- Wenn ich den Vorspann für die vierte Staffel vorzeigen kann,
werde ich das tun. Die Dreharbeiten beginnen am 26. August. Das Scheiben
kommt gut voran. Genaugenommen bin ich heute das erste Mal durch die Sets
gegangen, seit wir im Mai eingepackt hatten. Es ist einfach zu deprimierend,
über eine leere Bühne zu gehen. Jetzt sind alle sehr geschäftig,
neue Bühnenbilder werden gebaut, überall Krach und Energie und
Enthusiasmus ... so ist es besser.
- Aw: Urlaub...Wunschdenken. Wir sind immernoch bei den Nacharbeiten,
editieren, mischen, platzieren Musik ... es ist ein langwieriger Prozeß der
uns noch durch die gesamte Vorbereitungszeit der vierten Staffel begleiten
wird, vorausgestzt, sie kommt. Ich kann hier und da einen Tag abzweigen, aber das
ist auch schon alles. Und selbst jetzt, da ich noch auf die Genehmigung warte,
muß ich schon anfangen, an den Drehbüchern für das vierte Jahr zu
schreiben. (Der vorläufige Titel der ersten Episode der vierten Staffel ist
"Die Stunde des Wolfes".)
- Die Stundes des Wolfes ist die Stunde so gegen 03:00 Uhr, wenn man nicht
schlafen kann, weil man sich Sorgen über dieses und jenes macht ...
- Also, gerade habe ich die ersten (Autoren-)Entwurf von "Die Stunde des
Wolfes", der ersten Episode der vierten Staffel, beendet. David Eagle wird
Regie führen. Das war hard, wie alle Drehbücher für
Episodenanfänge ... aber sehr interessant, auf seine Art. Wieder bekommt
die Serie einen etwas anderen Unterton. Ich benutze einige Sachen, die ich in
der dritten Staffel im Hintergrund entwickelt habe. Nun versuche ich, sie in
den Vordergrund zu rücken. Ein sehr interessanter Stimmungswechsel ...
ein guter Start.
- Wußtest Du, was Sheridan passieren würde, als Du
"Z'ha'dum" (dt. "Der Alleingang") geschrieben hast?
Nun ja, ich finde, man kann soetwas nicht schreiben, ohne zu wissen, wie man
der Figur die Haut retten will. Und es muß Sinn machen. Ich glaube, die
Leute werden zufrieden sein, mit dem was sie sehen.
- "In "Die Stunde des Wolfes" gibt es zwei Szenen -- Du weißt welche --
die ziemlich von dem abweichen, was man sonst so im TV zu sehen bekommt. Hast Du
"Wolf" geschrieben, vor oder nachdem Du entdeckt hast, daß Du nicht an
Standards und die gängigen Praxis gebunden bist? Wenn Du es *vorher* geschrieben
hast, haben wir noch einen wilden Ritt vor uns."
Abgesehen von der Schreibtischszene, welche andere meinst Du?
Oh...und die Antwort ist ...vorher.
Bleib dran. Das wird noch eine unruhige Nacht.
- "Hast Du jemals drüber nachgedacht, eine Episode für B5
zu schreiben, die sich in Echtzeit abspielt (Soll heissen: eine Minute
auf dem Bildschirm entspricht eine Minute Handlung, wie es in den Filmen
"Miracle Mile" und "Nick of Time" gemacht wurde.), oder ist das
kontrapoduktiv für die Art Geschichten, die Du zu erzählen
versuchst?"
Im Prinzip ja, ich habe darüber nachgedacht ... das kann ein sehr
enger Rahmen sein und die Geschichte muß sich dazu eignen. Ich hab
bis jetzt noch nicht jede Haken beseitigt.
"Oder ist "Die Stunde des Wolfes" eine Geschichte aus diese Kathegorie?"
Nö.
- Wie war der erste Drehtag?
Es war ausgelassen, verrückt, viel Rumgerenne und kleine Reperaturen,
wir sind alle etwas aufgeregt am ersten Tag ... aber das wird schon.
- Wie finden die Schauspieler nach der langen Sommerpause wieder in
ihre Rollen?
