inhalt: Überblick - Hintergrund - Fragen - Analyse - Bemerkungen - JMS

Überblick

Der Ausbruch einer schrecklichen Krankheit läßt auf der Station eine Panik ausbrechen; Dr. Franklin arbeitet gegen die Zeit, um ein Heilmittel zu finden.

Untergruppe      : Drama
D5 Rating        : 8.00

Originaltitel    : Confessions and Lamentations [Geständnisse und Wehklagen]
Produktionsnummer: 218
Erstausstrahlung : 24. Mai 1995 (US)
                   5. Mai 1996 (D)

Drehbuch         : J. Michael Straczynski
Regie            : Kevin Cremin

Hintergrundinformationen

• Die Minbari erwarten, daß Valen, die heilige Gestalt, die den Grauen Rat vor tausend Jahren begründete (möglicherweise während des letzten Konflikts mit den Schatten), eines Tages zurückkehrt - zumindest haben sie eine religiöse Zeremonie, die darauf hinweist.
• Vor mehreren hundert Jahren tauchte auf einer isolierten Insel auf der Heimatwelt der Markab ein tödliches Virus auf, das die gesamte Bevölkerung vernichtete. Die Bewohner der Insel waren bekannt für ihr Verhalten, das allgemein als sündig angesehen wurde und der Virus wurde von den Markab als göttliche Rache angesehen.
• Dr. Franklin besuchte die Heimatwelt der Markab, als er in seiner Jugend per Anhalter auf Raumschiffen mitfuhr.
• Keffer hat in seiner Freizeit Ausflüge in den Hyperraum unternommen und nach dem mysteriösen Schiff (ein Schattenschiff) gesucht, das er in "Rettet die Cortez!" sah.
• Als Delenn ein kleines Kind war, wurde sie in einer ihr unbekannten Stadt der Minbari von ihren Eltern getrennt. Schließlich fand sie Zuflucht in einem alten, scheinbar unbenutzen Tempel, wo sie stundenlang wartete. Kurz bevor ihre Eltern sie fanden, hatte sie eine Vision von einer Gestalt, die in Licht gehüllt war und ihr sagte, "Ich werde nicht zulassen, daß einem Kind etwas passiert, hier in meinem geweihten Haus".

Offene Fragen

• Wurde der Virus künstlich hergestellt? Wenn ja, wer tat es und warum? (Siehe Analyse)
• Wie viele Markab sind noch am Leben?
• Was geschieht zwischen Delenn und Sheridan?
• Wird jemand Anspruch auf die toten Markab-Welten erheben? Wer?
• War Delenns Geschichte über den Tempel die Wahrheit oder nur eine Geschichte um das verlorene Markab-Kind zu trösten? Wenn sie wahr ist, wer oder was erschien ihr? (Siehe jms spricht)
• Wird sich die Krankheit auch unter den Pak'ma'ra ausbreiten oder wird Franklins Behandlung ein weiteres Ausbreiten verhindern?

Analyse

• Das Seuchenthema dieser Episode paßt zu der Geschichte und den Ritualen des Passahfestes. Die Essens-Zeremonie der Minbari, an der Sheridan, Delenn und Lennier teilnehmen, ist eine ritualisierte Mahlzeit wie beim Passahfest: bestimmte Speisen müssen in einer bestimmten Reihenfolge gegessen werden und ein leerer Platz wird für eine verehrte historische Figur (Elias, Valen), von der gesagt wird, daß sie irgendwann zurückkehren wird, gedeckt. Als die Markab ihre de facto "Quarantäne"-Kammer betreten, sagt der Botschafter der Markab, daß, wenn sie beten und rein sind, die Seuche sie verschonen wird - eine Parallele zur ursprünglichen Passah-Geschichte, in der ein bestimmtes Zeichen an der Haustür eine Seuche, die die Ägypter befiel die Juden verschonen ließ. In Franklins Diskussion über den Schwarzen Tod wird auch erwähnt, daß die Juden ungerechtfertigter Weise beschuldigt wurden, die Krankheit zu verbreiten.

