Inhalt: Überblick - Hintergrund - Fragen - Analyse - Bemerkungen - JMS
G'Kar versucht der Gefangennahme durch die Centauri zu entgehen, während er seine Suche fortsetzt. Delenn fordert die Ranger auf, gegen die Schatten vorzugehen. Wayne Alexander als Lorien. Wortham Krimmer als Emperor Cartagia. Lenny Citrano als Isaac. Anthony DeLongis als Harry.
D5 Wertung : 7,86 Originaltitel : Whatever Happened to Mr. Garibaldi? [Was geschah mit Mr. Garibaldi?] Produktionsnummer: 402 Erstausstrahlung : 11. November 1996 (USA) 30. Mai 1998 (D) Drehbuch : J. Michael Straczynski Regie : Kevin Dobson
Andererseits: vielleicht will man nur sicher sein, daß er sich an nichts, was ihm geschehen ist, erinnert, weil man etwas mit ihm getan und die Erinnerung daran ausgelöscht hat. Dies würde den Schluß der Verhörszene erklären: er wurde mit Gas betäubt und an einen anderen Ort transportiert, sobald man sicher war, daß die Gedächtnislöschung funktionierte.
Haben die Schatten und Vorlonen diese Fragen von Lorien? Lorien behauptet, er habe Kosh getroffen (den er erstaunlicherweise beim Namen nennt, was der Behauptung des neuen Kosh widerspricht "we all are Kosh"), also hat er wahrscheinlich auch die Schatten getroffen. Vielleicht hat sich jede Rasse auf eine der Fragen gestürzt und sie als die Eigene angenommen.
Vir äußerte G'Kar gegenüber etwas Ähnliches in <"Das Verhör des Inquisitors": "Ich wünschte... es gäbe etwas, das ich tun könnte. Ich habe versucht, es ihnen zu sagen, aber sie wollten nicht hören. Sie hören nie zu..."
Das bringt mir jetzt sicher eine Menge Ärger ein, aber ... auf der einen Seite bin ich entzückt und beeindruckt, aus welcher breiten Palette heraus die meisten SF-Fans analysieren und mit wieviel Verständnis sie diese Linie dann vertreten.
Die andere Seite dieser Diskussionen ... für einen ziemlichen Prozentsatz von ihnen bezieht sich ebendiese Palette hauptsächlich auf SF und die bekanntere Fantasy. Die Basis, auf die man sich bei solchen Vergleichen bezieht, wird nicht immer breit genug gefächert: Mythologie, mittelalterliche Studien und so weiter. Sehen sie einen in eine Grube fallen, denken sie: "Oh, Gandalf." ohne zu verstehen, daß das Ganze bis auf Orpheus und seine verwandten Seelen zurückgeht.
Ich bekam eine Kopie einer Nachricht von jemandem, der in einer anderen Newsgroup geschrieben hatte, das alles in der Serie auf Elfen und Tolkien beruhe, einschließlich und insbesondere alle Namen, besonders Agamemnon hätte diese oder jene elfenhafte Bedeutung im HdR. Die Symbolik liegt doch GANZ KLAR im Namen: Agamemnon und die ganze unglückselige Geschichte dieser Figur und seiner Frau, Cassandra (deren Charakter im Grunde G'Kars Charakter ist) und trotzdem behauptet sie: "Nein, nein, das ist ein Hinweis, das meint das hier."
Ich bin selbst SF-Fan, daher sage ich das obige ohne Klischees oder Vorveruteilung. Aber genau so, wie ich SF lese, habe ich den Großteil meiner Anfangszeit als Erwachsener damit verbracht, Klassiker zu lesen. Goethes FAUST beeinflußte Londo in vieler Hinsicht, ebenso die Geschichte Roms und Hegels Bemerkungen über die Rolle des Konflikts und die heilige Rolle des Imperators. Du sprichst mit jemandem, der nur so zum Spaß Plotinus' "Die Aenneaden" gelesen hat und dessen Lieblingscharakter Zeno und sein Paradoxon ist. Willst du über Platos Perferke Formen reden? Die sokratische Lehrmethode? Den Einfluß der Struktur der griechischen Tragödie auf Ödipus ? Sophokles' Gesamtwerk ? Die Bibel ? Das Teil habe ich zweimal von vorn bis hinten gelesen. Jeder in diesem Raum, der das auch getan hat, kann sich melden und mir sagen, daß er nicht auf halben Wege durch Numeri und Deuteronomium eingeschlafen ist. Das sind die zwei langweiligsten Bücher in dem ganzen blöden Teil.