Gewöhnlich nehmen sie nur das Drehbuch in die Hand ... und sind wieder
drin. Sie haben die Charaktere so verinnerlicht, daß nicht viel
Aufwand nötig ist, um sich wieder einzuarbeiten. Manchen gehen ihren
Text zusammen durch, wie Stephen und Peter, weil ihre Beziehung etwas ganz
besonderes ist, aber meistens lernen sie einfach ihren Text und betreten die
Bühne. Einige möchten die letzte Episode sehen, manche nicht. Der
einzige, der bis jetzt die letzten zwei Episoden gesehen hat, ist Bruce und
der war ganz hin und weg.
Peter hat mal gesagt, daß er, wannimmer er sich in die Rolle finden
muß, einfach streckt und sagt:"MISter GARiBALdi," und schon ist er
wieder drin.
- John Copeland und ich haben gerade den Vorspann für die vierte
Staffel fertig. Er ist wiedrum anders als der des letzten Jahres. Dieses
Mal wollte ich in allen Aspekten einen völlig neuen Ansatz und habe
das Teil selbst entworfen, mit John und den Cuttern zusmamengearbeitet um
die besten Szenen zu finden und dann alles zusammengestellt. Es ist
*obercool*. Wir haben es einigen Mitarbeitern gezeigt und sie sind alle
ganz hin und weg. Sie meinen, das sei der beste Vorspann, den wie je
gehabt haben.
- Die B5-Geschichte wird aus der Sicht jedes einzelnen erzählt und
alle sind Teil davon, also spiegelt die Eröffnungssequenz das wieder.
Und es gibt mir die Chance, eine Eröffnungssequenz zu zeigen,
ähnlich einer kleinen Erzählung, was dem ganzen eine besondere
Note gibt.
- Warum die neue Musik?
Wir ändern das Thema in jeder neuen Staffel, damit sie den Tenor und
die Richtung der jeweiligen Geschichte wiederspiegelt. Jedes mal, wenn sich
die neue Staffel die Handlung der vorherigen aufnimmt, fragen eine Menge
Leute, warum etwas ändern. Dann, am Ende der Staffel, wenn die Leute
sehen, daß es doch paßt, mögen sie in es in aller Regel
sehr ... und dann fragen sie, warum es für die *nächste*
Staffel geändert wurde ...
- Heute haben John Copeland und ich unseren Producers Cut der ersten
Episode der 4. Staffel, "Die Stundes des Wolfes", fertiggestellt. Zugegeben,
meine Meinung ist subjektiv und voreingenommen ... aber von allen
Anfangsepisoden die wir bis jetzt hatten, ist das die beste. Nachdem ich den
Director's Cut gesehen hatte, suchte ich nach dem richtigen Wort und endlich
fand ich es ... Reife. Es hat die Tiefe, die wir vorher nur überfolgen
hatten, war reines Fleisch, nirgends Fett. Diese und die nächten paar
Episoden stehen buchstäblich über den Dingen ... B5, Narn,
Centauri Prime, egal wo ... es ist eine richtige Herausforderung. Und es sieht
auch noch toll aus.
- Jederman ist total begeistert, die Episode hat was vom großen Film.
Ich liebe sie sehr.
- Es ist eine phantastische Episode. In der Musik wiederholt sich die erste
Staffel, weil wir uns auf einigen Gebieten auf unsere Anfänge besinnen.
Einige Kreise werden geschlossen, wie ihr bald sehen werdet.
Für mich ist es das Ziel, das Gefühl anzuspechen. Wenn man in einem
Medium, genannt Fernsehen, das Publikum dazu bringen kann, etwas zu
*fühlen*, dann hat man seine Arbeit richtig gemacht.
- Wortham [Krimmer] kam zum Vorsprechen wie jeder andere ... und wir wußten,
das er großartig war.
- Wayne Alexander spielt Lorien, eine Figur, die man in den ersten sechs Episoden
der vierten Staffel sehen wird. Wir wollten ihm mehr zu tun geben.
- Loriens Augen sehen ungewöhnlich aus.
Er trägt metallic-goldene Kontaktlinsen; im roten Licht kann man sie nicht
recht erkennen, aber später wird man sie besser sehen können.
- Es steckt mehr in Lorien, als man auf den ersten Blick sieht.