• Franklin scheint das außerirdische Heilungsgerät vergessen zu haben, daß er in "Die Heilerin" erhielt und in "Die Rückkehr der Finsternis" bei Garibaldi einsetzte. Er hätte es dazu benutzen können, seinem Freund zu helfen und damit die Chancen, ein echtes Heilmittel zu finden, zu erhöhen. Vielleicht weiß er aber auch genug darüber, daß er davon ausgeht, es würde aus irgendeinem Grund bei den Seuchenopfern nicht funktionieren (Offensichtlich würde es der Markab-Bevölkerung allgemein nicht viel nützen, da es immer nur bei einer Person gleichzeitig und nur mit einem Spender funktioniert).

• Die Crew von Babylon 5 könnte unabsichtlich zur Verbreitung der Seuche beigetragen haben, als sie alle Markab zu einem Bluttest zusammenriefen: wahrscheilich wären einige der Erscheinenden in ihren Quartieren geblieben, wenn sie nicht herausgeholt und in einem Raum voller potentieller Überträger untersucht worden wären.

• Sheridan hat Keffer vermutlich befohlen, mit seinen Expeditionen aufzuhören, weil er vermutet, daß Keffers geheimnisvolles Schiff ein Schattenschiff ist. Wird er Keffer diese Information geben oder es weiterhin für sich behalten und den Befehl einfach bestehen lassen?

• Franklins regelmäßiger Gebrauch von Aufputschmitteln, um während medizinischer Krisen wach zu bleiben, dauert an (vgl. "Das Geheimnis von Z'ha'dum") und könnte ihm große Probleme bereiten, wenn er damit fortfährt. Ärzte, die Aufputschmittel benutzen, machen mit höherer Wahrscheinlichkeit Fehler (vgl. Dr. Rosen in "Die Heilerin") und es scheint, als würde es von der medizinischen Gemeinde der Erde nicht gern gesehen, daß Ärzte sich selbst unter Drogen setzen, um wach zu bleiben - Dr. Rosen verlor deswegen ihre Lizenz.

  Auch wenn er nur die besten Absichten hat, könnte seine Besessenheit, alles selbst zu lösen, ihn irgendwann in eine schlimme Situation bringen. Allerdings gibt es noch nicht genügend Hinweise darauf, daß er tatsächlich von den Aufputschmitteln abhängig ist (Siehe jms spricht).

• Es wurde behauptet, daß die Markab tatsächlich für ihre Sünden starben - speziell für die Sünde des Stolzes, dadurch, daß sie glaubten, die Krankheit geheimhalten zu können und Außenstehende nicht darin einweihen zu müssen. Hätte Franklin von der Krankheit erfahren, als sie das erste Mal auf der Station auftrat, wäre er (oder ein anderer nicht-Markab-Arzt) vielleicht in der Lage gewesen, Millionen von Leben zu retten.

• Delenn scheint dadurch, daß sie von ihren eigenen Leuten wie eine Ausgestoßene behandelt wird, einem Zusammenbruch nahe zu sein. Wenn sie die Wahrheit oder zumindest einen Teil der Wahrheit erzählt, daß sie sich der Verwandlung unterzogen habe, um Menschen und Minbari näher zusammenzubringen (vgl. "Die Rückkehr der Finsternis"), muß es für sie extrem frustrierend sein, von ihrem eigenen Volk geschmäht und von vielen Menschen mit Verbitterung abgelehnt zu werden (vgl. "36 Stunden auf Babylon 5"). Speziell, wenn sie glaubt, auf irgendeine Art besonders zu sein, eine einzigartige Figur in einem immensen Drama (vgl. "Verloren in der Zeit"). Dies, in Kombination mit den Einflüssen ihrer neuen Biologie könnte der Grund dafür sein, warum sie sich jetzt so eng an Sheridan hält: er respektiert sie zumindest und behandelt sie als gleichwertig und sie vertraut ihm jetzt wesentlich mehr, da sie gesehen hat, daß eines ihrer größten Geheimnisse bei ihm sicher ist (vgl. "Das Geheimnis von Z'ha'dum.")

