- Wenn man bedenkt, welche Mühe Ivanova und Lorien gehabt haben,
sich der Hilfe der Allerersten zu versichern, waren sie keine
besonders große Hilfe. Sie brachten nicht viel mehr als
komisch aussehende Kanonen, kamen an, zerstörten den
Planetenkiller der Vorlonen und taten dann nicht viel mehr
(obwohl man gesehen hat, daß einer von ihnen ein paar Schatten-
und Vorlonenschiffen zerstört). Warum waren die Schatten und die
Vorlonen offensichtlich so unbeeindruckt vom Eingreifen ihrer
Altersgenossen, und bevorzugten es, weiterzufeuern wie zuvor?
Warum haben die Allerersten nichts gegen den Planetenzerstörer
der Schatten getan?
Man könnte argumentieren, daß Lorien sie dort brauchte, um ihnen
zu zeigen, daß es Zeit ist zu gehen. Aber bedenkt man, wie
abgeschieden die meisten der übriggebliebenen Allerersten gelebt
haben, hätten sie genausogut dort, wo sie waren bleiben können,
ohne die Herrschaft der Menschheit über die Galaxie zu
beeinflussen. Nur die Schatten und die Vorlonen haben sich
aktiv bei den jüngeren Völkern eingemischt. So gesehen waren die
übrigen Allerersten bereits gegangen.
- Sheridans Plan - die Schatten mit falschen Informationen nach
Coriana 6 zu locken und dann einen Minengürtel bei den
Asteroiden zu legen - ist die selbe Strategie, die er bereits
erfolgreich im Erde-Minbari-Krieg gegen den Schwarzen Stern
eingesetzt hat
("Minbari lügen nicht").
- Die Darstellung der Schatten und Vorlonen während ihrerer
Gespräche mit Delenn bzw. Sheridan, sind Symbole ihrer Natur.
Die Schatten bewegen sich, verändern die Form und sprechen mit
vielen Stimmen, Vertreter des Chaos. Die Vorlonen sind zu Eis
erstarrt, kalt, zurückhaltend und unveränderlich.
- Der Titel dieser Episode kann als Anspielung auf eine Feuerprobe
verstanden werden, welche mit Sicherheit zu dem Thema der
Handlung paßt. Sheridan bringt die gebündelten Kräfte der
Schatten, Vorlonen, der Ersten und jüngeren Völker zusammen; als
sie alle gezwungen sind, zusammenzuarbeiten, wandeln sie sich.
- Woher wußte Londo, daß Morden von Schatten begeleitet wurde? Hat
er vielleicht einfach nur eins und eins zusammengezählt, nachdem
er die seltsamen Geräusche neben Morden in
"Zeit des Abschieds"
gehört hat? Aber dies wäre der
erste Beweis, daß Londo Nachforschungen über Mordens Verbündete
angestellt hat.
- Was geschah mit dem Schatten, der von den Waffe der Wächter
getroffen wurden? Wurde seine Leiche gefunden? Als in
"Der unsichtbare Feind"
ein Schattenkrieger getötet wurde,
ließ er keine sterbliche Hülle zurück. Also ist es vielleicht
eine Art Standard-Schutzmechanismus, der von den Schatten und
ihren Dienern benutzt wird.
- Durch die Tötung Mordens und die Zerstörung der Basis der
Schatten, hat Londo vielleicht das Schicksal Centauri Primes,
wie in
"Tausend Jahre durch die Zeit"
gesehen, besiegelt. Denn wie Morden sagte, die Schatten mögen
gehen, aber sie haben Verbündete. Und Londo teilte Sheridan in
jener Episode mit, daß die Verbündeten der Schatten Centauri
Prime verwüstet haben.
Ob diese Verbündeten auch dafür verantwortlich sein werden,
Londo den 'Keeper' einzupflanzen, ist nicht geklärt. Wenn dem so
ist, dann scheint es, als ob dahinter mehr stecken würde als
einfache Rache, nicht zuletzt deshalb, weil sie versuchen,
Informationen aus Delenn herauszuholen.
