIEG. Ehrlich gesagt kann man dieses Element nicht über fünf Jahre aufrechterhalten, und wir hatten auch nie vor, das zu tun.
Der einzige Unterschied in der Auflösung dieses Aspekts ist, daß wir ursprünglich vorhatten, das Loch in der Erinnerung und
die Geschehnisse während der Letzten Schlacht in der vierten Episode der zweiten Staffel zu behandeln. Wir haben es einfach 3 Episoden
vorverlegt, in die erste Episode. Weil neue Spieler das Feld betreten, in Form der Schattenmänner und anderer Mächte, und wir nun
anfangen müssen, unsere Aufmerksamkeit anderen Geheimnissen zuzuwenden.
- "Changes are coming; Sinclair was the first, there will be others."
Er bezog sich darauf, daß es noch weitere Veränderungen geben wird.
- Sheridan, oder genauer gesagt, die Notwendigkeit von jemandem *wie* Sheridan wurde gegen Ende der letzten Staffel immer klarer, als ich
anfing, den Fortgang der zweiten Staffel zu planen und mir immer wieder Elemente der Handlung ansah und versuchte, Möglichkeiten zu
finden, Sinclair in deren Mittelpunkt zu bringen. Größtenteils wirkten sie gezwungen, während die anderen Charaktere, wie
Londo, G'Kar und Delenn, sich *wirklich* sehr stark weiterenwickeln. Die Rolle Sinclairs wurde hauptsächlich die eines
"Problemlösers", und wenn das geschieht, legt sich so etwas wie eine Glasglocke über den Charakter und man kann nicht viel mit ihm
anstellen.
Was der Autor also tun muß, ist, diese Glocke auf die eine oder andere Art aufzubrechen: etwas völlig unerwartetes mit ihm geschehen zu lassen und jemanden einzubringen, der eine direkte, persönliche Verbindung zur Handlung, wie sie sich in der zweiten Staffel entwickelt, hat, so daß es nicht an den Haaren herbeigezogen oder gezwungen wirkt.
- Alle Charaktere sind einzigartig: es scheint da so eine sture Auffassung zu existieren, über die ich immer wieder stolpere: "Naja, Ivanova ist einfach nur Takashima mit einem anderen Namen" oder "Sheridans Geschichte ist genau die selbe wie die von Sinclair, dieselbe Figur, nur umbenannt." Das sind sie *nicht* und waren es auch nie. Die Geschichte des einen geht nicht automatisch auf den anderen über. Wenn man etwas verändert, tut man das, weil einem etwas besseres eingefallen ist... warum sollte man es sonst tun?
- Ich habe von Anfang an gesagt, daß, sobald die Serie in Gang kommt, keine einzige Hauptfrage länger als eine Staffel existieren wird, ohne beantwortet zu werden, weil man sonst diese frustrierende Twin Peaks-Situation erhält, wo *nichts* aufgelöst wird. Grundsätzlich haben die Ereignisse, die in "Chrysalis" ihren Anfang nahmen, Auswirkungen auf drei Episoden: die Antworten auf die Ereignisse der Letzten Schlacht waren ursprünglich nur etwas weiter hinten geplant, um die dritte Episode. Indem ich diese Veränderung vornahm, erlaubte mir unter anderem, diese Handlung in die erste Episode vorzuverlegen, diese durchzuziehen und die Handlung im zweiten Jahr schneller in Gang zu bringen, anstatt sie mit losen Fäden aus dem ersten Jahr weiter zu verzögern.
- Die Idee, ein Chrysalis II zu machen, habe ich verworfen, als ich anfing mich wirklich mit dem Drehbuch zu beschäftigen, und feststellte, daß C1 zuviel in Bewegung gesetzt hatte, als daß ich auch nur auch nur HOFFEN konnte, das alles in der darauffolgenden Episode aufzulösen. Also werden die Handlungsfäden, die in C1 in Bewegung kamen, in mehreren Episoden behandelt werden, deshalb kein C2: die erste Episode des zweiten Jahres ist "Die Feuerprobe".
- Was ist mit Catherine Sakai?
Das ist der eine Handlungsfaden, über den ich noch nicht entschieden habe.
- Sie haben nicht geheiratet. Es war keine Zeit dazu und sein neuer Posten schloß das aus.
- Wir bemühen uns, jedes dieser Elemente regelmäßig zu verbessern: CGI, Sets, Regie, Beleuchtung, was auch immer.
Die Musik wird sich jedes Jahr ändern, um sich dem anzupassen, wohin die Staffel sich entwickelt: Ton und Stimmung werden sich ändern.
Re: der Monolog... im letzten Jahr hatte Michael den Vorteil, die Sequenz sehen zu können, bevor er den Monolog las und zu den Bildern zu lesen. Damals haben wir im Juli für die Ausstrahlung im Januar gedreht. In diesem Fall, wo wir im August für die Ausstrahlung im November drehen, mußte Bruce so machen, ohne irgendwelche Bilder, auf die er sich beziehen konnte, nur der Text. Jetzt, wo wir die Eröffnung fertig haben (und wir waren bis kurz vor der Abgabe nicht zufrieden damit und haben daran herumgespielt), werden wir es ihn vielleicht noch mal mit den Bildern machen lassen, so daß er weiß, zu was er liest, da das einen *großen* Einfluß darauf hat, wie er es darstellt.
- Dafür gibt es einen Grund: aus Zeitknappheit mußte Bruce die Erzählung sprechen *ohne* die Bilder dabei zu sehen: er konnte nicht wissen, wo dabei die Schnitte sein würden, oder was dabei zu sehen ist (da wir in dieser Zeit immer noch die neue Eröffnung zusammenstellten), also mußten wir künstlich Pausen einbauen, als wir die endgültige Fassung schnitten (im Gegensatz zum ersten Jahr, wo wir die Bilder fertig hatten, lange bevor wir Michael den Monolog lesen ließen). Was so ewig gedauert hat, war dieses ausblenden/auflösen/wischen mit der 5, was uns zeitmäßig ziemlich beinahe umgebracht hat, aber toll aussieht.
Jetzt, wo alles fertig ist, haben wir vor, Bruce den Monolog noch mal zu den Bildern lesen zu lassen, damit er darauf reagieren kann und es ins Fließen bringt, so wie er es getan hätte, wenn wir rechtzeitig das Material fertig gehabt hätten.
- Re: die Titelmusik... für mich ist keine besser oder schlechter als die andere. Sie sind *unterschiedlich* und sollen unterschiedliche Stimmungen und Themen transportieren. Das wird sich in jedem Jahr ändern. In diesem Jahr lag die Betonung auf den Streichern und Blechblasinstrumenten, im nächsten Jahr auf der Percussion. Das Titelthema wird auf unterschiedliche Weise neu interpretiert und interpoliert. Im B5-Universum ist die Veränderung die einzige Konstante.
- Ivanova zur Leiterin der Station zu befördern, wäre unlogisch, da sie vom militärischen und diplomatischen Standpunkt nicht einmal *annähernd* genug Erfahrung dafür hat. Im wirklichen Leben würde man das auch nicht machen.