  Natürlich könnte sie auch etwas planen. Sie versucht schon seit einiger Zeit, näher an Sheridan heranzukommen (vgl. "Der Gedankenpolizist") und dies könnte einfach der nächste Schritt sein.

• In Zusammenhang damit kann in einem Raum eingeschlossen zu sein und hilflos zuzusehen, wie tausende von Leuten sterben nicht gut für Delenns emotionale Stabilität sein. Es bleibt abzuwarten, ob dies Auswirkungen auf ihre Persönlichkeit hat: für viele wäre es ein tiefgreifender Schock.

• Aber Sheridans Behauptung, daß Delenn nicht mehr zurückkommen könnte, sobald sie den kontaminierten Bereich betreten hätte, ergibt keinen Sinn, wenn man daran denkt, daß die Seuche durch die Luft übertragen wird: sie wäre ihr so der so ausgesetzt, da die Luft der Station recycled wird (wie in der Episode gesgt). Wahrscheinlich wollte er sie nur davon abhalten, hineinzugehen.

• Der Zeitpunkt des Wiederauftauchens der Seuche während all der anderen Ereignisse ist verdächtig. Natürlich könnte es auch einfach nur ein Zufall sein und es ist, wie Franklin vermutet, nur eine schlummernde Krankheit, deren Zeit gekommen ist. Aber eine andere Interpretation wäre, daß der Ausbruch auf der Markab-Insel vor Jahrhunderten ein früher Test in biologischer Kriegsführung an einer isolierten Population war und daß die Ereignisse in dieser Episode der tatsächliche Angriff sind. Wenn das zutrifft, wer ist dann dafür verantwortlich und gibt es eine Beziehung zu dem bevorstehenden großen Krieg?

  Als sich die Schatten das letzte Mal erhoben, hatten die Markab einigen Kontakt mit ihnen, wie es die Rede des Botschafters der Markab in "Der unsichtbare Feind" beweist - vielleicht wollte jemand (nicht notwendigerweise die Schatten, vielleicht hatte der Mann an der Bar recht) nicht, daß die Markab diesmal daran teilnehmen.

• Franklins Heilmittel schützt potentielle Opfer vor der Erkrankung, es rottet die Krankheit nicht aus. B5 mit seiner recycleten Luftversorgung erhält nun ständig die Erreger, die für alle Spezies mit gelben oder grünen Blutzellen (oder Zellen die eine ähnliche Funktion erfüllen, nämlich die Produktion bestimmter Neurotransmitter) gefährlich ist und auch mutieren und damit für andere gefährlich werden kann. Dies könnte die Bereitschaft außerirdischer Gruppierungen, die Station zukünftig benutzen, beeinflussen. Auch Spezies, die nicht für die Krankheit anfällig sind, könnten sich fernhalten, um sicherzugehen.

• Als Sheridan in Delenns Quartier von seinem Nickerchen erwacht, murmelt er "In Erinnerung an die Neun und den Einen." Wahrscheinlich bezieht sich die neun auf den Grauen Rat und der eine bezieht sich entweder auf Valen oder auf den Einen, wie in "Verloren in der Zeit" erwähnt. Es spiegelt auch die Geschichte, die bei der Minbari-Zeremonie in "Angriff auf G'Kar" erzählt wird, wider.

Bemerkungen

• Diese Episode zeigt einen bisher unbekannten Außerirdischen (oder zumindest einen Humanoiden, der wahrscheinlich ein Außerirdischer ist), der einen Anzug mit einem komplizierten Helm trägt. Der Helm hat eine auffällige Ähnlichkeit zur Maske des Morpheus, des Königs der Träume, aus Neil Gaimans Comic "Sandman". Da "Sandman" einer von JMS' Lieblings-Comics ist, könte das eine absichtliche Hommage sein.
• "Markab" ist das arabische Wort für "Boot".

JMS spricht

• "Das Ende der Markab" ist an sich keine "wham"-Episode, aber sie nimmt einige sehr scharfe Wendungen und ist eine sehr intensive Episode, die etwa gleichauf mit "Die Gläubigen" liegt. Sie geht keinerlei Kompromisse ein, und ich vermute, daß sie ebenso viele Diskussionen auslösen wird, wie es "Die Gläubigen" tat, wenn nicht sogar noch mehr. Als wir sie uns vor einigen Tagen, nachdem wir den Audio-Mix gemacht hatten, angesehen haben, standen uns allen Tränen in den Augen.