Ironischerweise wären die Vorlonen umgekehrt, wenn Londo die
Basis und Morden in Ruhe gelassen hätte, weil ihr
Planetenzerstörer nach Coriana 6 gerufen wurde, bevor er auf
Centauri Prime feuern konnte. Natürlich konnte er dies nicht
ahnen.
- Als Morden das erste mal in
"Visionen des
Schreckens"
auftrat, fragte er G'Kar, Delenn und Londo, was sie
wollten. Später, in
"Das Geheimnis von
Z'ha'dum",
fragte er Vir das gleiche. Die Ironie ist, daß
eigentlich nur Vir genau das bekam, was er sich wünschte.
- Als das Vorlonenschiff über sie hinwegflog und Londo und alles
um ihn herum unter seinen Schatten fiel, unterstrich dies
Londos Verbindung zu den Schatten.
- Nachdem Selini zerstört war, packte Morden wie verzweifelt
an seinen Kettenanhänger. Nur ein Reflex oder war es vielleicht
eine Form der Verbindung zu den Schatten?
- Wenn man sein Schicksal bedenkt, als Sheridan den Weißen Stern
auf Z'ha'dum zerstörte, und den Umstand, daß nur extreme
Eingriffe einen Anschein seines Körper wiederherstellen konnten
("In der Stunde des Wolfs"),
könnte Morden ebenfalls als "the one who is already dead" [der
eine, der schon tot ist] aus Lady Morellas Prophezeihung
("Kriegsrecht")
gelten. Indem er Morden tötete und so
folglich Cenaturi Prime zu der trostlosen Zukunft in 17 Jahren
verdammte, hat Londo höchstwahrscheinlich eine Chance auf seine
Erlösung vergeben.
- Die Schatten selbst mögen gegangen sein, aber was haben sie
zurückgelassen? Viele von ihren Schiffen waren mit Mitgliedern
anderer Rassen bemannt. Haben die anderen Piloten die Galaxis
auch verlassen oder fliegen immer noch Schattenschiffe durch die
Galaxie? Was ist mit ihren Städten auf Z'ha'dum und den Schiffen,
die auf anderen Planten dieser Galaxis vergraben sind? Sind all
ihre Vertreter auf der Erde und an anderen Orten ebenfalls
gegangen?
Ist die Heimatwelt der Vorlonen dementsprechend nun für jeden
zugänglich, der Lust hat sie zu besuchen? Was haben die Vorlonen
zurückgelassen?
Lorien könnte auch etwas zurückgelassen haben, insbesondere das
Schiff mit dem er Sheridan in
"Rückkehr vom Schattenplaneten"
nach Babylon 5 gebracht hat.
- Wer wird die Menschheit dazu bringen zu gehen, wenn unsere Zeit
vorüber ist? Die Vorlonen und Schatten wären wahrscheinlich
nicht ohne Loriens Eingreifen gegangen. Nachdem die Alten Völker
gegangen sind, bleibt folglich keine Vaterfigur zurück, die die
Menschenheit in Millionen von Jahren 'aus dem Weg schwatzen'
kann, wenn wir die mysteriöse alte Rasse sind, die sich in die
Angelegenheiten der Neuen einmischt.
Vielleicht wird diese Rolle von Jason Ironheart ausgefüllt
("Die Macht des Geistes").
Er deutete an, daß er in einer Million Jahren zurückkehren wird.
- Etwas besonderes an der Art in der die Handlung in "Into the
Fire"/"Das dritte Zeitalter" zu einem Höhepunkt und Ende kommt,
ist, daß es einen sehr nervös macht....okay, was nun ? Der
ständige Konflikt war etwas, auf das man zählen konnte, man
wußte ungefähr was nun kommen würde. Nun ist das alles über den
Haufen geworfen worden und man muß sich mit dem nächsten Aspekt
befassen : Ein neues Leben aufzubauen.
Was mich interessiert und was ich machen wollte, indem ich diese
Serie schuf waren in einem großen Rahmen die Gründe, Emotionen und
Vorgänge die einem Krieg vorausgehen, einen Krieg verursachen,
die Auswirkungen des Krieges selbst, das Ende des Krieges und
die Nachkriegszeit zu untersuchen. Der Krieg ist die Hardware.