- Ich werde mich mit Irnformationen über Sheridan noch ein bißchen
zurückhalten; ebenso für Morden, wie er schon sagte, können seine
Geschäftspartner Fleisch "reparieren", Fleisch ersetzen. (Obwohl ich gar
nicht wissen möchte, wo sie die Ersatzteile herbekommen.) ...
Es ist definitiv ein sehr dichte Episode. Selbst ich begreife nur langsam,
daß das Ende des ersten Aktes eigentlich zwei Akte sind. Und die
nächten drei sind gesauso intensiv, wenn nicht noch mehr. Ich liebe es ...
- Warum überhaupt die Mühe mit Sheridans Szene?
Sie nicht zu zeigen, wäre extrem unfair. Und es ersetzt auf schöne
Art und Weise das Geheimnis, ob er es ist oder nicht, mit "ja wer zum
Dingsda war DAS denn?"
- Sheridan gab sein Abzeichen während Kosh' Lektion in
"Minbari lügen nicht" her.
Hier verlor er sein Abzeichen. Bereitete ihn Kosh auf die Begegnung mit Lorien vor?
Ich glaube, es hatte eine mehr allgemeine Bedeutung, nicht direkt zur Vorbereitung
auf Lorien.
- Es ist kein Rangabzeichen für Captains, sondern ein Zeichen, welcher Einheit man
angehöhrt (Gold für die Kommandoebene, Gold und Silber für den Stab,
rot für die Mediziner, grün für die Sicherheit) und sie gehört Sheridan.
- Es ist eine ziemlich düstere Episode.
Ja, das ist Absicht ... stell sie auf sich alleine, trenne sie, sieh, wie sie reagieren und
halte alles so dunkel wie möglich in Erwartung einer Art Dämmerung, wenn man
begreift, daß es einen Kampf geben wird.
- Die 4. Staffel beginnt wirklich sehr düster. Eine großartige Zeit.
- Hast Du Londo in seine alte Jacke gesteckt, damit nicht die gleiche Inkonsistenz
in den Kostümen auftritt, wie bei Delenn in "Verloren in der Zeit" und "Angriff der
Aliens"?
Ich mache keinen Fehler zweimal.
Ich lerne einfach neue.
(Und ich bin mit der Szene sehr zufrieden ... sie ist etwas trottelig, besonders der
Minister ... er spinnt total. Naja, augenscheinlich nicht so sehr wie Cartagia ....)
- Die unbewegte Aufnahme von Centauri Prime ist eine originale Foundation Aufnahme;
die bewegte (mit dem Vorbeiflug der Kreuzer) ist neu, die Planetenoberfäche und
vieles andere ist wesentlich detaillierter.
- "Die erste S4 Episode (Stunde des Wolfes) hat nicht annähernd so viele FX, wie
spätere S3 Episoden und die wenigen sind auch noch Archivaufnahmen von der sich
drehenden Station etc."
Es gibt in "Wolf" genauso viele CGI-Aufnahmen, wie in den meisten anderen Episoden und
mehr als in "Tod eines Intriganten", einer späten S3 Episode. Dann sind da noch die
neuen Aufnahmen von Centauri Prime als Planet, die überarbeiteten Aufnahmen vom
Palast, neue Ansichten von der Station, ein großer neuer Kameraschwenk über den
Garten, die Szene im Orbit nahe Z'ha'dum ... da steckt so VIEL drin. Also ist a) Deine
letztere Beobachtung, höflich gesagt, etwas ungenau und b) sind seit der ersten
Staffel die meisten Aufnahmen der Station überarbeitete Archivaufnahmen, es kommen
jedes Jahr ein paar dazu und wir lassen sie rotieren. (sozusagen)
Wir halten immer die Waage zwischen großen und kleinen EFX Aufnahmen, bis
wir etwas großes haben. Wir machen dieses Jahr genau das gleiche, was wir
immer getan haben.
- Über Anblick von Kosh, der Lyta verläßt
Die Ströme wurden auf flint gemacht und es waren nicht zwei
Aufnahmen, sondern eine, kontinuierliche.
- Die Ströme sind technisch gesehen keine CGI wie wir sie benutzen.
Sie sind Rotoskopie.