• Ich möchte auch erwähnen, daß die Apollo-Astronauten, wenn sie vom Mond zurückkehrten, routinemäßig unter Quarantäne gestellt wurden, für den Fall, daß sie einen Virus mitgebracht hätten; genauso werden Marssonden heutzutage sorgfältig sterilisiert, bevor sie losgeschickt werden, um zu verhindern, daß ein Virus aus unserem Ökosystem mit irgendetwas, was dort draußen ist, interagiert. Außerdem gab es zahlreiche Hearings bei der NASA und zumindest einen Fall im Senate Science Subcommittee, in dem Biologen und andere Wissenschaftler ihre Besorgnis über die Möglichkeit einer Virusansteckung durch neue Spezies ausdrückten. Also hat jeder, der behauptet, das wäre nicht möglich, sich nicht mit der Literatur beschäftigt.

• Tom, wir *haben* einen medizinisch-biologischen Berater, und seine grundsätzliche Aussage zu der Idee, daß ein Virus nicht von einer Spezies zur anderen übergehen könnte war... "Wir müssen erst noch mit einer außerirdischen Lebensform in Kontakt treten, um eine Analyse zu machen. Wir wissen nicht mit Sicherheit, ob sich ihre Biologie stark von der unseren unterscheidet. Bis wir tatsächlich einen Kontakt haben, sind die Chancen für beide Möglichkeiten gleich hoch." Ein Biologe kann nur mit dem arbeiten, was bekannt ist; wenn Du nicht gerade ein Exemplar einer außerirdischen Lebensform irgendwo versteckst, kannst Du auch nur raten, war eher richtig oder falsch ist, bis wir etwas in den Händen haben, was wir untersuchen können.

• Ich werde nicht die Meinung verteidigen. daß die Episode aussagte, alle Amerikaner waren der Ansicht, daß AIDS eine Strafe Gottes sei, weil es diese Aussage nicht gab. Nie. In keiner Art und Weise. Das Problem ist, daß einige Leute so stark in der momentanen Situation gefangen sind, daß sie jeden Sinn für Perspektive verlieren. Tatsache ist, daß die meisten Leute GLAUBTEN, daß die Schwarze Pest eine Strafe Gottes sei oder ein Werk des Teufels, wie Franklin sagt. Die Markab hatten einen ähnlichen Glauben. Es wurde nirgendwo im Dialog auf die Menschen oder die AIDS-Situation übertragen.

  Der ganze Sinn der Episode ist NICHT politisch: die Aussage ist, wenn man eine Krankheit auf irgendeine Art politisiert, wird man sterben. Man muß diesen ganzen Blödsinn beiseite lassen und *mit dem Problem fertigwerden*. Die einzige "Seite", auf die sich diese Episode stellt, ist es, Mitgefühl für die Betroffenen zu unterstützen.

  Ich habe genug mit dem zu tun, was tatsächlich in meiner Serie *vorkommt*; vermische das bitte nicht mit Dingen, die nur in Deinem Kopf geschehen sind und die nirgendwo im Dialog oder in der Geschichte existieren. Du siehst die Geschichte durch die Schablone Deiner eigenen Überzeugungen. Das ist nicht mein Problem. Wenn Du diese Krankheit als politisch ansiehst, dann ist das Deine Sichtweise. Diese Episode sagt aus, daß JEDER Ansatz, eine Krankheit zu politisieren, ein Denken ist, das ganze Spezies gefährdet. Punkt.

• In gewisser Weise zeigt das, daß wir hier bei B5 wirklich verrückt sind. Wir haben hier für beinahe zwei Jahre diese Rasse entwickelt. Ihre Kultur entwickelt. Sie gerade in der vorigen Episode eine wichtige Rolle spielen lassen. Sie vor dem gesamten Rat sprechen lassen (in "Der unsichtbare Feind"). Eine Menge Geld dafür ausgegeben, sie zur größten außerirdischen Gruppe zu machen, die wir haben (in einigen der Gruppeneinstellungen gibt es 40-50 oder noch mehr Markab, alle in voller Maske und Kostüm)... und nun sind sie auf Nimmerwiedersehen verschwunden.