Die Personen stehen im Mittelpunkt der Story.
- Bis jetzt war die allgemeine Reaktion :"Aber...aber...was NUN ?"
Es war genau die Reaktion, auf die ich gehofft hatte.
Jeder sagt: "Das ist die Art von Folge, die man am Ende zeigt,
nicht 6 Folgen nach Beginn der Staffel." Yep.
Wir sind da schon etwas seltsam....
- Der Spaß geht weiter...wieder dreht sich alles um den Fortgang
der Dinge...von der Nachkriegszeit (Minbari) zu einem wackligen
Frieden, zum "Zeigen" wie ein Krieg zustandekommt, dem
eigentlichen Beginn des Krieges, seinem Verlauf, dann zur
Nachkriegszeit. Dieser Arc ist der eigentliche Kern der Show...
die Veränderungen, die während dieses Prozesses stattfinden.
- Ich habe immer den Arc gemocht, den Arc in der Episode und
zwischen den Episoden, und auch im Verlauf der Staffel, wo es
die Auflösung gibt und es Zeit ist nachzudenken und die
Auswirkungen dieser Dinge zu zeigen. Es geht nicht nur darum,
auf diese Art die technischen Probleme zu lösen....es geht um
die Personen, die die Probleme lösen und wie sie von den
Problemen und Lösungen beeinflußt werden.
- Der Bürgerkrieg erzählt eine Art einer interessanten Story;
Der Wiederaufbau der folgte, und der viele Jahre länger dauerte
als der Krieg, erzählt eine andere, genauso interessante Story.
Es gibt einen Satz, den einer der Charaktere bald sagen wird:
"Der Zeitraum wird viel länger als der Krieg sein." Es ist sehr
wahrer Ausspruch.
Eines meiner Lieblingsbücher ist "Alas, Babylon" von Pat Frank,
ein Buch über einen Atomkrieg (geschrieben in den frühen
Sechzigern). Aber der Krieg findet hinter den Kulissen statt,
in weiter Ferne... das Buch konzentriert sich auf eine kleine
Gemeinde, darauf wie sie die Nachwirkungen meistert, und auf
die alltäglichen Realitäten des Überlebens in einer veränderten
Welt. Ich hatte schon immer eine Vorliebe für diese Art des
Erzählens.
- Was das angebliche Ende der Geschichte angeht: noch lange nicht.
Offen gesagt ist einiges von dem was im letzten Teil der Staffel
passiert intensiver als alles was wir bisher gemacht haben. Wir
konzentrieren uns wirklich auf die handelnden Personen und die
Nachbeben des Krieges, in Beziehungen die sonst ignoriert
werden.
Wir wissen schließlich alle, wie nett und ruhig und
zivilisiert Europa war, nachdem der "Krieg der alle Kriege
beendet" vorüber war... seit dem haben wir kaum einen Pieps aus
diesem Teil der Welt gehört...
- Wie in jeder Staffel starten wir mit leichteren CGI-Folgen und
bauen dann auf dem Weg die großen Sachen auf. Das wird in dieser
Staffel genauso sein wie in der letzten. Unsere erste wirklich
große CGI-Folge in der letzten Staffel war "Messages From Earth"
("Das Netz der Lügen"), also Folge #8, gefolgt von "Severed
Dreams" ("Die Strafaktion"), Folge #10. In dieser Staffel geht
es etwa mit Folge #6 richtig los, die Folge wird wahrscheinlich
so eindrucksvoll sein wie "Severed". Statt etwas verschieben zu
müssen, waren wir in der Lage, die CGI-Sachen vorzuziehen und
Szenen zu erweitern.