- CGI sind spezielle, auf dem Computer generierte Grafiken, meist 2D- oder
3D-Animationen. Rotoskopie, wie die Ströme aus Lytas Augen, werden von Hand
gemacht, Bild per Bild.
- Die Ereignisse von 401 finden ungefähr 7 Tage nach 322 statt.
- Das Englsich der außerirdischen Botschafter hat sich verbessert.
Die Botschafter haben während ihres Aufenthalts dazugelernt. Ich habe mir
vorgestellt, daß die Bessergestellten nicht so viel Kontakt mit den Menschen
gehabt haben, also war ihr Verständis des Englischen etwas rudimentär, aber
in vier Jahren sind sie halt besser geworden. Die Kenntnisse der unteren Schichten
sind dagegen eher marginal.
- Über Cartagia, der den Frauen unter die Kleider guckt.
"soweit ich das mit meinem (zugegeben eingeschränkem) Wissen um die
Physiologie der Centauri beurteilen kann, hat er an der falschen Stelle gesucht
- so als ob einer Meschenfrau auf die Socken guckt oder so.
Erzähl das einem Fußfetischisten.
- Es ist lustig und interessant anzusehen, wie Londo in gewisser Weise mit Sheridan
auf einer Seite steht, wenn auch aus völlig anderen Beweggründen.
- Cartagia offscreen aufzubauen, hat den Weg zu dem geebnet, was wir nun endlich zu
sehen bekommen haben.
Und er einzige Grund, Sheridan keine weitere Episode zurückzuhalten, war, daß
es für mein Gefühl etwas zuviel gewesen währe, ihn *und* Garibaldi
zurückzuhalten.
- Warum sprach Lyta über den Weißen Stern, als wäre er nicht
zerstört worden?
Die Schiffe, die Delenn zur verfügung stellt, sind aus der Klasse Weißer
Stern, daher die Wortwahl.
- Warum bin ich hier?
Ja, der letzte Teil hatte etwas von einem Schlüssel, oder?
Ich habe den Minister genau aus den Gründen, die Du angesprochen hast, so
und nicht anders angelegt. Er ist jemand, der überlebt, seinen Mantel nach
dem Wind hängt und irgendwie immer durchrutscht, weil er nicht bemerkt
oder nicht ernst genommen wird.
Und ja, ich habe bemerkt, wie in dieser Staffel Augen ein allgegenwärtiges
Bild wurden. Von Lyta zu den Schatten zu Lorien zu etwas, das in den nächsten
Episoden kommt ... komisch, wie sich sowas entwickelt.
- Guckt nochmal "Der Beweis". Solche Augen habt man vorher schon gesehen.
- Die Augen waren eine Projektion eines Schattengesichtes, wie man im Titel
sehen kann.
- Gibt es irgendeine Beziehung zwischen dem Schatten, der mit väterlicher
Stimme spricht und Kosh, der Sheridan als sein Vater erscheint?
Ich habe mir gedacht, sie würden sich beide eines patriarchalischen Einflusses
bedienen, der ja in vielen Rassen verwurzelt ist.
- Eigentlich war es technisch gesehen das Schiff, das sie gerettet hat ... Auch
Lennier fing an dem Einfluß der Schattenstimme zu erliegen. Er hatte vorausgedacht,
aber das Schiff hat sich selbst zu einem bestimmten Zeitpunkt aktiviert.
- "Nachdem ich "Im Alleingang" und "Wolf" gesehen haben (soweit keine Spoiler), war
mein Gedanke im Prinzip folgender: Wer zum Teufel sind diese alten Rassen, die sich
moralische Überlegenheit aufgrund technischer Überlegenheit anmaßen?
Wie können sie es wagen, sich in unsere Entwicklung als Spezies einzumischen, nur
um ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen? Ich frage mich, ob irgendeiner der
Charktere diesen Gedanken aufgreift und weiterführt?"
Bis jetzt ist das den anderen Spezies noch größtenteils unbekannt.
Nun, dank Sheridans Reise nach Z'ha'dum und anderen Dingen die bald geschehen,
wird diese Information anfangen, sich auszubreiten.
Also ja. Irgendjemand oder Igendwelche werden den Faden aufnehmen ...