  Das konnte nicht mit einer Rasse geschehen, die wir noch nie zuvor gesehen haben, nicht wenn es die Wirkung haben sollte, die ich wollte. Es mußte eine Gruppe sein, die von Anfang an mit dabei war.

  In den Rats-Szenen im Rest der Staffel wird der Sitz der Markab leer bleiben.

• "Keine Krankheit in der menschlichen Geschichte ist 100% tödlich."

  Nicht korrekt. Die Schwarze Pest war tödlich für jeden Infizierten. Sie war nicht, wie Drafa, 100% ansteckend, aber sie *war* etwa zu 90% ansteckend. Die Schwarze Pest hat *drei Viertel der gesamten europäischen Bevölkerung* ausgelöscht. (Anm. d. Autors: nicht ganz richtig: drei Viertel der Bevölkerung in manchen Landstrichen wurde ausgelöscht, aber insgesamt war es eher ein Viertel - was immer noch ziemlich verheerend ist. Die Mortalitätsrate war hoch, aber einige überlebten und waren danach immun. Afrika und Asien waren ebenfalls betroffen.)

  Denkt eine Weile darüber nach. Drei Viertel.

  Das einzige, was einige Landstriche Europas rettete, war, daß damals nicht soviel zwischen den einzelnen Ländern gereist wurde, wie es heute der Fall ist: das blieb denen vorbehalten, die genügend Geld hatten, um sich das leisten zu können, und das waren sehr wenige. Es gab auch weniger Möglichkeiten, ein Land zu betreten: ein Fluß und eine Brücke, die für Flüchtlinge geschlossen wurde, reichte oft aus, um die Leute fernzuhalten. Heute gibt es VIEL mehr Reisemöglichkeiten. Hätte es diese Möglichkeiten im 14. Jahrhundert gegeben, wäre es möglich, daß die gesamte europäische Bevölkerung ausgelöscht worden wäre, wobei die wenigen, die vielleicht immun waren, an nachfolgenden Krankheiten, Hunger und anderen Problemen, die durch die Krankheit verursacht wurden, gestorben wären.

  Jemand, mit dem ich im CDC (Center for Disease Control) sprach, sagte, daß, hypothetisch gesehen, der plötzliche Ausbruch einer solchen Krankheit möglich ist. Wie wahrscheinlich das ist, hängt von verschiedenen Umständen ab. Es gibt beispielsweise Regionen am Amazonas und in Südamerika, in denen Pflanzen und Tiere existieren, die man sonst nirgendwo findet: und diese speziellen Lebensformen können Krankheiten auf Menschen übertragen... Krankheiten, die einem sprichwörtlich das Fleisch vom Körper schmelzen lassen oder, in einem anderen Fall wurmartige Parasiten übertragen, die dann am ganzen Körper durch die Haut brechen (ich sage Euch, die Recherche dafür war wirklich spaßig). Sie sind *hochgradig* ansteckend. Das einzige, was (bis jetzt) einen massiven Ausbruch verhindert hat, ist die Tatsache, daß man üblicherweise, bis man diese abgelegenen Gegenden verlassen hat... schon tot ist.

  Eine sehr aggressive Krankheit könnte ziemlich genau das verantstalten, was in dieser Episode beschrieben wurde.

• Jedesmal, wenn eine große Seuche ausbricht, werden wir dumm. Genau das gleiche geschah bei der Schwarzen Pest, wie in der Episode erwähnt... anstatt der Homosexuellen beschuldigten die Führer jener Zeit die Juden und die Leprakranken. Das einzig *sinnvolle* ist, die Politik und die Schuldzuweisungen beiseite zu lassen, welche Krankheit auch immer die nächste ist... und es gibt immer eine nächste... und sich auf das Problem zu konzentrieren: die Krankheit.