- Nur eine schnelle Mitteilung mit zwei Absichten:
1.) um Leute, die sich für Lightwave interessieren, darauf
aufmerksam zu machen, daß sie sich die B5-Folge "Into The Fire"
("Das dritte Zeitalter"), die übernächste neue Folge, ansehen
sollten, um ein paar hübsche Sachen zu sehen, die man machen
kann, wenn man sich anstrengt. Diese Folge hat ungefähr 114
CGI-Szenen in 43 Minuten, einige davon sind sicher das
Aufwendigste, was jemals für das Fernsehen produziert worden
ist. (Es kommen auch einige nette Sachen in der zweiten Hälfte
der Folge von dieser Woche, aber die kommende Folge ist der
große Knüller.)
und
2.) um jene hier zu rüffeln, die erklärt hatten, daß sie aus
"gut informierten Quellen" wissen, daß die CGI-Effekte von B5
entweder schlechter oder weniger werden würden als in jeder den
bisherigen Staffeln. Wir produzieren jetzt wesentlich mehr
Effekte als in allen vorausgehenden Staffeln, und außerdem
aufwendigere Szenen. Ich habe damals schon gesagt, daß diese
Individuen nur heiße Luft produzieren, und die Tatsachen haben
seither für sich gesprochen. Die Betreffenden sind inzwischen
aus der Schußlinie verschwunden und richtig still geworden. Ich
hoffe, sie werden so offen, wie sie in ihren ursprünglichen
Erklärungen waren, jetzt auch zugeben, daß sie widerlegt wurden.
Sonst müßten wir nämlich annehmen, daß diese Individuen bewußt
falsche Informationen verbreitet haben, nur um die Atmosphäre
zu vergiften und uns Kummer zu machen, und ich kann mir einfach
nicht vorstellen, daß *irgendwer* *soetwas* tun würde...
- Warum wurde der Vorlone nicht in seiner wahren Form
gezeigt?
Weil wir sonst immer noch am Rendern (Berechnen der Grafiken)
wären. In dieser Folge gibt es 114 CGI-Szenen und wir haben es
nur knapp bis zum Termin für die Überspielung an die Sender
geschafft. Wenn etwas nicht absolut notwendig war, war es
besser, es einfacher zu machen. Wir hatten ja auch die
Schattenform zu rendern.
- Bist Du froh darüber, daß Du die vierte Staffel raffen
mußtest, für den Fall, daß es keine fünfte Staffel geben
würde?
Die Wahrheit: mal so, mal so. "Into The Fire" ("Das dritte
Zeitalter"), z.B., wäre wahrscheinlich eine Doppelfolge
geworden, aber sie hätte genauso geendet, wie sie geendet hat.
Einige große Explosionen mehr, aber ich frage mich, ob das ab
einem gewissen Punkt noch etwas bringt.
Von Standpunkt der Produktion her war es vermutlich verdammt
gut, daß die Folge *keine* Doppelfolge war - die Effekte haben
uns in der CGI-Abteilung fast umgebracht. Dieses Schätzchen
hatte irgendwas zwischen 120 und 140 CGI-Szenen.
Im allgemeinen bin ich ganz zufrieden mit dieser Staffel, Was die
Intensität des Arc, der Emotionen und Ereignisse angeht. Einige
Teile wäre wohl etwas entspannter geworden, wenn ich mich nicht
entschlossen hätte, mich für den Fall, daß es keine 5. Staffel
gibt, abzusichern. Vielleicht hat sich die Situation auch zum Guten
ausgewirkt (wieder das Prinzip der Kunst durch Zufall).
Ich weiß es nicht genau...ich weiß nur, was in den Episoden dieser
Season ist - und das ist ziemlich cool....
- 1.) "Die CGI war großartig und schien sich ziemlich von der früherer
Episoden zu unterscheiden: größer, besser definiert, dunkler. Deine Idee
oder die des Post-Production Department?"
Wir probieren einige neue Render-Techniken aus...ich glaube, sie
machen sich ganz gut (einige Szenen in der nächsten Episode
machen einen sehr realistischen Eindruck).
2.) Hast Du eine Möglichkeit gefunden, die Zeit zu verlangsamen
oder die Episode zu komprimieren? Als ich diese hier gesehen
hatte, hätte ich schwören können, gerade einen zweistündigen
Film gesehen zu haben.
Das hast Du auch. Wir haben dafür gesorgt, daß eine Zeitblase
um Dein Haus herum entstand.