Es gab eine Phase in meinem Leben - so zwischen 1976 und 1981 - da habe ich alles, was ich auf diesen Gebieten finden konnte, verschlungen. Mythologie. Existentialismus. Zen. Literatur des 18. Jahrhunderts. Ich habe Teilzeitjobs in Bibliotheken angenommen, um an möglichst viele, besonders neue, Bücher aus meinen Interessengebieten heranzukommen. Eine Menge Details sind mit der Zeit verwaschen worden, aber die Quintessenz ist hängen geblieben. Ich kann mich noch erinnern, wie begeistert ich war, als nagelneue Übersetzungen des Infernos, des Purgatario und des Paradisio herauskamen (von Penguin, glaube ich), die das alles wieder zurück in die korrekte lyrische Form brachten. Und ich habe sie verschlungen, jeden Tag eins und dann noch mal von vorne mit Hilfe der Fußnoten und Randbemerkungen.
Während der ganzen Zeit wußte ich nicht, daß ich mich eigentlich darauf vorbereitet habe, diese Serie zu schreiben. Das konnte ich nämlich nur mit einem allgemeinem Hintergrund, aus vielen Gebieten ein wenig zu kennen ... meist gerade genug, um sich damit Probleme aufzuhalsen. Aber dort kommen die Grundlagen her.
Lustige Geschichte ... vor ungefähr zwei, drei Wochen bekam ich eine e-mail von einer Frau, die Professor der mittelalterlichen Geschichte an einer großen Universität ist. Sie wurde von ihren Absolventen darauf gebracht, sich die Show anzusehen und ist jetzt eine großer Fan der Serie. Sie sagte, sie wäre beim Sehen ständig über irgendwelche Bezüge in mittelalterlicher und klassischer Literatur, Mythologie und anderen vergrabenen Quellen "gestolpert". Es hat ihr viel Freude gemacht, wie diese auf einem zeitgenössischen oder futuristischen Schauplatz umgesetzt werden.
Egal, wie ich schon immer über diese Serie gesagt habe ... du mußt als Paradigma das nehmen, womit Du am meisten vertraut bist. Manchmal ist es toll und manchmal ein Fluch.
Slang und Redewendungen haben und werden uns immer begleiten. Aber, auf der anderen Seite übertreibe ich es auch nicht, indem ich jeden Dialog mit technischen Redewendungen und Zukunftsausdrücken würze, weil ich denke, das wirkt aufdringlich. Also versuchen wir die Waage zu halten. Manche Leute mögen das nicht und lieben es, wenn ihr SF immer gleich klingt. Prima. Geschmäcker sind verschieden.
Ich habe für die Dialoge auch mit Stilen gearbeitet, die sich an das anlehnen, was man sonst auf der Bühne sehen oder Radio-Dramen hören würde. Ein anderes mal kommt es mehr aus der Gosse. Man benutzt halt verschieden Werkzeuge für verschiedene Aufgaben. Meine Einflüsse kommen von Rod Serling und Charles Beaumont und Norman Corwin und Ray Bradbury, das hört man von Zeit zu Zeit raus. Und weil man von genau diesen Stil heutzutage nicht allzuviel im TV sieht, glauben mache, es sei schlecht ... nein, es ist nur ein anderer Ansatz, einen Dialog aufzubauen.
Schau dir Harold Pinter an, dann schau dir Christopher Fry an, dann schau dir Joe Orton an. Schon zwischen diesen dreien findest du drei sehr stilisierte, konsistente Herangehensweisen an einen Dialog, völlig unterschiedlich zu den jeweils beiden anderen und zwischen ihnen mehr Unterschiede, als in hundert TV-Serien. Im Theater, wo ich meine ersten Erfahrungen gesammelt habe, ist es okay stilisierte oder eher formale Dialoge zu haben. Etwas literarischer oder wie auch immer. Im Fernsehen muß das immer alles gleich sein. Da frage ich: warum ?
(Ich habe außerdem angenommen, daß es 2260 eine Besinnung auf einen neuen Formalismus geben wird, da Stile mit der Mode kommen und gehen. Die Leute benutzen häufiger die Worte Mr. und Ms. Wenn eine Kultur aus einem großen Krieg herauskommt, gibt es oft eine mehr formale Einstellung zwischen den Menschen, so wie bei uns nach dem Zweiten Weltkrieg.)
Aber die Geschmäcker sind halt sehr individuell im Bezug auf Dialoge; was für den einen funktioniert, kann und wird wahrscheinlich für einen anderen nicht funktionieren. Und das ist okay, wie es ist. So sollte es sein. Solange das Große und Ganze funktioniert.