• Es könnten noch einige wenige auf Langstreckenpatrouille oder auf isolierten Welten überlebt haben, das wurde auch im Monolog am Ende der Episode angedeutet, aber wir sprechen hier von einer sehr kleinen Anzahl. Die Rasse ist trotzdem effektiv tot.

• Was Colin augenscheinlich übersieht, ist, daß nicht *alle* Markab "hirnlose religiöse Fanatiker" sind: Dr. Lazarenn war keiner, aber das lag daran, daß er schon lange Zeit mit dem Gedankengut von Menschen/Außensstehenden in Berührung gekommen war, was bei dem Großteil seines einsiedlerischen Volkes nicht der Fall war.

  Zweitens, wißt Ihr, ich werde oft gebeten "Gib uns FREMDARTIGE Außerirdische" Also tu ich es. Und dann dreht man mir einen Strick daraus, weil sie sich nicht so verhalten, wie man es von Menschen erwarten würde. Manchmal kann ich nur noch den Kopf schütteln....

• Du mußt ein wenig genauer hinhören. Die Ruhephase dauert von mehreren Tagen bis zu mehreren Wochen, wie Franklin sagt: sobald die Krankheit diese *Ruhephase verläßt*, tötet sie innerhalb eines Tages.

• Ich glaube nicht daß sein Verhalten auch nur im Geringsten flegelhaft war. Nach einem sehr anstrengenden Tag, an dem er (wie er sagt) noch nichts gegessen hat, sitzt er im Schneidersitz für (wenn man den Zeitablauf in der Geschichte verfolgt) 3-5 *Stunden*, ißt und meditiert abwechselnd, in einem kleinen ruhigen Raum... wer würde da *nicht* einschlafen?

• Die Kampfflieger sind nicht *billig*, aber sie sind auch nicht übertrieben kostspielig. Außerdem verbringen die Piloten gern möglichst viel Zeit auf Patrouille, um einen höheren Flugaufschlag zu bekommen. Keffers Staffel war schon früher draußen (wie Sheridan erwähnt): Keffer blieb einfach ein wenig länger draußen um etwas Aufklärungsarbeit zu betreiben. Das Umständlichste ist es, das Schiff zum Abflug bereitzumachen, Wartungsarbeiten und so weiter; sobald es draußen ist, geht es einfach nur noch um ein bischen mehr Treibstoff. Wenn er *nur* aus diesem Grund gestartet wäre, hätten sie ihn wohl dafür mit dem Hintern am Flugdeck festgenagelt. Aber da er sowieso schon draußen war, ist es kein so großes Problem.

• (Delenns Kindheitserfahrung)
  Naja, es wird langsam auch ZEIT, daß jemand dieses kleine Gespräch in "Das Ende der Markab" bemerkt. Manchmal setze ich Dinge so auffällig in den Vordergrund daß ich befürchte es wäre zu hervorstechend, und dann bemerkt es niemand, sie konzentrieren sich stattdessen auf die Kleinigkeiten im Hintergrund.

  Leider ist alles, was ich im Moment dazu sagen kann, daß es wichtig für Delenns Charakter und wie sie aufwuchs ist, für ihr Gefühl, etwas besonderes zu sein und in die Religiöse Kaste berufen zu sein.

• Wir haben ein paarmal Witze darüber gemacht, hinter der Bühne ein Massenbegräbnis für die Markab-Masken und -Kostüme zu veranstalten....