3.) Irgendeine Reaktion der Schauspieler oder der Crew auf
diese Episode? Speziell von Ed Wasser? (Die Antwort könnte
natürlich Spoiler enthalten)
Ed möchte als Alien zurückkommen. Ich sehe kein Problem damit.
- Hat Mordens Kettenanhänger irgendeine Bedeutung?
Er könnte vielleicht irgendeinen Zweck haben.
- Die Schatten-Stimme war definitiv Ed Wasser.
- Ja, das war Eds Stimme. Erschien passend.
Ich wollte es auf gar keinen Fall mit einer großen Explosion
enden lassen. Davon haben wir schon viele gesehen und mit der
Zeit sehen sie alle gleich aus. Wenn wir alles zerstört hätten,
wie hätten wir dann zeigen können, daß wir uns weit genug
entwickelt haben, um ein neues Zeitalter zu schaffen? Es geht um
Evolution, nicht um Zerstörung.
- Ich habe Chris bei mehreren Gelegenheiten vorgeschlagen, eine
Moll-Version des Hauptthemas zu benutzen, wenn es mir passend
erschien: hier, in "Signs and Portents" und an anderen Stellen.
Der Wechsel von Moll zu Dur signalisiert einen emotionalen Wandel
und ich glaube, es funktioniert gut.
Der Regisseur wollte Londos Wutausbruch ursprünglich nicht an
einem Stück drehen; ich hatte das Gefühl, daß es so sein müßte
und ich glaube, es wirkt gut.
Übrigens gibt es noch ein Beispiel für eine weitere lange
Einstellung,die bald kommen wird, auf Epsilon 3. Mehr möchte
ich dazu nicht sagen. Ich wollte, daß diese Szene für sich
selbst spricht, ohne zu schneiden. Und um zu zeigen, wie
erstaunlich fähig einige unserer Schauspieler sein können. Wir
reden hier über fast 4 Minuten Material ohne einen einzigen
Schnitt, mit sehr schnellen Dialogen, nicht einem Versprecher
und mit hervorragener Darstellung. Du wirst es erkennen, wenn
Du es siehst.
- Warum waren die anderen Allerersten immer noch da?
Sie hingen alle noch aus dem einen oder anderen Grund hier
herum, hauptsächlich aus Trägheit oder Gewohnheit...aber
schließlich erkannten sie, daß es Zeit war.
- Das Sigma 957-Schiff war eines der Schiffe der Allerersten, ja.
- Ich glaube, die Schatten, die durch Lyta sprachen, nannten Delenn
nicht beim Namen. Sie sagten nur: "And you they have left for us."
Der Zusammenstoß mit dem Asteroiden war ein Unfall, obwohl die
anderen schnell genug herausgefunden hätten was los ist.
- Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Kleidung der Vorlonen-
Vertreterin und der, die Ivanova in dem Traum in
"Alarm in Sektor 92"
trug?
Nein, es gibt keinen Zusammenhang. Ich wollte den Eindruck von
etwas, das gleichzeitig uralt und alterslos, erstarrt, formell
und distanziert ist, erwecken.
- Die Frau war in Eis eingefroren als Symbol ihrer Unberwglichkeit
und Unflexibilität - "in der Zeit erstarrt", wie die Schatten
sagen.
- Zwei alte Feinde geben auf nur weil Delenn und Sheridan sie
dazu aufgefordert haben?
Was gegen diese Ansicht spricht ist folgendes:
(a) Es waren nicht nur Delenn und Sheridan, es war praktisch
jede größere Zivilisation in der Nähe, die die beiden
unterstützte. Sie gaben ihnen Rückendeckung und waren sogar
bereit ihr Leben in dem Konflikt zu opfern. Wenn es nur die
beiden gewesen wären...dann wären sie nun Geschichte. Den
beiden Mächten mußte gezeigt werden, daß sich alle gegen sie
gewandt haben und ihr wahres Wesen nun bekannt geworden ist.
(b) Das andere Argument ist, daß sich weder die Vorlonen noch
die Schatten als Eroberer oder Gegner gesehen haben...sie
glaubten beide, nur das Beste für uns zu tun. Und wie alle
besitzergreifenden Eltern hielten auch sie an diesem Glauben
fest, bis die Kinder stark genug sind um ihnen mit ihrem
eigenen Willen entgegenzutreten.