Das ist jetzt etwas peinlich, aber ... schau mal, ich sehe kaum noch fern. Ich habe nicht die Zeit. Alles in allem habe ich vielleicht zwei Episoden Homicide gesehen. Also, wir waren dabei, mit dem Editor den Producers Cut von 402 zu machen und ich habe versucht zu erklären, was ich will ... Aufregung, verwirrende Schnitte, egal ob sie passen oder nicht, widersprüchliche Abfolgen oder Überlappungen ... und irgendwann sagte der Editor: "Oh, du willst was in der Art von Homicide". Doch das war so lange her, daß ich sie erst bitten mußte, mir zu erklären was sie meinten und John nahm sich dessen und meiner an und am Ende kam das dabei raus, was wir jetzt sehen. Ich habe wieder angefangen, mehr als nur X-Files, '60 Minutes' und Simpsons zu gucken. (Na gut, ich habe noch Millenium dazugenommen, das hilft.)
Es ist eine großartige Episode.
Im Original las sich das Script so: "Es ist jetzt 14 Tage her, seit Captain Sheridan nach Za'ha'dum aufgebrochen ist und vermutlich getötet wurde. Neun Tage seit Mr. Garibaldi verschwand, während er auf Patrouille war."
Dann habe ich den ersten Satz nochmal überarbeitet, um ihn vom Passiv ins Aktiv zu setzen. Handschriftlich auf der Seite (nach dem ersten Entwurf revidieren die Schreibkräfte sowas und arbeiten es ein), wollte ich schreiben: "Seit 9 Tagen wird nun angenommen, daß Captain Sheridan auf Za'ha'dum getötet wurde." Entweder habe ich vergessen, die Tage zu ändern, oder die Schreibkraft hat es nicht eingearbeiet (sowas kommt vor) und dieser Entwurf des Scripts ist schon lange Geschichte. Aber ohne zu wissen was es nun war, halte ich meinen Kopf dafür hin.
Weißt Du was, wenn ich ein Außenstehender wäre, der diese Gruppe liest, würde ich denken, dieser jms könnte keine einzige eigene Zeile alleine schreiben.
NEIN, es war keine Referenz zu Zork, um Himmels Willen. Können wir hier überhaupt noch obskurer werden? Ich habe nichteinmal eine Ahnung, worauf das REFERNZIEREN soll. Marcus kam von einer Minenkolonie. Die Schatten haben zugeschlagen und jeden dort getötet. Daher die obige Zeile.
Früher in der Serie wurde mit ST-Referenzen einige Albernheiten veranstaltet; das war irgendwann zu viel und hörte wieder auf. Ich sitze nicht hier und denke: "Na prima, ich kann eine Referenz zu "Der Tag an dem die Erde stillstand" einflechten." oder solch Zeugs. Ich schreibe, was für den Charakter paßt. Punkt.
Tut mir leid, wenn ich bei diesen Antworten etwas leicht reizbar bin, aber Jesus Christus, Leute, macht mal Pause und hört auf nach Hinweisen zu suchen, wo es keine gibt. Es gibt nur so und so viele Permutationen in der Englischen Sprache und irgendwas wird sich für jeden irgendwo wie Nachbeten anhören ... aber es ist nicht die Ursache. "Oh, guck mal, er hat das Wort THE in dieser Episode benutzt, das bezieht sich bestimmt auf "The Ipcriss Files" oder "THEM" und das M hat er weggelassen, um uns irrezuführen."
Eure Bezungspunkte sind eure Bezugspunkte, das hat mit mir nichts zu tun. Das ist wie der Rorscharch-Test, du wirst etwas sehen, das dir bekannt ist.
Als Schriftsteller schreibst du dir die Seele aus dem Leib und versuchst verdammt nochmal dein Bestes, damit dabei etwas originelles, frisches und interessantes heraus kommt ... hast du irgendeine Idee wie einen das wütend macht, wie unerträglich und alles in allem beleidigend es ist, wenn 10000 Leute jede einzelne Zeile, jeden Satz durchforsten und sagen: "Oh, hast du das daher ? Ist das eine Referenz zu dem hier ?"
NEIN, IST ES NICHT.
Ich habe etwas in der Art in der ersten Season oder so erlaubt, meist in Scripts von anderen und manchmal auch bei mir selbst, aber das ist auch schon alles, weil jeder meinte, die Serie sei ein großes Ostereiersuchen. Fanfiction ist voll von dem Zeug, vielleicht suchen die Leute deswegen ständig hier danach.
Wenn es eine absolut eindeutige, sehr einprägsame Zeile, wie die Tolkien Referenz in "Geometry" aus dem zweiten Jahr ist, dann klar ... aber manchmal wird es so obskur und lächerlich, das fängt an, mich in den Wahn zu treiben.
Können wir da *bitte* für einige Zeit ein Moratorium einsetzen?
Er tat es.
Es ist *exakt* das selbe Material, Bild für Bild. Nur Deine Perspektive hat sich geändert.
Sowas wie Shroedinger's TV Show.
Ja. Im ersten Anlauf begriffen....
Es wird noch eine vierte Frage kommen.