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Die Drakh starten einen verheerenden Angriff auf die Erde. Überleitung in die Folgeserie "Crusade". Tony Todd als Captain Anderson.
D5 Wertung : 7,56 Originaltitel : A Call to Arms [Ein Ruf zu den Waffen] Produktionsnummer: TNT MovW4 Erstausstrahlung : 3. Januar 1999 (USA) 15. November 1999 (D, Video) Drehbuch : J. Michael Straczynski Regie : Mike Vejar Buchversion : Robert Sheckley
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Mindestens einen Fortschritt in der Hyperraumtechnologie (zumindest der Erde) war zu sehen: Sheridan befahl, die Excalibur neben dem Funkfeuer aus dem Hyperraum zu bringen, um die Drakhflotte zu umgehen. Vielleicht ist eine verbesserte Hyperraumnavigation ein Nutzen aus den minbarischen oder vorlonischen Komponenten im Design der Excalibur. Schiffe der Erde waren früher nicht in der Lage, ohne diese Funkfeuer im Hyperraum zu navigieren. ("Rettet die Cortez!"). Ob der Rest der Erdflotte ebenfalls mit verbesserter Navigation ausgerüstet wurde, bleibt abzuwarten.
Handelt jede einzelne Erreger oder Nanoteilchen autonom oder kommunizieren sie miteinander? Vielleicht ist die Seuche als Ganzes irgendwie ein empfindungsfähiges Wesen, dessen einzelne Bestandteile Informationen austauschen wie Neuronen, nur in größeren Maßstab.
Und nun könnte es sein, daß viele ihm die Schuld an der Seuche geben, die die Drakh auf die Erde losgelassen haben, da es eine Rache für den Schattenkrieg war, einem Krieg an dem die Erde fast keinen Anteil hatte. Es ist wahrscheinlich, daß viel Menschen an der Seuche sterben, selbst wenn noch ein Heilmittel gefunden wird. (Sheridan sagte, daß einige der Seuche früher zum Opfer fallen werden, als andere.)
Das könnte die Einstellung der Gelehrten 100 Jahre in der Zukunft erklären ("In hundert Jahren, in tausend Jahren"), die verärgert wegen des Mythos, der Sheridan umgab, zu seien schienen.
Eine Blockade der Allianz ist wahrscheinlich, denn es ist viel zu riskant, der Erde die Überwachung ihres Luftraumes zu überlassen, denn es könnten sich genau die Leute, die auf Patrouille sind, entscheiden, die Erde zu verlassen.
Wenn es nun wirklich außerirdische Schiffe gibt, die die Erde überwachen und jeden abschießen, der versucht zu fliehen, reicht das wahrscheinlich, um Sheridan selbst bei denen unbeliebt zu machen, die glauben, daß die Seuche existiert. Zweifellos wird es einige auf der Erde geben, die die Situation nutzen, die gleichen antiaußeririschen Gefühle zu schüren, denen Präsident Clark erlegen war. Wenn dem so ist, könnte es sein, daß die Erde, wenn erstmal eine Heilung gefunden worden ist, nicht gerade eines der eifrigsten Mitglieder der Allianz sein wird. Ärger über die Zeit der Seuche könnte auch der Auslöser für das spätere Ausscheiden der Erde aus der Allianz sein. ("In hundert Jahren, in tausend Jahren")
Ich kann nicht mehr zählen, wieviele Leute gesagt haben: "Warum kannst Du nicht Musik im Stil von John Williams machen, anstatt diesem Zeugs?" Weil es schon gemacht wurde. Es ist ein Klischee und, bei Gott, wir werden über das, was "erwartet" wird, hinausgehen, um neue Sachen auszuprobieren. Was soll das sonst alles bringen?
Natürlich haben wir das alles schon einmal durchgemacht. Ich meine mich zu erinnern, daß sich eine Menge Leute beklagt haben, als Christopher Franke den neuen Soundtrack für den Pilotfilm gemacht hat. Ohne Zweifel sind eine Menge derer, die jetzt am lautesten schreien, genau die gleichen sind, die sich über Franke beschwerten, als er anfing."
Über letzteres kann ich nichts sagen, aber erstes kann ich bestätigen. Und das ist etwas, warum ich mir wünsche, die Antworten der Zuschauer würden genauso penibel aufgezeichnet, wie meine eigenen. Als wir Chris an Bord brachten, um Stewart Copeland zu ersetzen... du wirst nicht *glauben*, wieviele e-mails ich von Leuten bekam, die mir rieten, ihn einzustampfen, zu feuern. Viele nannten es "europäischen Techno-Müll". "Er benutzt Geräusche und Krach statt Musik." beschwerten sich die Leute (Was er hauptsächlich in der ersten beiden Staffeln gemacht hat.) und sagten: "es sei ablenkend und nicht angemessen. Schmeiß ihn raus."