Die meisten Kriege enden mit einem einzelnen Ereignis...manchmal
ist es eine große Bombe oder eine Reihe vieler großer Bomben...
und manchmal endet alles am Verhandlungstisch. Beide Parteien
treffen sich in einem Raum, manchmal auch mit Repräsentanten
einer anderen Nation, und gemeinsam arbeiten sie einen
Waffenstillstand oder auch einen Friedensvertrag aus. Es gibt
einerseits die Nagasaki-Lösung und auf der anderen Seite die
"Wir setzen uns zusammen und reden darüber"-Lösung von Jimmy
Carter, Anwar Sadat and Minister Begin.
Beide funktionieren.
- Dies ist eindeutig eine Eltern/Kinder-Dynamik. Lorien spielt -
in gewisser Weise - diese Rolle für die Vorlonen und Schatten.
Diese haben wiederum für uns die Elternrolle. Und wir sind für
die Völker, die nach uns kommen, in der selben Position.
Es ist ein endloser Kreislauf.
- Über die Schlußszene zwischen Lorien und den Abbildern der
Vorlonen und Schatten
Man könnte die gesamte Szene für die klassische "Intervention"
der Psychotherapie und der Gruppentherapie halten.
Ganz am Anfang fragte mich John Copeland worum es in dem Krieg
geht. Darauf antwortete ich "Es geht darum seine Eltern zu
töten." Er riß seine Augen weit auf und ich erlärte ihm "Nein,
nicht wörtlich...aber zu einem bestimmten Zeitpunkt mußt du dich
der Kontrolle deiner Eltern entziehen und dein eigenes Leben
beginnen. Dieser Prozeß ist unausweichlich...und wenn es
tatsächlich diese älteren Völker gibt, und diese sich in die
Entwicklung einmischen, dann stehen sie irgendwann auch an
diesem Punkt."
Es geht nicht darum wer die größte Kanone hat, denn es findet
sich *immer* jemand der eine noch größere besitzt...es geht
darum, den Weg aus einem Problem zu *verstehen*.
- Werden wir jemals erfahren warum der erste Kosh scheinbar mehr
für die jüngeren Völker empfunden hat als sein Nachfolger?
Das ist eine gute Frage. Ich würde Koshs Vergangenheit gerne
noch unterbringen (leider scheint es keinen Weg zu geben dies
noch in der Serie zu tun) - wie er zu dem wurde was er war oder
warum er solche Gefühle für die Menschen hegte (teilweise lag
dies daran, daß er Valen kannte). Dies alles wird vielleicht in
einem der Romane erklärt.
- Wußte Kosh, als er nach B5 ging, daß der Konflikt bald beendet
sein würde?
Ich denke Kosh ist erst spät in das Spiel eingestiegen. Ich
glaube nicht, daß er schon mit dieser Vorstellung nach B5 kam.
Aber mit der Zeit erkannte er, daß dieser Kreislauf beendet
werden mußte und daß er selbst dafür von Bedeutung sein könnte.
- Warum sie die Galaxis verlassen haben? Weil es dort einen
gigantischen McDrive gibt...
- Die Idee, daß die Vorlonen und Schatten Ordnung und Chaos
repräsentieren geht auf babylonische Schöpfungsmythen zurück.
Gegenstand dieser Mythen ist, daß das Universum im Konflikt
zwischen Ordnung und Chaos entstanden ist. Dies ist einer der
Gründe aus denen ich die Serie Babylon 5 genannt habe. Das nennt
man *Forschung*. Es macht zwar nicht die ganze Show aus, aber
es prägt sie.
- Natürlich würde Londo gerne sein Schicksal verhindern. Lady
Morella hat ihm ja auch einige Dinge vorausgesagt durch die er
es abwenden könnte....er hatte sogar schon einige Chancen, die
er jedoch vertan hat. Wie du sagst, er schafft sich genau die
Zukunft die er zu vermeiden gehofft hat.