• Ein Mann wird mit einer Pistole erschossen. Jetzt kannst Du entweder eine Geschichte über diesen Kerl und sein Leben, bis zu dem Moment wo er getötet wird, machen oder eine Geschichte über die Personen, die von seinem Tod beeinflußt werden. Die erste Geschichte endet ziemlich schnell. But both are perfectly valid. Die Hauptrichtung ist, wie diese Geschichte unsere Hauptcharaktere BEEINFLUSST. Hätte es sie mehr betroffen, wenn es statt der Markab die Drazi gewesen wären? Nein. Es wäre genau dasselbe gewesen. Es ist nicht mein Job, dazusitzen und zu überlegen, "Hmm ... mögen die Zuschauer nun die Drazi oder die Markabs mehr?" und meine Entscheidung darauf zu begründen. Ich schreibe meine Geschichten auf der Grundlage dessen, was für die Geschichte richtig ist. Punkt. In diesem Fall wußte ich, daß es eine der Rassen der Liga sein mußte und sie mußten Masken haben, die es ermöglichten, eine große Vielfalt an Emotionen auszudrücken und potentiell sympathisch sein. Dadurch fielen die Pak'ma'ra sofort aus der Auswahl. Ich habe über die Drazi nachgedacht, hatte aber das Gefühl, daß mit ihren Masken nicht die Tiefe der Emotionen auszudrücken wäre, die ich benötigte. Das brachte mich schlußendlich auf die Markab.

  Unseren Hauptrassensind genügend schreckliche Dinge zugestoßen und werden es noch weiterhin. Also kann man ihnen auch mal eine Pause gönnen und zusehen, wie sie Reagieren, wenn es jemand anderen betrifft.

• Delenn und Lenniers nahcdem Sheridan gegangen ist
  Ist es nicht lustiger, dieses Stück unübersetzt zu lassen? Sollte man nicht einige Dinge der Vorstellungskraft überlassen?

• Geschichten über Seuchen scheinen momentan im Trend zu liegen
  Nächstesmal werde ich zusehen, daß ich jeden anderen Produzenten aufstöbere und ihn fragen, was er zu produzieren vorhat, damit ich entsprechend planen kann. Als ich die Episode schrieb, wußte noch niemand etwas von Outbreak, Voyager war noch nicht ausgestrahlt, ER hatten mir auch nicht erzählt, was sie vorhatten ...wenn ich gewußt hätte, daß es so eine Überschwemmung geben würde... hm, hätte ich es wahrscheinlich trotzdem gemacht, weil es nicht so sehr um die Seuche an sich und ihre Gefährlichkeit geht, sondern um unser Verhalten, wenn wir damit konfrontiert werden, womit sich noch nicht sehr viele in der SF beschäftigt haben (und bitte, *versucht* nicht einmal, die Voyager-Story in diese Diskussion einzubringen: das Schiff wird von einer Käse-Infektion bedroht? Ich bin beinahe vom Stuhl gefallen.).

• Außerdem solltet Ihr Euch erinnern, daß das Mahl begann, bevor Keffer und die anderen B5 verließen; und daß es etwa um die Zeit endete, als sie zurückkamen. Zählt die Zeit, die angedeutet wurde zusammen und Ihr habt ein Ritual, das seit MINDESTENS 3-4 Stunden andauert, wahrscheinlich eher 5-6; in einem kleinen Raum sitzend, mit untergeschlagenen Beinen, nach einem mit ziemlicher Sicherheit anstrengenden Tag. Zeigt mir jemanden, der NICHT nach einer Weile eindösen würde.

• Ist der Außerirdische mit dem Atemgerät eine "Sandman"-Referenz?
  Es ist hauptsächlich die Extrapolation eines außerirdischen Atemgeräts, die auf Gasmasken im Stil derer des 2. Weltkriegs basiert.

• Franklins Konsum von Aufputschmitteln hier und in "Der Alleingang"; deren katastrophale Konsequenzen für Dr. Rosen in "Die Heilerin"
  Ah, endlich: ich habe mich schon gefragt, wann sich jemand dadurch an "Die Heilerin" erinnert fühlen würde....

• Die Verwendung des Wortes Markab ist eindeutig KEINE Referenz an Scientology in irgendeiner Art, Weise oder Form.

• Die Verwendung des Namens Markab ist absolut sicher KEINE Andeutung in Richtung Scientology. Ich finde diese Organisation ganz allgemein abscheulich.

• Ich wußte nicht daß die Scientologien den Mamen Markab für eine Gruppe Fremder benutzen und hätte es auf jeden Fall geändert, wenn ich es gewußt hätte.

• Die Marcab hatten Kriegsschiffe, wenn auch nicht sehr viele.

Übersetzung: MW
Letzte Änderung: 16. April 2000
Original: 29. Oktober 1996