Aber wir haben's nicht getan. Ich empfahl den Leuten, ihm Zeit zu geben, sich in die Serie hineinzuarbeiten und auf der anderen Seite sich selbst Zeit zu geben, sich mit einem anderen Klangbild, als dem was sie erwartet hatten, anzufreunden. ("Ich denke, Sie konnten es sich nicht leisten, einen richtigen Komponisten zu engagieren, wie das bei TNG gemacht wird." war eine andere beliebte Zeile.)
Evan ist nicht Chris; weder soll er, noch *muß er so sein. Er ist ein brillanter, talentierter Komponist. Dies ist sein erster Versuch in einer dramatischen Serie und er gewöhnt sich ein. (Wie sich Chris eingewöhnt hat.) Ich glaube, die Leute werden zu dem, was er bei Crusade macht, genauso loyal sein, wie zu dem, was Chris für B5 gemacht hat. Er ist ein klassisch ausgebildeter Komponist, der alles aufgegeben hat, um Jazz bei einigen der besten Jazzleuten von Chicago zu studieren... der, um sich selbst zu unterstützen, Teller gewaschen hat, als er einer der Besten auf seinem Gebiet in China war... weil er Musik liebt und gerne experimentiert.
Im Verlauf von Crusade werden wir Orte sehen, die wir noch nie zuvor gesehen haben... und dank Evan werden wir Dinge hören, die wir nie zuvor gehört haben. Er ist ein bemerkenswertes, einzigartiges, frisches Talent und ich stehe 100% hinter ihm.
Und diejenigen, die sagen, sie seinen Fans von Chris Franke, sollten es sich zweimal überlegen, bevor sie ihm das antun, was so viele unhöfliche Leute Chris angetan haben, als der gerade an Bord gekommen war.
Am interessantesten und irgendwie auch am ärgerlichsten ist die Anzahl der Postings, die ich die letzten Tage gesehen habe, wo Leute, die sich CTA noch mal angesehen haben, sagen: "Beim zweiten Ansehen hat mich die Musik gar nicht mehr so gestört und an manchen Stellen gefällt sie mir sogar irgendwie." Vielleicht hätten sie nicht so schnell mit Urteil und Verdammnis sein sollen.
Andere Kommentare die ich gesehen habe, reichten im wesentlichen von er sollte umgebracht werden (im wahrsten Sinne des Wortes, jemand schlug vor, ihm eine Pistole an den Kopf zu halten und abzudrücken) bis zu einigen *sehr* xenophobischen Äußerungen über seine asiatische Herkunft, die das Problem mit *dieser Art* von Musik sei... sie haben nicht mal in Erwägung gezogen, sich das noch mal anzusehen.
Ersteres ist allgemein ein Problem bei Actionfilmen. Das meiste der wirklich interessanten Musik findet im Hintergrund statt, in den tieferen Frequenzen. Allerdings finden sich im unteren Frequenzbereich auch Explosionen, Zusammenstöße, Knirschen, Knalls und sowas in der Art... ergo vermischt sich das hin und wieder ein wenig. Man versucht, das eine oder das andere soweit herauszuarbeiten, wie man kann, aber manchmal überlagert sich beides und der Track wird etwas verschwommen.
Und in Sachen laut abmischen... japp, das halte ich bei B5 im allgemeinen so. Ich mag meine Musik laut.
Jedenfalls: ja, ich mag es... aber ich mag auch die unruhigen, grollenden Sachen, die Ry Cooder für LAST MAN STANDING geschrieben hat, also macht euch selbst ein Bild.
Im Falle von CtA wußte ich, daß wir später noch die volle Palette Musik haben würden, also ließ ich es am Anfang etwas ruhiger angehen, sonst bringt man viel zu viel unter und überlastet den Komponisten. River war auch am Anfang etwas sparsamer.
Wenn man auf etwas mit Geschwindigkeit X zufliegt, hat man immer noch die Chance im letzten Moment abzudrehen. Wenn man auf etwas mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit zufliegt, die die Maschinen hergeben, so daß man nicht mehr abdrehen oder abgelenkt werden kann, dann ist das Geschwindigkeit Y. Geschwindigkeit Y ist Rammgeschwindigkeit.
Weil es auch impliziert: "... und wir werden das Schiff ZUSAMMENPRALLEN." Rammgeschwindigkeit sagt beides. Man könnte entweder sagen: "Geben Sie mir Maximalgeschwindigkeit und setzen Sie einen genauen Kurs, um das Schiff zu RAMMEN." oder einfach: "Rammgeschwindigkeit." Genau der gleiche Inhalt, weniger Worte. Kurz und bündig, nicht pedantisch.